Samstag, 2. September 2023

Wechselbad der Gefühle - Überschreitung Hochfrottspitze und Mädelegabel

Hi! 😊

Schon seit DF und ich uns kennen hat er mir mehrmals davon erzählt, dass er irgendwann Deutschlands höchsten Berg der Allgäuer Alpen, die Hochfrottspitze, überschreiten möchte. Da die Hochfrottspitze egal aus welcher Richtung immer einen langen Anmarsch bedeutete, hatte es bis dato nicht geklappt. Nun wollten wir die Gelegenheit beim Schopf ergreifen - und DF damit einen Traum erfüllen. 😀
Mädelegabel und Schwarzmilzferner.
Das Wetter in unserem Oberstdorf-Urlaub war ein richtiges Lotterie-Spiel und so hat es unsere heftigste Tour während dieses Aufenthalts extra spannend gestaltet - und zwar bis zum Schluss und darüber hinaus. Aber lest selbst. 😉

Da uns fast 24 km mit etwa 1.950 Höhenmetern erwarteten, klingelte der Wecker am 17.07.2023 bereits um 03:50 Uhr früh. Doch anstatt mit einem ruhigen, frühen Morgen wurden DF und ich mit heftigstem Donnergrollen und Wetterleuchten begrüßt! 😨
Ein kurzer Blick auf die Wettervorhersage und den Regenradar zeigte uns, dass wir noch mindestens eine halbe Stunde ein Gewitter über uns haben würden. Also ließen wir uns gaaanz viel Zeit beim Frühstück. 😅 Danach sah die Welt etwas freundlicher aus und wir beschlossen unser Glück zu wagen. 
Am Parkplatz der Fellhornbahn. 
Um zehn vor sechs standen wir auf dem Parkplatz der Fellhornbahn (Kostenpunkt: 5,- € pro Tag) und der Himmel öffnete seine Schleusen. Dieses Regengebiet hatte sich ganz frisch aufgebaut und wir hatten es gar nicht kommen sehen können. So saßen wir im Auto und haderten mit uns selbst. Sollten wir abbrechen? Sollten wir die Tour noch starten? Sollten wir alles auf den nächsten Tag verschieben? 

Da der Regenradar zumindest nach dem aktuellen Guss keine neuen Überraschungen bereithielt, entschlossen wir uns um 06:20 Uhr, nachdem der Regen abgezogen war, zu starten. Unser Hauptziel war die Bockkarscharte und dort wollten wir entscheiden, ob die Bedingungen für die Überschreitung gut genug waren oder ob wir "nur" die Mädelegabel über den markierten Normalweg mitnehmen würden. 
Auf dem Tal-Hatscher sah der Himmel richtig freundlich aus. 😊

Schilderwald an der Fahrstraße. 😅
Doch zuerst erwartete uns ein knapp 4,5 km langer Hatscher auf einer Fahrstraße bis zur südlichsten Siedlung Deutschlands, Einödsbach auf 1.113 m. Hierbei machten wir zumindest schon die ersten Höhenmeter gut. 😅 Bis zu diesem Punkt waren die Wolken über uns immer mal wieder aufgerissen und hatten Sonnenstrahlen und blauen Himmel gezeigt, nur um sie schnell wieder zu verschlucken. Es blieb spannend...
Deutschlands südlichste Siedlung. 😀

Direkt hoch in Richtung Waltenberger Haus.
Wir folgten den Wegweisern in Richtung Waltenberger Haus und traten ein in die Welt des Bacherlochs. Hiermit ist die gesamte Schlucht gemeint, die sich ab Einödsbach bis zu den steilen Felswänden der Allgäuer Hochalpen zieht. 
Erster Blick ins Bacherloch. 

Leichtes Dschungel-Feeling...😓

Ein Alpen-Salamander! 😍
Zu Beginn zog sich ein angenehmer Pfad über Wiesen, ehe DF und ich sehr schnell ein Déjà Vu erlebten: wir standen im Dschungel! 😓 Der Weg mochte zwar markiert und begangen sein, aber nicht begangen genug und so kämpften wir uns durch mehr als hüfthohes Gemüse. 
Pinsel-Wege...

Spannende Wegführung. 😃
An mehreren Stellen war der Pfad durch Murenabgänge wohl erst frisch beschädigt und daher umgeleitet worden. Vor allem eine Querung über einen Bach mit Stahlseilversicherung und einem Krampen-Aufstieg war spannend. 😄Umso weiter wir vorwärts kamen, umso lichter wurde das Dickicht, was leider nicht für den Nebel galt. Dieser hatte sich inzwischen entschieden phasenweise ganz da oder ganz weg zu sein. Leider wechselten diese Phasen sich im Fünf-Minuten-Takt ab...😒
Gemüse...

