Freitag, 26. Januar 2024

Auf den höchsten Stubaier - Zuckerhütl mit Gletschertour - Seven Summits Stubai #3

Hi - oder eher gute Nacht! 😄

Diese Tour beginnt um Mitternacht im finsteren Stubaital, zumindest klingelte da unser Wecker! 😁 Nach einem kleinen Mitternachts-Imbiss (daran kann man sich nur zu gut gewöhnen 😂) ging es für uns mit dem Auto zum Parkplatz der Gletscherbahnen auf knapp 1.700 m, wo wir gegen 01:30 Uhr nachts losmarschierten.
Das gewaltige Zuckerhütl vom Gletscher aus gesehen 
Unser Ziel war der höchste Gipfel der Stubaier Alpen, das Zuckerhütl. 😁 Da die  Bahn erst ab 08:00 Uhr fuhr, hatten wir beschlossen zu Fuß vom Tal zu starten, um ausreichend Puffer zu haben. Die letzte Bahn fuhr nämlich bereits gegen 16:00 Uhr am Schaufeljoch und die wollten wir nach unten gerne erwischen. Ob alles geklappt hat? Seht selbst! 😉
Vor Ort erlebten wir auf den ersten Metern bereits eine Überraschung: DF und ich hatten ursprünglich geplant den Fahrweg bis zur Dresdner Hütte zu nehmen. Er war genauso lang wie der Wanderweg, dafür aber bei Dunkelheit einfacher zu laufen. Daraus wurde schon mal nichts, da der Fahrweg wegen Steinschlaggefahr nach den letzten Unwettern gesperrt war. Vor Ort achtete auch ein Security-Service äußerst genau darauf, dass sich niemand der Baustelle samt Geräten und Absperrung näherte. Zum Glück hatten wir mit dem Wanderweg "Plan B" in der Hand und so ging es in engen Serpentinen für uns nach oben. 
Wir waren nicht die einzig Nachtaktiven auf der gut beschilderten Strecke. 😁
Viel zu sehen gab es nicht, dafür war der Pfad selbst in finsterer Nacht dank guter Markierungen bestens zu finden. Um 03:10 Uhr hatten wir mit der Dresdner Hütte auf 2.308 m unser erstes Etappenziel erreicht. Juhu, es fehlten nur noch etwa 1.200 Höhenmeter bis zum Tagesziel! 😂
Sind wir irgendwo falsch abgebogen? 😂

Die imposante Dresdner Hütte mit Schilderwald. 
Einen markierten Weg gab es ab hier nicht mehr, doch DF und ich hatten während der Bahnfahrt vor zwei Tagen bereits ausgekundschaftet, dass wir bis zum unteren Ausläufer des Fernauferners einen steilen Fahrweg vor uns hatten. Und so stapften wir im langweiligen und dunklen Stein immer weiter hinauf, bis es um 05:00 Uhr weiß vor uns schimmerte. Wir hatten den kleineren Gletscher für diesen Tag, den Fernauferner, erreicht. 😃
Fernauferner bei Nacht. 
Wir hatten die stille Hoffnung gehegt, dass wir nur mit den Wanderstöcken weiterkommen könnten, doch als wir den Gletscher genauer unter die Lupe nahmen, stellten wir fest, dass er komplett überfroren war. 😅 Also hieß es zum ersten, aber nicht zum letzten Mal an diesem Tag "Rein in die Steigeisen!". 
In totaler Dunkelheit war das erst einmal eine seltsame Angelegenheit. Schließlich waren DF und ich gerüstet und stiegen langsam auf dem Ferner nach oben. Wir orientierten uns immer an den Stützen der Seilbahn, ehe wir kurz vor dem Joch nach links queren mussten, um eine Rampe zu erreichen, über die wir zum Fernaujoch auf ca. 3.050 m gelangten. 
Ein neuer Tag bricht an. 😊
Es war kurz vor sechs Uhr und wir hatten bereits die magische 3.000-Meter-Marke überschritten! 😃
DF und ich ließen die Kulisse im Licht des Sonnenaufgangs eine Weile auf uns wirken, ehe wir uns auf den Weiterweg machten. Wir passierten die Bahnstation im Fernaujoch, durch die man sogar hindurchgehen musste und schon sah die Kulisse, die sich vor uns erstreckte, ganz anders aus. 
Team Stoffel im Fernaujoch. 😁

