Donnerstag, 30. April 2020

Spessartweg 1 - von Lohr nach Gemünden

Hi! 😀

DF und ich waren wieder einmal in heimatlichen Gefilden auf Achse. Dieses Mal haben wir sozusagen eine Route vervollständigt. Einige von euch wissen bestimmt, dass DF in 2017 den Spessartweg 1 von Aschaffenburg nach Lohr gewandert ist. Allerdings handelt es sich bei diesen 47 km (!) nur um ein Teilstück des Spessartwegs 1, der nämlich eigentlich erst in Gemünden am Marktplatz endet. Das sind noch einmal gute 20 km Strecke mit weiteren 600 Hm, die es ab Lohr zurückzulegen gilt. Und dieser Abschnitt hat auch durchaus seinen Reiz, aber seht selbst. 😉
Schöne Stimmung morgens am Main.

Unser Startpunkt war der Parkplatz unterhalb der alten Mainbrücke in Lohr. Dort befanden sich auch direkt die ersten Markierungsschilder zum Spessartweg 1. 
Über die alte Brücke, die einen phänomenalen Ausblick auf das Maintal ermöglichte, ging es für uns zum anderen Ufer und dort immer den Markierungen nach. 
Gemünden nach links, Spessartweg nach rechts?! 🤔
Keine zwei Kilometer nach unserem Startpunkt ließen wir die Stadt immer weiter hinter uns und der Weg führte durch einige kleine Wäldchen mitten in das Naturschutzgebiet Romberg. 
Wir verlassen die Zivilisation.
Der Romberg ist ein sogenannter Umlaufberg. Vor vielen, vielen Jahren verlief der Main auf der anderen Seite des Rombergs, ehe er sich einen neuen Weg suchte, der bis heute geblieben ist. Durch diese Veränderung des Flusslaufs besteht der Romberg zu einem großen Teil aus (Flug-) Sand und bietet Heimat für seltene Pflanzen und Tiere, die man sonst im Spessart nicht antrifft. 
Die Landschaft des Rombergs erinnerte mich stark an ein schottisches Hochmoor oder eine Dünenlandschaft an der Nordsee. Ich hatte jedenfalls für einen kurzen Moment nicht das Gefühl mitten im Spessart zu sein. 😅
Wie im Spessart sieht das nicht aus...

...fast ein wenig außerirdisch.
Weiter ging es auf kleinen Pfaden. 
Weiter ging es über einen schönen Waldpfad entlang eines Kreuzwegs zur nächsten Etappe: der Wallfahrtsstätte Mariabuchen. Bei dem Kloster handelt es sich um einen der bekanntesten Wallfahrtsorte im Spessart, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass auch der fränkische Marienweg dort entlang führt. 
Als wir das Kloster bei Kilometer Vier unserer Runde erreichten, bot sich uns ein eher trübseliger Anblick: das Marienkloster war eine Baustelle. 😐 
Zum Glück hatten DF und ich das Kloster schon einmal bei einer Wanderung besucht, so dass wir auf Archiv-Aufnahmen zurückgreifen konnten. 😉
Der Weg direkt oberhalb des Klosters.

Manchmal muss man auf der Suche nach den Wegweisern schon an etwas seltsamen Orten nachschauen. 😅

Nicht gerade ein toller Anblick...

Das sieht doch viel besser aus! 🙂


Ohne Verkleidung.

Und das imposante Innere.
Mein persönliches Highlight! 🤣

Hm....
Nach Mariabuchen brauchte es einige Geduld, da die nächste Station erst nach weiteren acht Kilometern auf uns wartete. Dafür war dieses Etappenziel auch umso interessanter. Wer Ruinen und alte Gemäuer mag, wird bei der Ruine Schönrain garantiert auf seine Kosten kommen. 
Mmmh! Lecker Kamera! 

Das Wetter meinte es sehr gut mit uns...🥵 Fast ein wenig zu gut. 😅
Leider waren DF und ich nicht die einzigen vor Ort. Es herrschte so reger Betrieb, wie wir ihn noch nie erlebt hatten, so dass wir uns beim Turmbesuch sputen mussten, da dort nur eine begrenzte Besucheranzahl zugelassen war. 
Es reichte bei all dem Andrang zum Glück noch, um ein paar schöne Aufnahmen von der Ruine zu machen. 😀
Die imposante Ruine wird sichtbar. 