Aussicht aufs Bacherloch. 😊
So konnte es passieren, dass wir beste Sicht und traumhafte Ausblicke in einem Moment hatten und kurz darauf keine zehn Meter weit blicken konnten. Vorbei ging es an zwei Wasserfällen, die wir mehr hörten, als dass wir sie sahen und langsam rein in etwas steileres und felsigeres Gelände. 
Wasserfall im Nebel. 

Drahtseilversicherte Stelle und der aussagekräftigste Wegweiser der Tour. 😅

Es wird steiniger. 
Oberhalb der Wasserfälle riss die Suppe auf und wir hatten (leider) beste Sicht auf sehr abenteuerliche Konstruktionen an einem Steilhang. Ich bin ehrlich: es hat sich seeehr seltsam angefühlt da drüber zu gehen! 😱 Es war 10:50 Uhr und das  Waltenberger Haus (2.084 m) kam in Sicht, aber nur kurz. Der beständige Wechsel aus Nebel und Sicht hatte immer noch nicht aufgehört. 
Modell Eigenbau...😅

Wer möchte zuerst? 😂

Sicht weg...

...Sicht da. 😶
Als wir eine halbe Stunde später das Gebäude erreichten, konnten wir den Helikopter auf der Landefläche aus weniger als zehn Meter Entfernung kaum erkennen und auch das nicht gerade kleine Haus war nur ein verschwommener Schemen im Nebel! 😕 Ob das mit der Hochfrottspitze noch klappte? Unsere ganze Hoffnung lag darin, dass die Wolken hier unten fest hingen und wir weiter oben Sicht haben würden...
Aurikel-Invasion. 🌺🌼

Wer erkennt den Heli? 😂

Das Waltenberger Haus in all seiner Pracht...😅
Nach dem Waltenberger Haus wurde das Gelände deutlich felsiger und schottriger. Wir folgten dem gut markierten Weg in Richtung Bockkarscharte (2.504 m). Einen regelrechten Lost Place nutzten wir als windgeschützte Pausenstelle, ehe wir uns durch die Schotterreißen weiter nach oben quälten. 
Beste Sicht auf die Bockkarscharte. 😎

Windgeschützte Pausenstelle. 

Da im Schotter ging es hoch. 
Auch an diesem Abschnitt der Tour wechselten sich die Wolkenfelder mit freier Sicht immer wieder ab und wir fragten aus Neugier einige entgegenkommende Bergsteiger, wobei nicht einmal die ein eindeutiges Bild lieferten. Einige sagten, dass ab der Bockkarscharte und darüber hinaus alles frei wäre, andere wiederum erzählten von dichtem Nebel. Wir durften uns also immer noch überraschen lassen. 😑

Wenigstens zeichnete sich der weitere Pfad immer deutlicher ab und wir hatten ab etwa 2.300 m fast durchgängig gute Sicht auf die beeindruckende Scharte. Wir waren nicht mehr weit von der Bockkarscharte entfernt und blickten fasziniert in das Nichts aus Nebel, aus dem wir gekommen waren, als wir Helikoptergeräusche aus der Suppe näher kommen hörten. Der Pilot am Waltenberger Haus war tatsächlich gestartet und offenbar auf Sicht kurz über dem Boden nach oben geflogen, um so den Wolken zu entkommen. Sein Plan war aufgegangen, aber was musste der für Nerven haben?! 😱 Hut ab und beide Daumen hoch an diesen sehr begabten Piloten! 
Suchbild: Wo ist der Heli? 
Das Gehgelände erreichte kurz vor der Scharte schließlich ein Ende. In anregender Kletterei mit einigen Krampen und Stahlseilen (nie schwerer als Klettersteig-Skala A/B) führte der Pfad nun deutlich steiler und direkter nach oben. 
Für Abwechslung war gesorgt. 😀
Um 13 Uhr war es soweit und wir hatten die Bockkarscharte und damit den Einstieg zum Südwestgrat der Hochfrottspitze erreicht. 
Nun wurde es für uns ernst. Da das Wetter gut aussah, beschlossen DF und ich unser Vorhaben durchzuziehen. Wir legten die Helme an - und suchten uns den Zustieg zum nicht markierten Grat. Laut den Beschreibungen sollte es nicht einmal Steinmännchen geben. 
Man kann auch übe diese Platten hoch.