So langsam wird es hell und ganz hinten schaut der Habicht raus. 😍
Ein schmaler Grat steilte vor uns auf, aus ungewohnt rötlichem Fels und mit beeindruckenden Tiefblicken. Die Pfadspur war gut erkennbar und führte uns auch an einigen Steinmännern vorbei. Der rutschige, schottrige Untergrund machte das Vorwärtskommen nicht allzu einfach und wir waren froh die Wanderstöcke dabei zu haben. 😉 
Der Steinmann war größer als DF! 😳

Der Fernauferner mit Licht. Da sind wir vorher erst drüber. 😅

Blick zur Hildesheimer Hütte mit ihrer spektakulären Lage. 
Über eine abenteuerliche Mischung aus groben Blöcken und feinstem Schotter führte der Weg uns immer weiter hinauf, bis er schließlich rechts in die Bergflanke querte. 
Kurz vor "Renngelände"...😅

Ein kleiner Rückblick: in der Mitte die Station Fernaujoch und oben die Bergstation der Schaufelspitze. 

DF, der Bezwinger der Felsen! 😂

Es ist anstrengend, aber die Laune ist super! 😁
Auf einem abschüssigen Pfad mit viel Geröll ging es am Hang entlang. Das Gelände war an sich nicht allzu schwer, verzieh aber auch keine Fehler, denn dafür war es zu ausgesetzt und zu schottrig. Immer den Steinmännern folgend erreichten wir so einen kleinen Absatz, an dem der Weg nach links abbog und um 07:00 Uhr erblickten wir die nächste Etappe: das Pfaffenjoch mit 3.212 m. Genau vor uns ging die Sonne über dem Joch auf und strahlte die Umgebung an - ein gigantischer Anblick! 😍
Irgendwo am Ende dieser Querung wartet ein Steinmann! 

Genau dafür stehen wir so früh auf! 😍
DF und ich folgten weiter den Steinmännern, die eine grobe Richtung vorgaben. Von richtigen Pfadspuren konnte man ab diesem Punkt nicht mehr sprechen. Etwa in der Hälfte der Querung hörten auch die Steinmänner auf, da es offenbar nicht allzu lange vorher zu einem Felsrutsch gekommen war. Ein Großteil des über uns liegenden Hangs war über den Wegverlauf gerutscht, was das Weiterkommen deutlich erschwerte. Selbst bei großen Brocken konnten wir nicht sicher sein, ob sie hielten oder nicht doch als Surfboard mit uns talabwärts rauschten. Zudem war das Gestein aufgrund der frühen Stunde noch vielfach von Eis überzogen und so tasteten wir uns gaaanz langsam und vorsichtig in Richtung des Jochs. Zum Glück durften wir diese tolle Passage im Rückweg noch einmal gehen. Juhu...😅
Links ist das Tagesziel bereits deutlich sichtbar. 

Das neue Hobby von DF? 😂

Seht ihr den Weg? Gut, wir nämlich auch nicht. 😅
Um 07:50 Uhr hatten wir das Pfaffenjoch erreicht. Nach einer winzigen Auf- und Ab-Kletterpassage durch die Scharte erstreckte sich der Gletscher vor uns und bot bereits hier eine beeindruckende Kulisse. 
DF und ich legten eine kurze Pause ein und machten uns mit Steigeisen, Gurten, Pickel und Seil "gletscherfertig". 
Das mag jetzt vielleicht ein wenig übertrieben klingen, aber für mich fühlten sich die ersten Meter mit diesem Equipment und in dieser Landschaft an wie eine Arktis-Expedition. 😅 Mitten im Sommer bei strahlendem Sonnenschein über diese Schnee- und Eislandschaft zu marschieren, war unwirklich, aber auch unglaublich spannend! 😆
Team Stoffel goes Gletscher! 😅

