Donnerstag, 3. Dezember 2020

Lenzsteig zum Edelweiß - alpines Flair am Kalbenstein bei Karlstadt am Main

Hi! 😀

Was kann man in der näheren Heimat eigentlich anstellen, wenn man große Bergsehnsucht hat? Den Starkenburger Klettersteig im Odenwald hatten DF und ich bereits heimgesucht und auch am Churfranken-Steig waren wir gewesen, wobei zweiterer keinen Bericht gelohnt hat. 
Bizarre Felsformationen im Aufstieg und unten der Main.
Doch gibt es da noch den Lenzsteig, den DF zwar kannte, der mir jedoch komplett unbekannt war. Und aufgrund der niedrigen "Höhe" direkt am Main hatten wir dort keinen Schnee zu befürchten. 😂

Vorab ein paar Worte zum Lenzsteig: Der Klettersteig am Kalbenstein bei Karlstadt ist ein einfacher A/B-Klettersteig und somit für Anfänger problemlos machbar. Der eigentliche Klettersteig hat etwa 70 Höhenmeter und führt auf den Gipfel des Kalbensteins mit 270 m. Dieser ist durch das dort aufgestellte, übergroße Edelweiß gut erkennbar. Das gesamte Areal ist Naturschutzgebiet und bietet für die Region wirklich einzigartige Pflanzen und Felsformationen.
Aufgrund des bröseligen Kalk-Gesteins ist ein Helm sehr zu empfehlen. 
Die Beschilderung ist top! 
Direkt unterhalb des Klettersteigs gibt es einen Parkplatz, der sehr stark frequentiert und nicht sonderlich groß ist. DF und ich starteten direkt an diesem Parkplatz und gingen über den großen Fahrweg zur Falteshütte, die vom DAV Würzburg betrieben wird. An dieser Hütte befand sich eine ausführliche Beschreibung des Klettersteigs. 
Über kleine Trampelpfade ging es ein gutes Stück weiter nach oben. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Bereits bei dem etwa 15-minütigen Zustieg bekam ich einen Eindruck davon wie bröselig und rutschig der Kalbenstein insgesamt war. 
Wer da falsch läuft, ist selbst Schuld. 😂
Kurz vor dem Einstieg, der mit einem Schild gekennzeichnet war, legten DF und ich unsere Kletterhelme an. Aufgrund der niedrigen Schwierigkeit und der Kürze des Klettersteigs verzichteten wir auf unsere Klettersteigsets, was jedoch nicht zur Nachahmung empfohlen ist. Jeder sollte selbst abschätzen in welchem Schwierigkeitsgrad er sich ungesichert bewegen kann. 
DF im Einstieg. 
Der Einstieg erfolgte über einige Trittstufen, ehe es auf einer mit Split übersäten Rampe weiterging. DF machte sich wie immer einen Spaß daraus den Klettersteig nach Möglichkeit komplett am Fels zu gehen. Und auch ich hatte meist "nur" eine Hand am Stahlseil, während wir uns nach oben bastelten. 
Der Einstieg von oben aus betrachtet.

Es geht entspannt weiter.

Grandiose Aussichten. 
Die zwei Mini-Schlüsselstellen bestanden aus einer etwas höheren Stufe, die man überwinden musste und aus einer luftigen Querung. Ansonsten bot der Klettersteig keine nennenswerten Hürden für uns. 
Ein Blick in die andere Richtung lohnt auch. 

Die Bahnlinie und die Straße unterhalb haben auch ihren "Charme". 😅

Und so geht es weiter...
Die gesamte Zeit über hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf den Main, der mit zunehmender Höhe immer spektakulärer wurde. Auch die Felsformationen in unserer unmittelbaren Umgebung muteten zum Teil recht seltsam an. Für die hiesige Gegend ist der Lenzsteig samt seiner Umgebung definitiv etwas besonderes. 
Ein bisschen Drama muss sein. 😁

Warum eigentlich immer Leitern!? 

Ein Blick zurück. 

DF in seinem Element. 😋
Keine zehn Minuten nach unserem Start am Einstieg hatten DF und ich das Edelweiß erreicht. Ich war ein wenig enttäuscht, dass der Klettersteig so schnell zu Ende gewesen war. 😅 
Drama-Queen in Aktion. 😂

Ausrutschen käme hier schlecht...

In der zweiten Schlüsselstelle - der Querung. 