Das hier war allerdings deutlich leichter. 
Unmittelbar in der Scharte, war auf der linken Seite eine plattige Wand. Laut Tourenbeschreibungen konnte man diese direkt erklettern. Ich war allerdings neugierig und ging rechts um die Plattenwand herum, wo ich auf eine geneigte Wand mit leichten Stufen (UIAA I-II) stieß, die uns unschwierig auf den Grat führte. 

Keine zehn Schritte später kam das erste, große Highlight des Tages. DF war ein kleines Stück voraus und über eine Kuppe gegangen, ehe er mir auf einmal  Handzeichen gab, dass ich ruhig sein, aber näher kommen sollte. Ich gab mein Bestes genau das zu tun und dann sah ich ihn: einen Steinbock! 😍 DF und ich hatten an der Ilmspitze schon eine Herde weiblicher Steinböcke mit Jungieren bewundern dürfen, aber ein Männchen hatten wir noch nie zu Gesicht bekommen. Und vor uns stand ein edler, "alter Herr". 😊 Er schien sich gar nicht an uns zu stören, schaute immer gelangweilt zwischen den Menschen weiter unten und uns hin und her, während er sich mit seinen Hörnern am Rücken kratzte, ehe er gemütlich weiter trottete. Allein dafür hatte sich der Aufstieg zur Bockkarscharte gelohnt! 😊
Unser erster Steinbock! 😍
Für DF und mich begann nun der ernste Teil unseres Unterfangens. Einen von drei Aufschwüngen hatten wir sehr locker gemeistert und die Schlüsselstelle wartete im letzten auf uns. Da der Grat aktuell Gehgelände bot, ging es erst erst einmal zügig weiter. 
Bestes Gehgelände. 😁
So kamen wir sehr flott am zweiten Aufschwung an. Laut den Tourenbeschreibungen gab es mehrere Möglichkeiten, wobei uns die Plattenwand mit schönen Tritten und Griffen (UIAA II) als logischste und angenehmste Variante erschien. Die kurze Kletterei war nicht ausgesetzt und leitete einen geschickt weiter.
Schöne Platten zum Klettern. 

DF in der Schmalstelle. 

Und ganz unten: das Waltenberger Haus. 
Nun erreichten wir die erste Stelle, an der der Grat schmaler wurde. Nach links und rechts ging es gut nach unten und man musste etwas umständlich einen größeren Block überklettern. Dafür baute sich nun der große Aufschwung mit der besagten Schlüsselstelle vor uns auf. Um dorthin zu gelangen, galt es erst auf einen kleineren Absatz zu klettern. 
DF auf dem Weg zum Vorsprung. 
Laut DAV-Führer und Tourenbeschreibungen gab es auch hier mehrere Alternativen. Einige gingen direkt nach oben, wobei man durch einen Vorsprung in Rückenlage gedrängt wurde, weshalb wir diese Variante hinten anstellten. Die zweite Möglichkeit das Ganze links zu überklettern, wurde von DF angetestet und aufgrund der wahnwitzigen Ausgesetztheit (gefühlter Freiflug zum Waltenberger Haus) direkt verworfen. In unserem ältesten DAV-Führer war von einer Rinne die Rede gewesen. Direkt an dem Vorsprung, auf dem wir standen, war eine Bandschlinge an Bohrhaken angebracht, mit deren Hilfe man zum Einstieg der steilen und ausgesetzten Rinne queren konnte. DF versuchte sein Glück und querte zum Beginn der Rinne, die unter ihm fast senkrecht abfiel. Mit bedachtem Stützen, Drücken und Ziehen gelang der Aufstieg darüber überraschend gut. Weiter oben musste man etwas unangenehm nach links queren, um dann wieder einen guten Stand zu haben. Allein vom Zuschauen fand ich es äußerst gruselig, war aber im Nachhinein selbst überrascht, wie flüssig man nach oben steigen konnte. 
Aufgrund der beengten Verhältnisse konnte ich leider nicht viele Fotos machen, aber DF hat es für das Video sehr ausführlich festgehalten. 
DF im Einstieg der Rinne.
Nun galt es noch einen kleineren Aufschwung zu überwinden und wir sahen bereits den großen Steinmann auf dem Vorgipfel der Hochfrottspitze. Die größten Schwierigkeiten waren gemeistert - dachten wir! 😅 Vor uns erstrahlte das Allgäuer Dreigestirn bestehend aus Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze in aller Pracht und uns trennte nur noch ein kurzer Verbindungsgrat vom höchsten Gipfelziel des Tages. Ab hier konnten wir auch immer wieder die tollen Tiefblicke auf den unter uns liegenden Schwarzmilzferner genießen. Der Gletscherrest war deutlich größer, als wir es erwartet hatten. 😨
Der imposante Steinmann am Vorgipfel

Weiter geht es über den Verbindungsgrat. 