Die gut erkennbare Wegspur im Ferner. 
Die Wegspuren auf dem Gletscher, der häufig begangen wird, waren gut zu erkennen, so dass wir diesbezüglich keine Probleme zu erwarten hatten. 
Wir kamen überraschend gut voran, da der Schnee fest und gefroren war und die Steigeisen besten Grip hatten. Auf dem Rückweg sollte sich das etwas anders anfühlen, aber dazu später mehr. 😅
Rückblick zu DF und dem Pfaffenjoch 

Ich gehe die ersten Schritte voraus. 😎
DF und ich folgten den Pfadspuren und fühlten uns immer mehr wie in einer anderen Welt. Nachdem wir über die erste Kuppe gegangen waren und der Sulzenauferner sich in seiner ganzen Pracht vor uns erstreckte, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. 😍 Die Spur führte auch über einige Gletscherspalten, bei denen wir erschreckende Tiefblicke erlebten. Auch der schuhgroße Durchbruch an der einen Schneebrücke war nicht dazu geeignet unser Vertrauen in den kalten Untergrund zu stärken. 😅 
Der Weiterweg und genau daneben die ersten Spalten. 

DF geht mutig voran. 

So wirklich beruhigend sieht das nicht aus...

Die Schneebrücke mit dem Durchbruch. 😅
Unfallfrei passierten wir etliche, tiefe Spalten und erblickten schließlich das eindrucksvolle Zuckerhütl, das sich schroff und wild vor uns aufbaute. DF hat die Gefühle, die wir beim Überschreiten einiger Gletscherspalten hautnah mit der GoPro eingefangen, also freut euch aufs Video! 😁 
Und die Stimmung ist immer noch super! 😎

Ein Blick hinauf zum unauffälligen Pfaffenkogel.

DF kurz vor dem Pfaffensattel - und hinter ihm der Wilde Pfaff. 
Doch der Weg führte nicht direkt zum höchsten Stubaier Gipfel, sondern erst zum Pfaffensattel auf 3.323 m, einer Scharte zwischen dem Wilden Pfaff und dem Zuckerhütl. Durch die nahegelegenen Hütten waren beide Gipfel bereits gut besucht. 

