Sonntag, 20. September 2020

Sechs Wochen Sportverbot - Tag 0 bis 3

Hi! 😀

Da ich bekanntlich nicht gut darin bin "nichts zu tun", habe ich mir vorgenommen zumindest einen Teil meiner unfreiwilligen Sportpause hier im Blog festzuhalten. Beim Tippen kann ich wenigstens den Fuß hochlegen, kühlen und schonen - und ich kann mich sinnvoll (ich hoffe doch 😂) beschäftigen. 

Damit es nicht allzu chaotisch wird, werde ich versuchen beim Erzählen chronologisch vorzugehen. Vielleicht kann ich dem ein oder anderen, der auch eine Sportpause machen muss, damit helfen und natürlich freue ich mich auch immer über Tipps und Anregungen. 😃

Fuß hoch - und Kopf hoch! 

Tag 0 - der Tag des Unfalls
Da der eigentliche Tag einer OP oder eines Unfalls in medizinischen Kreisen meist nicht als Tag eins bezüglich des Heilungsprozesses gezählt wird, halte ich mich auch bei meiner Zählweise daran. 

Wie ist der ganze Quatsch überhaupt passiert? 
DF und ich sind am Donnerstag (17.09.20) abends noch eine Runde bouldern gegangen. Ich wollte dabei das Springen etwas üben, da es nach wie vor meine Schwäche ist. Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass ich den Griff überhaupt erreichen würde. Zu meiner Überraschung war meine Hand jedoch plötzlich am Griff, rutschte dann aber wieder raus und durch den Schwung fiel ich in einem ziemlich unglücklichen Winkel nach unten. 
Mein rechter Fuß berührte als erstes die Matte und wurde durch den blöden Winkel total verdreht. Wie genau ich aufgekommen bin, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen. Ich weiß nur noch, dass ich schnellstmöglich aus meinen Schuh raus wollte, wobei DF mir auch geholfen hat. 
Ein anderer Kletterer hatte bereits das Personal der Halle verständigt, die mit einem Cool-Pack zu mir kamen. 
Ich habe im Anschluss den Fuß ruhig gehalten, gekühlt und insgeheim gehofft, dass ich ihn mir nur leicht verstaucht haben könnte. Denn eigentlich wollten DF und ich am Folgetag zu unserem ersten 3000-er Gipfel starten und unseren zweiten Hochzeitstag damit gebührend nach"feiern". 
Den Rest des Abends habe ich deshalb brav auf der Couch mit einem Kühlpad verbracht und gehofft...
Sah irgendwie blöd aus...
Tag 1
Die Hoffnung auf die Bergtour hatte ich immer noch nicht aufgegeben. Mein Fuß war inzwischen jedoch noch dicker geschwollen und zeigte erste Anzeichen von Hämatomen. 
Bei dem Versuch einen kleinen Spaziergang zu machen, mussten wir nach etwa 500 Metern wieder umkehren, da die Schmerzen zu groß waren.  Die Bergtour fiel damit ins Wasser. 😔 Also verbrachte ich den Freitag weiter mit hochgelagertem Fuß auf der Couch. 
Im Verlauf des Tages wurden die blauen Flecken immer heftiger...


Tag 2 
Nachdem ich die Nacht nur dank Schmerzmittel hatte schlafen können und der Fuß immer deformierter aussah, fuhr DF mich ins Krankenhaus. 
Dort wurde ich vom Bereitschaftsdienst direkt in die Notaufnahme und zum Röntgen geschickt. Nach recht langer Wartezeit, die ich aufgrund der aktuellen Situation ohne DF absitzen musste (😔), hatte ich die traurige Gewissheit: Am Knochen war alles heil geblieben, dafür hatte ich mir mit großer Wahrscheinlichkeit die Außenbänder gerissen. 

Was sollte das für mich bedeuten? 
a) Sechs Wochen Sportverbot. 
b) Bis zum Abschwellen des Fußes (mindestens eine Woche) nur das nötigste laufen, ansonsten hochlagern, kühlen, stillhalten. 
c) Eine Schiene, die ich für die nächsten sechs Wochen beim Laufen tragen sollte. 

Nach etwa zwei Wochen sollte ich, laut Ärztin, wieder kleine, leichte Spaziergänge machen können. Sie erklärte mir aber auch klipp und klar, dass eine vorzeitige Belastung zum falschen Zusammenwachsen und damit möglicherweise zu einer chronischen Beeinträchtigung führen würde. 
An Autofahren war dementsprechend mit den kaputten Bändern auch nicht zu denken. 

Was soll ich sagen? Kaum war sie weg, habe ich Rotz und Wasser geheult, was mit der Corona-Maske echt blöd war. 😖
Als ich schließlich mit Arztbrief und neuer Schiene aus dem Krankenhaus humpelte, war ich ein einziges Häufchen Elend. 
Die Bergsaison war vorbei, die Hoffnung auf einen 3000-er sowieso...und ich hatte richtig Panik, wie ich die folgenden Wochen durchstehen sollte. Da mein Sportpensum mit zwei bis drei Mal bouldern und drei bis vier Mal joggen pro Woche im Schnitt relativ hoch ist, konnte ich mir gar nicht vorstellen, was das geben sollte. Die vielen, kleinen Spaziergänge mit DF waren ja auch erst einmal gestorben. Dabei war unsere "Abendrunde" inzwischen eine lieb gewonnene Routine, um den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. 😭 
Kurz gesagt: Ich war von Dauerbewegung auf Nullbewegung gesetzt. 
Ich habe mich bereits im Voraus bei DF für mögliche schlechte Laune oder Weinanfälle entschuldigt. 😥
Die Färbung mutet fast futuristisch an...
Tag 3
Die Nacht habe ich ohne Schmerzmittel rumgebracht - ein erster Erfolg. 