Das wunderschöne Allgäuer Dreigestirn von links nach rechts: Hochfrottspitze, Trettachspitze, Mädelegabel.

Weiß einer, was es mit diesem kaputten Kreuz auf sich hat? 
Der folgende Abschnitt war überwiegend Gehgelände oder leichte Kletterei in sehr anregendem Gelände, so dass wir kurze Zeit später um 14:30 Uhr vor dem neuen Gipfelkreuz (es ist erst seit 2021 da) des höchsten, deutschen Allgäuer Bergs auf 2.649 m standen. 😎 Die Sicht war gut - für etwa fünf Minuten und dann ging alles sehr schnell. Die Wolken zogen plötzlich mit einem irren Tempo und bevor wir richtig verstanden, was passiert war, standen DF und ich voll in der Suppe! 😱
DF im Gipfelsturm. 

Alles niegelnagelneu und wunderschön! 😍

Das erste Gipfelfoto...

...und das zweite Foto - nur fünf Minuten später. 😰
Wir verzichteten auf eine ausgiebige Gipfelrast und sahen zu, dass wir weiter kamen. Ab diesem Abschnitt gab es wenigstens hier und da Pfadspuren und Steinmännchen, die den Weg in die Scharte zur Mädelegabel wiesen. Einen Zwischengipfel galt es recht direkt zu überklettern, ehe es stetig bergab ging. Das Gelände war nie schwerer als UIAA I-II, erforderte durch die begrenzte Sicht aber volle Konzentration. Durch den Wind zogen die Wolken immer noch sehr schnell, so dass es hier und da ein wenig aufklarte und wir zumindest bis zu 50 m Sicht hatten. Keine halbe Stunde später standen DF und ich in der Scharte und nun hieß es nochmals: volle Konzentration! 
Der Weiterweg...

DF an einem Aufschwung. 

Scharte und Mädelegabel tauchten kurz auf. 

Pfadspuren...
Der Aufstieg zur Mädelegabel war ebenfalls nicht markiert, aber aus den Beschreibungen wussten wir, dass man sich am Grat halten sollte, der die Schwierigkeit UIAA II nicht überschreiten, aber schön ausgesetzt sein sollte. Dank der dicken Suppe bekamen wir von der Ausgesetztheit nichts mit. 😅
Die Suche nach dem Weg im Nebel...

Da hatte ich mich irgendwie am Handballen leicht verletzt...😅
Wir folgten dem ziemlich direkten Grat. Einmal wich ich nach rechts aus und ich kann euch sagen: lasst es! DF ist direkt am Grat geblieben und hatte es deutlich leichter. 😬 Über ein paar Vorsprünge und Platten ging es weiter und um 15:30 Uhr standen wir am Gipfel der Mädelegabel. Leider hielten sich die Wolken hartnäckig, so dass wir keine zehn Meter weit sehen konnten. 
Die Geschichte des Gipfelkreuzes war aber auch ohne Panorama-Blick sehr beeindruckend - dafür lasse ich aber die Bilder sprechen. 😊
Team Stoffel am Gipfelkreuz der Mädelegabel mit sehr schöner Inschrift. 😊
Es lag zwar immer noch etwas Weg vor uns, aber ab hier gab es zumindest Markierungen. Und die waren so gut und zahlreich gesetzt, dass es praktisch unmöglich war sich zu verlaufen. Doch sollte man den Normalweg auf die Mädelegabel nicht unterschätzen. Gehgelände wechselt sich immer wieder mit kleineren Stufen ab, die es abzuklettern gilt. Die tatsächliche Schlüsselstelle befand sich fast am Ende der Bergschulter und kann durchaus als UIAA I-II eingestuft werden. Hier sollte man zumindest grob wissen, was man tut. 
Bestens markiert. 

DF in einer der vielen Stufen. 