Um 09:30 Uhr war es soweit und wir standen am Fuße des Zuckerhütls. Wir packten unsere Gletscher-Ausrüstung weg, um den finalen Aufstieg in Angriff zu nehmen. Nur etwa 150 m trennten uns von unserem Tagesziel, aber was wir vor uns erblickten, sah alles andere als einladend aus. 😅
Noch lässt sich der Bröselfaktor nur erahnen...😶
Der Gipfel des Zuckerhütls war ein einziger Haufen Brösel durchzogen mit losen, großen Brocken! 😱 Vor uns war eine Gruppe von Bergsteigern eingestiegen, die immer wieder Felsbrocken lostraten, die zum Teil so groß wie mein Rucksack waren. DF und ich hatten zwar ein mulmiges Gefühl, wollten es aber trotzdem versuchen. Die meisten Bergsteiger machten unten ein Rucksack-Depot, aber wir entschieden uns dafür die Rucksäcke wegen Seil, Gurt, etc. mitzunehmen, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. 
Was für ein Bruch...?!
Die ersten Meter waren äußerst unangenehm und auch wir konnten es nicht verhindern, einige größere Brocken loszutreten. Nach etwa zwanzig Höhenmetern nahm der schlimmste Brösel zwar ab, aber schön war das Gelände immer noch nicht. 😖 Wir arbeiteten uns millimeterweise nach oben, bis uns ein kleines Schneefeld den Weg versperrte. Ein Bohrhaken oberhalb des Feldes deutete an, dass man sich links halten sollte. DF versuchte diese Variante und entschied, dass sie zu gefährlich war. 
Noch ist das Gelände sehr steil. Etwas weiter oben ist das Schneefeld erkennbar.
Auf der anderen Seite des steilen Altschneefelds war das Gelände leicht gestuft und ich versuchte mein Glück, um im Schnee dorthin zu queren. Nachdem ich hierbei Erfolg hatte, stieg ich ein Stück weiter auf, ehe ich DF signalisierte, dass er nachkommen konnte. Es ging noch ein wenig in der Rinne nach oben, wobei das Gelände etwas abflachte, ehe die leichteste Linie ein wenig nach links und dann ziemlich direkt nach oben führte. Doch selbst hier oben war absolute Vorsicht geboten. Tischgroße Steintafeln, die absolut solide wirkten, wackelten nicht wenig, wenn man sie belastete. Hier hielt wirklich kein Stein auf dem anderen! 😱
Dieses Gelände verzeiht keine Fehler. 
Der Aufstieg kam uns deutlich länger vor, aber um 10:30 Uhr erblickten wir das bildhübsche Gipfelkreuz des Zuckerhütls! 😍 Wir hatten es geschafft und den höchsten Bröselhaufen...äh Gipfel der Stubaier Alpen und damit auch unseren dritten Berg der Seven Stummits Stubai vom Tal aus bezwungen! 😁 Nachdem wir das Panorama ausgiebig bewundert hatten, ging es wieder an den Abstieg. Und der erfolgte über die Aufstiegsroute...😕
Nummer 3 geschafft!!! 😁

DF und ich auf dem Gipfel des Zuckerhütls! 😍

Da hatte jemand noch zu viel Energie...😂

Mega-Panorama vom höchsten Gipfel der Stubaier Alpen. 😊
Da sich an der Stabilität des Geländes nichts geändert hatte, ging es für uns seeehr vorsichtig und bedacht nach unten. Um den untersten Teil zu vermeiden, der in Stücken von einer Art rutschigem Sand überzogen war, gingen wir unterhalb des Schneefelds eine andere Linie. Wir hatten keinen Sand, dafür aber Geröll...😅 Um 11:40 Uhr war es überstanden und wir hatten mit dem Sulzenauferner wieder stabilen Boden unter den Füßen! Wenn ich einen Gletscher als stabil bezeichne, sagt das hoffentlich alles...😅
Wohlfühl-Gelände sieht anders aus. 😨

Steiles Sch****-Ding...😅

Zurück auf dem Gletscher!!! 😎
Wir nahmen uns Zeit für eine ausgiebige Mittagspause, ehe wir uns an den Rückmarsch machten, auf dem weitere Trödeleien nun nicht mehr erlaubt waren! Schließlich mussten wir bis 16 Uhr an der Schaufeljochbahn sein, um die letzte Bahn zu erwischen. 😨 Natürlich war auch der Abstieg über die Aufstiegsroute möglich, aber wirklich reizvoll schien das nicht. 😕

Ohne größere Verzögerungen legten wir den langen Marsch über den Gletscher zum Pfaffenjoch unter 40 Minuten zurück. Das Laufgefühl auf dem Ferner hatte sich im Vergleich zum Morgen heftig verändert. Durch die Sonne war die oberste Auflage, die in der Früh bestens gehalten hatte, sulzig geworden, so dass DF und ich teilweise eher rutschten, als gingen. 😅
DF vor dem Pfaffenjoch. 