DF ist aktuell zum Bouldern, während ich das hier schreibe. Dass er weiterhin trainiert, ist für mich auch vollkommen in Ordnung. Schließlich ist es seine bzw. unsere große Leidenschaft und ich werde ja bald wieder mitgehen können. 

Ich habe mich häuslich auf der Couch eingerichtet. Mit ein paar großen Kissen im Rücken und einem Kissen zum Hochlegen für den Fuß mit Kühlpad lässt es sich halbwegs aushalten. Mit meinem Laptop kann ich den Wohnzimmertisch belagern und habe alles in Reichweite.

Als erstes habe ich mir heute einen Zeitstrahl gebastelt, damit ich im Blick behalte, wie lange ich mich zusammenreißen muss, damit ich später keine Probleme habe. Diese Übersicht habe ich gut sichtbar an den Kühlschrank gepinnt. Es gibt mir auch das Gefühl, dass ich der Situation nicht vollkommen ausgeliefert bin. 

Ab morgen werde ich außerdem anfangen nach Kräftigungsübungen für Arme, Finger und Oberkörper zu suchen, die den Fuß nicht belasten, damit ich nicht sämtliche Form verliere. 

Ich merke auch, dass es gut tut hier zu schreiben, weil ich dadurch tatsächlich aktiv etwas tun kann. 
Mein Zeitstrahl...

An dieser Stelle möchte ich mich schon einmal bedanken:

Danke an DF, der mir mit seiner Engelsgeduld zur Seite steht und versucht mir den Alltag hier so leicht wie möglich zu gestalten. 

Danke an Gwenni fürs Dasein und Zuhören und all die lieben, guten Ratschläge! 

Danke an Markus, der sich mein Gejammer anhört und mich nach wie vor fleißig mit schönen Bergbildern versorgt! 

Danke an Marina, die mit ihrer herrlich direkten Art immer ein Grinsen in mein Gesicht zaubert und sofort losgezogen ist, um passende Übungen für mich zu suchen. 

Und danke auch an alle anderen, die mir gute Besserung gewünscht haben! Ich werde mein Bestes geben! 😀

Bis zur nächsten Schandtat!

Eure Katharina 

6 Kommentare:

  1. Alles Gute, liebe Katharina, und gute Besserung! Ich bin sicher, dass DF und Eure kleinen ständigen Begleiter Dich trösten werden.
    Ab der nächsten Woche bin ich in Farchant und schicke Dir in Gedanken herzliche Genesungswünsche.

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    1. Vielen lieben Dank und du hast Recht, ich erfahre hier daheim die beste Unterstützung. :)
      Ich wünsche dir viel Spaß in Farchant und dass sich das Wetter hoffentlich noch bessert. :)

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  2. Hallo Katharina,
    solche blöden Unfälle passieren fast nie bei den 'großen' Abenteuern. Bei mir war es im letzten Jahr ein schlimmes Umknicken auf der Rasenfläche des Hauses in dem ich wohne. Gerissen war nix, aber arg gezerrt und die Farben waren so wie bei dir ;-).Das ist mir in 30 Jahren Bergwandern noch nicht passiert. Ich habe auch so ein Stützding bekommen und sollte den Fuß vier Wochen ruhig halten. Konnte ich aber nicht, Pauli, damals noch Blitzi, inzwischen Plüschdiva (den Namen hat er von der Gäuhexe bekommen) brauchte seinen Auslauf...Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass alles gut verheilt. VG vom Wandermaedel

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  3. Hallo Katharina,
    solche blöden Unfälle passieren oft nicht bei den 'großen' Abenteuern. Ich bin letztes Jahr bei mir vorm Haus auf der Rasenfläche umgeknickt, die Farbe des Fußes war ähnlich wie bei dir, es war aber nix gerissen, nur stark gezerrt. Hab auch so ein Stützdings bekommen und sollte sechs Wochen kaum Laufen.
    Ging aber nicht, Pauli, damals noch Blitzi, heute Plüschdiva (den Namen hat er von der Gäuhexe) ist sehr bewegungsfreudig und brauchte seinen Auslauf. Deine Verletzung ist schlimmer, deshalb halt durch, damit ich dich bald wieder am Berg schimpfen hören kann.
    VG Gabriele

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    1. Hallo Gabriele,
      vielen lieben Dank für deine Kommentare und guten Wünsche. :) Plüschdiva gefällt mir als neuer Name übrigens sehr gut, hört er darauf auch? :D
      Und keine Sorge, ich verhalte mich aktuell geradezu vorbildlich und scheuche dafür DF durch die Gegend. Das Geschimpfe wirst du also bald wieder hören können. ;)
      Viele Grüße,
      Katharina

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    2. Hallo Katharina, eigentlich sollte es nur ein Kommentar sein, weil ich ihn aber nicht sofort gesehen habe (wie in den Foren in denen ich schreibe), dachte ich es hat nicht geklappt...Pauli hört auf verschiedene Namen, auf Plüschi noch nicht ;-)

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