Kurzer Blick zur Scharte zwischen Hochfrottspitze und Mädelegabel.
Das Gelände wurde etwas flacher und wir bekamen wieder mehr Sicht, da die Wolken sich an den hohen Berggipfeln verfangen hatten. Und so breitete sich der Rest des Schwarzmilzferners majestätisch vor uns aus. Ein richtiger Gletscher ist er ja eigentlich nicht mehr, eher ein großes Schneefeld, aber mit etwa 500 m in der Breite sehr beeindruckend. Für die Begehung sind nicht einmal zwingend Stöcke notwendig, Grödeln oder Steigeisen wären jedenfalls über das Ziel hinaus geschossen. 😅
DF erklärt den weiteren Weg. 

Der "erste Kontakt". 😁

Etwas rutschig ging es auf den eigentlichen Gletscher. 
Doch vorher galt es über erdig-rutschiges Gelände ein Stück abzusteigen, bis unsere Schuhe Schneekontakt hatten. 😁 Ohne Probleme, aber mit etlichen Foto-Stopps ging es für uns über den Schwarzmilzferner, den wir dank der fortgeschrittenen Stunde vollkommen für uns allein hatten. 
Gletscher-Panorama. 😎
Ein letzter Anstieg aus dem Ferner heraus war noch einmal ganz schön gemein nach den vielen Höhenmetern, die wir bereits in den Knochen hatten. Aber dann ging es ohne Umwege zurück zur Bockkarscharte und auf dem Aufstiegsweg retour ins Tal. 
Zurück in der Bockkarscharte. 
Allerdings hatte sich auf diesem Abschnitt auf einmal etwas ganz gewaltig verändert: wir hatten Sicht! 😂 Das war fast schon, als ob wir eine komplett neue Route gehen würden. 😅 Ein kleines Kreuz an einem Aussichtspunkt war uns im Aufstieg gar nicht aufgefallen, obwohl wir nur zehn Meter davon entfernt vorbei gegangen waren und auch das Waltenberger Haus zeigte sich nun in voller Pracht. 😁
Das Waltenberger Haus. 

Dieses Kreuz hatten wir im Aufstieg nicht einmal wahrgenommen...

...und diesen Bach auch nicht. 

Rückblick zum Waltenberger Haus und den Bergen der guten Hoffnung. 

So schön kann es hier aussehen. 😊

Nun war endlich der ganze Wasserfall sichtbar. 
Vor allem der abschließende Hatscher auf der Asphaltstraße ab Einödsbach war gefühlt eine wahre Tortur und zog sich wie Kaugummi. 😒 Gegen 21:15 Uhr war unser Werk vollbracht und wir waren wieder am Parkplatz der Fellhornbahn angekommen. 
Rückblick aus dem Tal auf unsere Gipfel des Tages. 
DF hat aus dieser Tour einen Dreiteiler basteln können. Die einzelnen Video-Teile findet ihr hier:


Und als kleine Info am Rande: Am Folgetag zogen ab etwa 13 Uhr über mehrere Stunden heftigste Gewitter über die Allgäuer Alpen, so dass wir gut daran getan hatten, die Tour am Vortag zu gehen. 😅


Fazit zur Tour:
Was für eine Mega-Hammer-Tour! 😎 Die Hochfrottspitze wollte schon verdient werden mit dem langen Anmarsch und der Kletterei, aber am Ende waren wir stolz, dass wir es geschafft hatten. 😁
Die Tour ist unglaublich abwechslungsreich mit dem botanisch interessanten Aufstieg zum Waltenberger Haus, dem Kar und dem Mini-Klettersteig zur Bockkarscharte, dann das weglose Stück mit anspruchsvoller Kletterei und schließlich noch die Gletscherquerung. Man bekommt alles geboten - sogar Steinböcke! 😍 Für den normalen Bergwanderer ist die Überschreitung allerdings nicht geeignet. Man braucht eine sehr gute Kondition, Routengespür und elementare Kletterkenntnisse, aber dann wird man seine wahre Freude haben und kann grandiose Panoramen genießen (wenn nicht gerade Nebel aufzieht). 😊 Und wem der weglose Part zu heftig ist, der kann immer noch über den Normalweg auf die Mädelegabel, die definitiv auch einen Besuch wert ist! 😀
Fakt ist: Eine Tour mit einer solchen Gesamtlänge und dem Kletterschwierigkeitsgrad UIAA III hatten wir in dieser Kombination bislang noch nicht. 😅 Aber wir können sie guten Gewissens weiterempfehlen, jeder Schritt lohnt sich! 😊


Bis zur nächsten Schandtat! 😄

Eure Katharina 

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