Wozu ein Gletscher doch gut sein kann! 😂 Meinen Iso konnte ich so bequem für Dauer der Pause kühl stellen. 😅
Am Pfaffenjoch packten wir die Gletscherausrüstung weg und stiegen in die Scharte, um auf der anderen Seite wieder auf das unangenehme Geröllfeld vom Morgen zu gelangen. Inzwischen waren die Felsen zwar nicht mehr gefroren, dafür hatte die Querung von mindestens 300 m nun eine mit dem Gipfel vom Zuckerhütl vergleichbare "Stabilität". 😑 Nur sehr mühsam kamen wir voran und ich handelte mir bei einem hässlichen Rutscher auch einen ordentlichen, blauen Fleck am Unterarm ein. 😖
Zumindest wieder in Sicht: Die Schaufeljochbahn! 😍
Nachdem wir endlich wieder Steinmänner und Pfadspuren hatten, ging es deutlich schneller vorwärts. Zwar war der Weg immer noch anspruchsvoll, aber dank der Wanderstöcke gut machbar, so dass wir gegen 14:30 Uhr das Fernaujoch erreichten. Nun galt es noch einmal knapp 200 m aufzusteigen und knappe zwei Kilometer zurückzulegen. An sich kein Problem, aber wir hatten schon einiges in den Knochen...😬
Fernaujoch erreicht. Da kamen wir im Dunkeln nach oben. 😅
Wir passierten wieder die Fernaujochbahn und folgten den gut erkennbaren Fahrspuren bis zu einem großen See. An sich wirkte er echt schön, wenn nicht ständig vom oberen Rand riesige Geröllmengen hineingesaust wären! Das war schon gruselig, was an kurzer Zeit den Hang runter kam! 😱
DF vor dem "Brösel-See". 
Auf der anderen Seite vom See war kurzes Rätselraten angesagt, da es keinerlei Markierungen oder Beschilderung gab. Ein Steinmännchen auf einem großen Felsbrocken machte uns dankenswerterweise auf eine Pfadspur aufmerksam, die wir sonst vielleicht übersehen hätten. 
Danke, liebes Steinmännchen. Die Spur dahinter lässt sich eher erahnen...

Hier brauchte man für den Pfad schon gute Augen. 😅

Rückblick zum See und zum Fernaujoch. 
Nun ging es auf mehr oder weniger gut erkennbaren Spuren hinauf in Richtung Schaufeljoch. Der Pfad querte zunächst am Hang entlang und führte dann um eine Kante weiter hinauf. Aus der Entfernung war dieser Wegverlauf definitiv nicht erkennbar gewesen, aber es half ungemein die Augen offen zu halten. 
Und immer noch nach oben...

Die Bergstation zum Greifen nahe! 

Den See kannten wir noch von unserem Ausblick zwei Tage zuvor. 😊
DF und ich waren sehr beruhigt, als wir mit dem kleinen See unterhalb der Schaufelspitze wieder bekanntere Gefilde erreichten. 😄 Um 15:25 Uhr hatten wir es geschafft und waren an der Bergstation der Schaufeljochbahn! 😎 
Danke noch den freundlichen Mitarbeiter, der uns erklärte, wo wir an der Zwischenstation unser Ticket lösen konnten, da wir an der Schaufeljochbahn vergeblich nach einem Ticketverkauf suchten. 😄 Wir werden den Blick der Dame an der Information eine Bahnstation weiter unten nicht so schnell vergessen, als sie von unserem Pensum erfuhr...😂 Nach dem langen Tag ließen wir uns ohne schlechtes Gewissen nach unten gleiten! 😊
Schaufeljochbahn erreicht!!! 😎
Wir haben später von der Ferienwohnung aus recherchiert welche Linie die beste im Aufstieg am Zuckerhütl sei und haben auf diese Frage zwar keine konkrete Antwort gefunden, dafür aber erfahren, dass die Bergführer aus dem Stubaital nicht mehr auf ihren höchsten Gipfel begleiten! 😨 Als Grund nennen sie die hohe Instabilität und Brüchigkeit des Gipfels. Dafür gehen sie mit ihren Kunden auf den benachbarten Westgipfel des Zuckerhütls, auch Pfaffenschneide genannt, wobei dieser von der Kletterschwierigkeit sogar anspruchsvoller und auch recht brüchig ist. Schöner ausgesehen hat es jedenfalls nicht...😅