Interessante Fotomotive. 

Das unübersehbare Edelweiß. 
Wir wählten den Weg nach links, der immer an der Hangkante entlang führte und eine grandiose Aussicht bot. Dort oben befand sich unter anderem auch ein Startpunkt für Gleitschirmflieger. 
Schöne Herbststimmung am Kalbenstein. 

Seltsame Wegmarkierungen...?!
Über teils sehr schmale und wurzeldurchzogene Pfade gelangten DF und ich auf einen Parallelweg, der durch die Weinberge zurück zur Falteshütte führte. Und weil es so schön gewesen war, bogen wir noch einmal in Richtung Lenzsteig ab. 😂
Der Blick durch die Weinberge. 😊
Keine zehn Minuten danach standen wir wieder am "Gipfel" mit dem Edelweiß. Dieses Mal nahmen wir den direkten Abstiegsweg, indem wir nach rechts abbogen. Dieser kleine Pfad war um einiges rutschiger und für die sonst so harmlose Gegend geradezu giftig. Den Weg als alpin zu bezeichnen, wäre vielleicht eine Stufe zu hoch gegriffen, aber er befand sich nicht weit davon entfernt.
Eindrucksvolle Bröselwände. 
Bouldern ist cool! 😜
Im unteren Teil des Abstiegs gab es einen imposanten Felsen, den DF natürlich zum Bouldern nutzte. Wobei die Möglichkeiten ein wenig eingeschränkt waren, da nur eine Seite ausreichend frei steht. Die andere Seite ist ganz gemütlich und ungefährlich zu Fuß erreichbar. 😅

Ab diesem Felsen braucht man keine Viertelstunde mehr, um den Ausgangsparkplatz zu erreichen. 

DF hat zu diesem Klettersteig bereits vor Urzeiten ein Video gemacht, welches ihr hier Lenzsteig - Klettersteig bei Karlstadt findet. 😊


Fazit zur Tour:
Man sollte hier entweder unter der Woche herkommen oder am Wochenende sehr früh sein, da man sonst keinen Parkplatz mehr erwischt oder auch Probleme bekommt den Parkplatz später zu verlassen, da weniger rücksichtsvolle Autofahrer einen gerne schamlos einparken. Zum Glück fahren DF und ich beide Kleinwagen...😒
Vom Parkchaos abgesehen lohnen sich Kalbenstein und Lenzsteig auf jeden Fall! Die riesigen Kalkwände sind sehr beeindruckend und erinnern ein wenig an den geliebten Wetterstein-Brösel. 😂
Der Lenzsteig ist trotz seiner Kürze sehr abwechslungsreich angelegt. Es war schade, dass er jeweils nach zehn Minuten schon vorbei war. Die Aussicht auf den Main wird übrigens mit jeder Stufe besser! 
Für Einsteiger, die sich mal ausprobieren wollen, ist er auf jeden Fall eine geeignete Anlaufstelle. An guten Tagen sollte man etwas Zeit einplanen, da der Klettersteig von Familien gerne als Ausflugsziel genutzt wird, so dass Stau keine Seltenheit darstellt. 
Und wer mit Klettersteigen keinen Vertrag hat, kann das Edelweiß einfach so genießen. Vor allem im Frühjahr und Sommer sollen dort auch seltene Pflanzen zu finden sein, die man ansonsten nicht in unserer Gegend findet. Zu sehen und zu erleben, gibt es jedenfalls für jeden etwas. 😊

Bis zur nächsten Schandtat und bleibt gesund! 😉

Eure Katharina 

3 Kommentare:

  1. Hallo Katharina
    Schön mal was aus einer Gegend zu sehen die ich kenne. Aber nicht solche Klettereien. 2 oder 3mal bin ich von Karlstadt nach Lohr gelaufen. Auch eine schöne Strecke.

    Doris

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  2. Hallo Doris,

    vielen Dank. Das freut mich zu hören! :) Die Kletterei war ohne Probleme machbar und zum Glück kann man das Edelweiß ja auch über andere Wege erreichen. ;)

    Viele Grüße,
    Katharina

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  3. Ich hatte keine Ahnung das es dort Edelweiß gibt. Einige Pflanzen die es hier nicht gibt sah ich dort zum ersten Mal. Es ist schon lange her und ich glaube auch nicht das ich diesen Weg nochmal schaffe.

    L.G. Doris

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