Dienstag, 10. November 2020

Rückersbacher Schlucht bei Kleinostheim - Herbstidylle im Spessart

Hi! 😀

Inzwischen bin ich die Schiene einige Zeit los und Spaziergänge und leichte Wanderungen stellen kein Problem dar. Ich hatte schon seit längerem vorgehabt mir einmal die Rückersbacher Schlucht anzusehen, zumal mein Zug nach Frankfurt dort immer hält. Zur Umsetzung ist es bis dato aber irgendwie nie gekommen. 
Die ersten paar Meter auf dem Schluchtweg.
Den Ausschlag gab schließlich ein Artikel in der FAZ Ende Oktober, der DF und mich neugierig machte. Also nutzten wir das goldene Oktoberwetter im November, um die Rückersbacher Schlucht zu erkunden. 😊

Vorab ein paar Informationen zur Rückersbacher Schlucht: Die Schlucht liegt in unmittelbarer Nähe von Kleinostheim bei Aschaffenburg. Mit einer Länge von drei Kilometern ist sie die längste Schlucht im Spessart. Zudem fällt hier sofort auf, dass der klassische Buntsandstein, der im Spessart ansonsten vorherrscht, nicht vorzufinden ist. Stattdessen entdeckt man beeindruckende Phonolith-Formationen, die für diese Gegend einmalig sind. 
Schöne Herbststimmung am Rückersbach.

Seltsame Warnschilder gibt's...

Schlammbecken!? Eher Tümpel.
DF und ich starteten am Eingang der Schlucht beim Schluchthof. Bereits dort begrüßt einen eine große Infotafel über die Besonderheiten der Örtlichkeit. 
Zu Beginn ist die Schlucht noch nicht stark erkennbar, doch umso weiter man in ihr voranschreitet, umso deutlicher werden die für den Spessart atypisch steilen Wände. Den gesamten Weg begleitet einen dabei der Rückersbach, der an vielen Stellen zu malerischen Fotomotiven verhilft. 
Der Herbst kann so schön malen.
Auf der Karte hatten DF und ich gesehen, dass in unmittelbarer Nähe (nur 500 m vom Schluchtweg entfernt) ein alter Steinbruch sein sollte. An der entsprechenden Abzweigung fanden wir eine Infotafel und einen großen Brocken aus Phonolith. 
Nicht zu übersehen.
Der Weg zu dem Steinbruch wurde überall durch kleine Schilder gekennzeichnet, auf denen "Geotop" stand. Das klang zumindest vielversprechend und so marschierten wir den teils zugewucherten, schmalen Trampelpfad entlang. Letzten Endes standen wir in einer Art Kessel, der vermuten ließ, dass sich an dieser Stelle einmal ein Steinbruch befunden haben könnte. Doch war das gesamte Areal komplett zugewuchert und außer Erde und Blättern bekamen DF und ich nichts zu sehen, von einem Phonolith ganz zu schweigen. Irgendwie hatten wir uns davon ein wenig mehr versprochen...
Der "Steinbruch"...

Ein Pilz mit Sonnenbrand! 
Zurück auf dem eigentlichen Schluchtweg gingen wir tiefer in die Schlucht hinein zum Hexenhäuschen. Da die eigentliche Brücke über den Bach ziemlich marode aussah und aus gutem Grund gesperrt war, hatten ein paar findige Köpfe einen provisorischen Übergang gebastelt. Damit kamen wir zumindest trockenen Fußes an das Häuschen. 
Wer Spaß am Geocaching hat, kann in der Nähe der Hütte fündig werden. 😉
Diese Brücke hatte wirklich schon bessere Zeiten...

Ein wenig abenteuerlich war das Provisorium schon.

Das Hexenhäuschen.
Man beachte vor allem die stilvolle Dekoration! 😂
Wir folgten dem Schluchtweg weiter und kamen an einer großen Felswand vorbei, auf die ein sehr interessantes Portal gezeichnet worden war. Kann mir irgendjemand sagen, woher dieses Bild stammt? Meine erste Vermutung war "Herr der Ringe", aber die Tür nach Moria sah dann doch anders aus. 😂
Was auch immer du darstellen möchtest!?
Es wird insgesamt felsiger.
Ab diesem Punkt zeichneten sich immer wieder beindruckende Felsformationen in den Schluchtwänden ab. Einige davon lagen zum Glück sehr nah am Weg und wurden von DF zum Bouldern getestet - und als "gut" befunden. 😁
So langsam werden die Wände auch steiler.

Vom Bouldersüchtigen als "gut" befunden! 
Umso länger wir auf dem Weg blieben, umso schmaler wurde die Schlucht und umso verschlungener auch der Pfad. Diese einzigartige Umgebung in Kombination mit den herbstlichen Farben bot wunderbare Motive.
Einmal quer über den Rückersbach.

Traumhafte Herbstlandschaft.
Schließlich hatten wir den Wendepunkt im kleinen Örtchen Rückersbach erreicht. Direkt im Ort hat man übrigens kein funktionierendes Handynetz. 

Der Rückweg gestaltete sich äußerst simpel. Wir hielten uns immer in Richtung "Grobirn Hütte", wo man sich bei schlechtem Wetter gut hätte unterstellen können. Von da aus ging es immer bergab und noch einmal links, ehe wir knappe 500 m oberhalb vom Schluchthof wieder auf dem Schluchtweg landeten. 😊

Die Grobirn-Hütte.
Ein Video von der Rückersbacher Schlucht wird es nicht geben, dafür haben wir jede Menge schöne Bilder für euch eingefangen. 😉 Manchmal ist es ganz schön nicht als "Sklave der Kamera" unterwegs zu sein. 😅


Fazit zur Tour: 
Für unsere Verhältnisse war die Tour mit etwa neun Kilometern und weniger als 200 Höhenmetern eine sehr beschauliche Unternehmung. Ich soll mit meinem Fuß ja auch nicht direkt übertreiben. 😅 
Die Rückersbacher Schlucht ist allein aufgrund der untypischen Gesteine interessant. Abgesehen davon ist sie landschaftlich weit davon entfernt ein Grand Canyon zu sein, aber landschaftlich hat sie für hiesige Verhältnisse einiges zu bieten. 
Die Wanderung durch die Schlucht kann ich nur empfehlen. 😉


Bis zur nächsten Schandtat! 😀

Eure Katharina 

P.S.: Den Artikel der FAZ findet hier hier: In den Schluchten des Spessart . 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen