Hi! 😀
Wieder mal hatte unser Sommerurlaub uns ins wunderschöne Garmisch-Partenkirchen verschlagen. Bei unserer Ankunft zeigte es sich allerdings von seiner eher ungemütlichen Seite zeigte - es gewitterte und regnete so stark, dass wir uns am Supermarkt kaum trauten, aus dem Auto auszusteigen. 😅
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Morgendliche Nebelschwaden auf dem Weg nach Hammersbach. |
Da durch den heftigen Regen auch am Folgetag noch alles triefnass war, mussten wir unsere Tourenplanung ein wenig anpassen. Unsere erste Tour führte uns daher über den Stangen- und Knappensteig, zum Hupfleitenjoch, von dort aus auf den Schwarzenkopf und schließlich zum Kreuzeck.
Damit könnte ich den Tourbericht eigentlich schon beenden, aber DF und ich wären nicht wir, wenn wir das ganze nicht ein wenig aufgepeppt hätten. 😁
Um etwa halb acht starteten wir am Parkplatz der Talstationen von Kreuzeck- und Alpspitzbahn. Unser erster Weg führte uns praktisch eben durch die Wiesen nach Hammersbach, wo wir nicht den direkten Weg links des Baches zur Höllentalklamm einschlugen. Etwas rechts hinter der dortigen Bushaltestelle führte ebenfalls ein Pfad nach oben in Richtung Höhenweg. Auf diesem ging es eine ganze Zeit lang steil nach oben, bis wir den Manndle-Brunnen passierten und uns wieder auf bekanntem Terrain in Richtung Höllentalklamm bewegten.
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DF war so fixiert aufs Filmen, dass er Spuren im Matsch hinterließ! 😱 |
Durch den starken Regen waren die Bäche, die wir zu kreuzen hatten, mehr als gut gefüllt. Für DF mit seinen Wanderschuhen stellte das kein Problem dar. Ich hatte jedoch gemeint, dass es sinnvoll sein könnte, meine neuen Zustiegsschuhe mit einer einfacheren Tour einzulaufen und so musste ich zum Teil recht gewagt von Stein zu Stein hüpfen. Natürlich wären die Schuhe wasserdicht gewesen, aber sie waren leider nur knöchelhoch...😅
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Einer der zu querenden Bachläufe. |
Um etwa 09:15 Uhr erreichten wir die Abzweigung zur Höllentaleingangshütte und folgten hier dem oberen, rechten Weg zum Stangensteig. Beim Stangensteig handelt es sich um eine Alternative zum Klammweg, wobei er insgesamt weniger spektakulär ist, da er meistens oberhalb der Klamm entlang verläuft. Trotzdem sollte man den Steig nicht unterschätzen, der laut Beschilderung als schwarzer Wanderweg eingestuft wird. Ich persönlich würde ihn eher als rote Strecke einordnen.
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Der Beginn des Stangensteigs. |
Der Stangensteig schraubte sich erst in steilen Serpentinen durch den Wald nach oben, ehe er sich der Felswand nach links annäherte. Von dort aus ging es für uns auf einem breiten Band weiter nach oben. Ein kleines Highlight hierbei waren die zwei alten Stollen, die für die früher dort arbeitenden Bergleute aufgrund der Lawinengefahr in den Berg gebaut worden waren und die man immer noch begehen konnte.
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Höhlenforscher DF. 😃 |
Schließlich mündete der Steig in einem steilen Waldstück und führte oberhalb der Klamm entlang, ehe er wieder nach unten (!) ging. 😓 Und dort führte uns der Steig zum ersten Höhepunkt der Tour: Der Brücke über der Höllentalklamm. Nicht nur, dass die Brücke etwa 70 m über die tosende Klamm führte. Nein, sie sah noch dazu nicht mehr sonderlich vertrauenserweckend aus.
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Der erste Blick zur Brücke. |
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Die vertrauenserweckende Klammbrücke. 😅 |
DF hatte mit seiner Höhenangst durchaus seine Mühen über die Brücke zu gehen. Er hatte sie zwar schon einmal überquert, jedoch war es damals stockfinster gewesen. Der Blick in den tosenden Abgrund unter einem ließ es selbst mir etwas mulmig werden - und das obwohl ich bereits zum dritten Mal bei Tageslicht über die Brücke gegangen war. 😅
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Blick in den Abgrund. |
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Zwei Stoffel auf der Klammbrücke. |
Direkt nach der Brücke führte der Pfad in steilem Zickzack wieder am Hang nach oben (Warum hat man die Brücke damals nicht einfach höher angebracht, dann könnte man sich heute die Höhenmeter sparen!?). 😒
Kurz darauf erreichten wir den höchsten Punkt des Stangensteigs, auf dem wir hinter einer auffällig krumm gewachsenen Birke nach links auf den selten begangenen Knappensteig abbogen. Deutliche, wenn auch schmale Steigspuren führten uns steil nach oben.
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Der Knappensteig. |
Zu Beginn war es noch ein simpler, zum Teil verwucherter Pfad, der nach und nach jedoch immer mehr Spuren von dem alten Bergwerk aufwies, dem wir uns stetig annäherten. Ein altes Metallteil hier oder verrostete Drahtseile dort nahmen immer mehr zu, bis wir schließlich vor dem Eingang zu dem alten Stollen standen. Dort befand sich auch noch eine Unmenge an alten Gerätschaften, Anschlüssen und Überresten des lange verlassenen Bergwerks, zu dem die Knappenhäuser darüber ebenfalls zählten.
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Die ersten Zeitzeugen vergangener Tage. |
Ein wenig Recherche im Internet hatte ergeben, dass das Eigentum an den Knappenhäusern Hand in Hand mit dem Besitz am Stollen und den Schürfrechten ging. Doch bei dem bedauernswerten Zustand des Stollens wäre da einiges an Arbeit nötig gewesen...
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Ein erster Blick hinein. |
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Was draußen so rumliegt... |
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Lauter altes Zeug... |
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Die hatten auch schon mal bessere Tage. |
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Ein Blick nach draußen. |
Nach einer kleinen F+F- (Foto + Fressen) Pause stiegen wir die letzten Meter zu den Knappenhäusern auf. