Mittwoch, 22. Januar 2020

Starkenburger Klettersteig im Odenwald - klein, aber oho!

Hi! 😊

Da in den Bergen aktuell merkwürdiges, weißes Zeug (PUIVA!) die Landschaft bedeckt, haben DF und ich ein Ziel in heimatlichen Gefilden gesucht. 
Am 17.01.20 ging es bei zuerst noch knackigen Minusgraden und strahlendem Sonnenschein nach Hainstadt bei Breuberg im Odenwald. 
Im oberen Teil des Klettersteigs. 
Dort befand sich der Starkenburger Klettersteig. Eine Topo zu diesem Klettersteig konnte ich im im Netz nicht finden, aber er sollte immerhin den Schwierigkeitsgrad C/D erreichen. 
Ob er hielt, was er versprach? Lest selbst! 😉


Vorab noch ein paar einleitende Worte zum Starkenburger Klettersteig, der von der DAV-Sektion Darmstadt-Dieburg unterhalten und gepflegt wird. Der Klettersteig befindet nur wenige hundert Meter außerhalb von Hainstadt. Der Parkplatz, der direkt hinter einer starken Kurve auf der Landstraße nach Wald-Amorbach abzweigt, ist äußerst komfortabel gelegen. Der "Zustieg" zur Wand beträgt keine fünf Minuten. Zusätzlich befinden sich eine Feuerstelle und diverse Sitzgelegenheiten in unmittelbarer Nähe.
Luxusausstattung am Parkplatz. 😋
Es handelt sich um einen alten Sandsteinbruch, der auch zum Seilklettern genutzt wird. Die Topos für die Kletterrouten hängen vor Ort in einem Schaukasten aus, was ich vorher noch nie gesehen habe und einfach klasse fand. 😄 Die Routen liegen zwischen dem vierten und zehnten Schwierigkeitsgrad, wobei der Hauptanteil sich zwischen sechs und acht befinden dürfte. DF und mir ist jedoch aufgefallen, dass die ersten Bohrhaken zum Teil sehr hoch hängen, was die erste Seillänge wie Harakiri erscheinen lässt.
Der eigentliche Klettersteig führt in interessanten Traversen und steilen Aufschwüngen ganze 50 Höhenmeter an der Wand nach oben. 
Das einzige Manko besteht darin, dass der Klettersteig von Februar bis Juli wegen Vogelbrut (Falke) gesperrt ist. Im Sommer würde ich es ohnehin nicht empfehlen dort zu klettern, da die Wand komplett in der Sonne liegt und man gegebenenfalls gebacken wird. 😩
Die imposanten Wände des alten Steinbruchs.
DF und ich erreichen den Parkplatz gegen 10:30 Uhr und legten noch am Auto die Klettersteig-Ausrüstung an. Nach dem grauenhaft langen Zustieg (😂) erreichten wir den Einstieg zum Klettersteig, der uns bereits ein wenig knobeln ließ. Mit dem üblichen "Stützen/Drücken/Ziehen" erreichten wir das Stahlseil und konnten uns einhängen.
DF bei der Arbeit. 😁
 
Der untere Abschnitt. Der Pfeil markiert den Beginn vom Drahtseil.


Stützen/Drücken/Ziehen. 😂

Zu Beginn kam eine Traverse mit teils sehr schmalen Tritten, bei der man schon gut in den Armen hing. Nachdem man sich über eine Stufe um die Ecke gebastelt hatte, führte der Klettersteig gefühlt senkrecht und sehr trittarm nach oben. 
Man beachte die riesigen Tritte. 😃

Sieht harmlos aus, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Und nein, ich meine nicht den Klettersteig! 😂
DF in der Wand. 

Eine kurze Pause für mich. 😅

Rückblick nach unten.
Ein kleiner Überhang, der äußerst ausgesetzt umklettert wurde, führte schließlich auf ein großes Zwischenplateau. Dort konnte man bequem stehen und kurz ausruhen, ehe es an den zweiten Abschnitt ging.
Erstes Zwischenziel erreicht. 

Die "Plattform" zwischen den beiden Abschnitten. 

Das gefährlichste sind hier die Bäume. 😇
Der zweite Teil stellte mich beim Einstieg vor mein altbekanntes Problem ("Ich bin immer noch keine 1.90 m groß!"). 😅 Hier durfte man schon gescheit am Kabel ziehen, um sich nach oben auf ein Band zu basteln, das nach links führte.
Dieses Band lief sich recht entspannt, ehe das Drahtseil nach oben führte, um dann im Zickzack auf einem weiteren Band nach rechts zu traversieren.
Panic-Picture an der ersten Traverse! 😂
Dieses Band war nun um einiges schmaler und der Psychofaktor war entsprechend größer, da es hinter einem lotrecht nach unten ging. 😨 
Nach einer weiteren kniffligen Stelle mit einem Spreizschritt, wo man sich noch mal gut nach oben ziehen musste, folgte wieder eine Traverse nach links auf einem breiten Band
Das letzte Band des Klettersteigs.
Von da aus hatten wir nach einem weiteren kurzen Aufschwung bereits den Ausstieg erreicht. 


Die Hütte rechts vom Ausstieg.
Ein wenig Aussicht gab es auch. 
Vom Ende des eigentlichen Klettersteigs sah man weiter oben bereits einen kleinen Zaun, der mit Hilfe einer alten, morschen Leiter überklettert werden musste, um den Pfad zu erreichen, über den der Rückweg führte. Dieser Pfad führte über Treppen in einem Bogen um den Steinbruch herum, ehe wir keine fünf Minuten später wieder am Einstieg standen.

DF und ich sind den Klettersteig insgesamt drei Mal nach oben und einmal nach unten geklettert. Den einen Aufstieg haben wir uns allerdings absichtlich "aufgepeppt", da wir versucht haben das Stahlseil ausschließlich zum Sichern zu nutzen und sonst alles am Fels zu gehen. DF, der Wahnsinnige, hat es tatsächlich geschafft und ich habe etwa 80 % des Klettersteigs auf diese Weise absolviert. So konnte man den Schwierigkeitsgrad individuell anpassen und höher oder niedriger schrauben. 😁
So sieht es aus, wenn man versucht am Fels zu gehen. 😊
Fazit zum Klettersteig:
Der Starkenburger Klettersteig ist für unsere Gefilde recht knackig und meiner Meinung nach nicht anfängertauglich. 
Er eignet sich auf jeden Fall als Trainings-Strecke für etwas erfahrenere Klettersteiggeher und wem der Schwierigkeitsgrad nicht ausreicht, der kann auch einfach die Finger vom Seil lassen. 😀
Leider hat der Klettersteig ein Riesenmanko: ER IST ZU KURZ! 😔 DF und ich haben (ohne Filmen) keine zehn Minuten vom Einstieg bis ganz oben gebraucht. Darum kamen wir auch auf solche Späße wie das Abklettern oder nur am Fels gehen. 😅
Da die Wand südseitig und somit in der Sonne liegt, kann man den Klettersteig auch sehr gut im Winter machen, da der senkrechte Fels schnell abtrocknet und nicht vereist ist. Im Sommer läuft man allerdings Gefahr als Brathähnchen zu enden. 😋

Hier findet ihr das Video von DF: Starkenburger Klettersteig - die starke Ferrata vor unserer Haustüre 😊

Bis zur nächsten Schandtat!

Eure Katharina

3 Kommentare:

  1. Der DAV Aschaffenburg gibt dort im Frühjahr immer einen Klettersteigkurs.

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  2. Widerspricht das nicht der Sperrung des Klettersteigs von Februar bis Juli wegen Vogelbrut?
    Wir wollten eigentlich Mitte Februar 21rüberfahren, wissen jetzt aber nicht, ob gesperrt oder nicht

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  3. Da wir bereits im Januar am Klettersteig waren, widerspricht das nicht der Sperrung. Soweit ich weiß, informiert die zuständige DAV-Sektion darüber, ob ein Falke nistet oder nicht und ob deshalb gesperrt ist oder nicht. Bitte dort erkundigen.
    VG,
    Katharina

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