Alles für die Kunst! 😁
Zugangsbeschränkungen für den Turm.

Beeindruckende Gemäuer und in der Ferne der Main. 

Da ist schon noch so einiges stehen geblieben. 

Romantische Aussichten auf den Main. 
Direkt oberhalb der Ruine führte ein ehemaliger Hohlweg steil bergauf und oh Wunder, ab diesem Punkt waren DF und ich wieder vollkommen allein. Woran das wohl liegen mochte? 😆 Der Weg führte uns direkt zur Quelle des Klosterruine, die allerdings fast 1,5 km oberhalb lag - und der Anstieg war wirklich kein Zuckerschlecken. Wenn wir uns ausmalten, dass die Mönche früher die schweren Eimer erst den Berg hoch schleppen und dann gefüllt wieder zurück tragen durften, waren wir über unsere leichten Rucksäcke doch sehr glücklich. 😅
DF an der Klosterquelle.
Nun trennten uns keine sechs Kilometer mehr von unserem Ziel in Gemünden. Der Pfad führte uns noch einige Meter nach oben, bis wir den höchsten Punkt mit 400 Hm erreicht hatten. Das mochte zwar im Vergleich zu unseren Bergtouren nicht die Welt sein, aber auf einigen offenen Flächen hatten wir bereits eine schöne Sicht bis in die Rhön. 

Kurz vor Gemünden ging der Spessartweg 1 gefühlt beinahe senkrecht nach unten ins Tal. Auf weniger als zwei Kilometern stiegen wir um etwa 250 Hm ab. DF und ich waren in diesem Moment froh, dass wir den Weg nicht andersherum angegangen waren. Das wäre ein böser Kaltstart geworden...😨 Wobei das lange und steile Bergab-Stück auch gut auf die Knochen ging.
Das war steiler, als es aussieht...🙄
Unten am Main kamen wir direkt an einer Straße heraus, die zur Neuen Mainbrücke führte. Diese Brücke wurde erst im Frühjahr 2019 eingeweiht. Als DF und ich Anfang 2018 dort unterwegs gewesen waren, hatten wir noch die Fähre nehmen müssen. 😀
Auf der Fähre im Frühjahr 2018.

Blick auf Gemünden und die Scherenburg von der Neuen Mainbrücke aus.
Ab diesem Zeitpunkt hatte uns die Zivilisation zurück. 😕 Autos, einige Fußgänger und Massen von Fahrradfahrern, die sich am und um den Main tummelten. Um die Tour zu vervollständigen, liefen wir den Spessartweg 1 brav bis zum Gemündener Marktplatz, nur um dort direkt wieder kehrt zu machen. 😅 Nach der zwischenzeitlichen Ruhe und Einsamkeit glich der Marktplatz einem Kulturschock. 

DF und mich trennten nun noch gute 14 km von unserem Auto in Lohr. Der kürzeste Weg war gleichzeitig auch der beschwerlichste, da er in der prallen Sonne am Main entlangführte. 😓 ...zudem liefen wir dort chronisch Gefahr von wild gewordenen Radlern über den Haufen gefahren zu werden.
An einem Seitenarm des Mains.
Aus diesen Gründen disponierten wir ein wenig um. Wir marschierten von Gemünden ins benachbarte Langenprozelten, was auch immerhin noch einmal gute vier Kilometer Fußweg waren. Allerdings legten wir von dort aus die restlichen zehn Kilometer gemütlich und klimatisiert innerhalb von acht Minuten mit dem Zug zurück. 😛

Und hier findet ihr das Video von DF: Spessartweg 1 komplett - von Aschaffenburg bis Gemünden. 😃 


Fazit zur Tour:
Für die insgesamt 24 km mit ihren 600 Höhenmetern brauchte es schon einiges an Kondition, zumal der Spessart die gemeine Eigenschaft hat, dass er aus einem beständigen Auf und Ab besteht. 😅 
Meine persönlichen Highlights waren die einmalige Landschaft am Romberg und die Ruine Schönrain. Beide waren wirklich sehenswert. 😊
Alles in allem war es eine schöne und abwechslungsreiche Wanderung, die auch durchaus variiert und abgekürzt werden kann, wenn man sich nicht die gesamte Strecke geben möchte. 😅

Bis zur nächsten Schandtat!

Eure Katharina

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