Die zwei Videos von DF findet ihr hier:


Fazit zur Tour:
Wow, wow und einfach nur wow! 😍 Und gleichzeitig: einmal und nie wieder! 😂 Zumindest was das Zuckerhütl selbst angeht. 😅
Aber der Reihe nach: 
Der Aufstieg im Dunkeln und das Begehen des Fernauferners in tiefschwarzer Nacht waren richtig verrückt. 😂 Dafür war der Sonnenaufgang auf über 3.000 m Höhe unvergleichlich schön! Das hat für den super frühen Wecker mehr als entschädigt! 😍
Da sich unsere Gletschererfahrungen eher auf kleine Gletscher beschränkten, war der lange Marsch auf dem Sulzenauferner ein Erlebnis wie aus einer anderen Welt. Das Gefühl einer Arktis-Expedition hat DF und mich keine Minute verlassen. Zwar waren einige Spalten nicht ohne, aber mit genügend Vorsicht gut passierbar.
Den Gipfelanstieg zum Zuckerhütl würde ich schon fast als kriminell bezeichnen. DF und ich möchten ihn definitiv nicht noch einmal gehen! Zum Glück hat es in dieser Gegend noch ein paar andere Gipfel, die etwas ungefährlicher sind, denn so viel ist sicher: wir kommen wieder! 😁
Insgesamt eine Fünf-Sterne-Tour, die einiges an Ausdauer, Sicherungsausrüstung, Trittsicherheit und Mut erfordert. Wer keinen Gletscher und keinen Brösel fürchtet, dürfte sehr auf seine Kosten kommen! 😄 
Und wem der Anstieg vom Tal zu heftig ist, der kann auch die Seilbahn bis zum Schaufeljoch nehmen, um dann mit deutlich weniger Höhenmetern zum Zuckerhütl zu gehen. Allerdings wird das Zeitfenster für die Rückfahrt dann auch deutlich knapper, da die erste Bahn erst um 08:00 Uhr startet und man nicht vor 08:30 Uhr an der Bergstation aussteigt. Zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits mitten auf dem Gletscher. 😄

Bis zur nächsten Schandtat! 😉

Eure Katharina 

2 Kommentare:

  1. Hey hey Team Stoffel,
    Du schreibst so unterhaltsam und informativ, es macht einfach Spaß, zu lesen! Und es macht neugierig auf die Tour! Sag Mal, die Spalten auf dem Ferner ... sind die mehr oder weniger "safe" - sprich - gut sichtbar oder ist der Ferner heimtückisch und eine Art Minenfeld? Bei der Beschreibung, wenn die Spur klar sichtbar ist, würde ich mich jetzt auch soweit sicher fühlen, aber wenn nichts gespurt ist? Ich werde mich da auf jeden Fall Mal tiefer einlesen, Eure Stubai-Euphorie schwappt so langsam aber sicher über - Dankschee auch!! ;))) Als wärn net scho sowieso viel zu viel Gipfel bei viel zu wenig Zeit aufm Plan ;;;-P Ich bin sakrisch gespannt aufs Video!!
    LG vom Spessart in den Spessart ;)

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  2. Hallo André,
    vielen Dank für deinen lieben Kommentar. :) Da wir ja erst im September da waren, als der Gletscher bereits ausgeapert und gut begangen war, haben wir die Spalten schon sehr gut sehen können. Allerdings hat in den Kommentaren zum Video jemand geschrieben, dass die ganz große Spalte vier Wochen früher noch von einer Schneedecke verdeckt war. Da können sich die Gegebenheiten mega schnell ändern. Wir wollten ja auch mit Absicht dann gehen, wenn der Gletscher gut gespurt ist. Und gern geschehen mit der Stubai-Euphorie! Neben den fehlenden Seven Summits haben wir noch mehr als ausreichend Ziele dort. Die Gegend ist einfach herrlich vielfältig. :)
    LG aus dem Spessart in den Spessart! :)

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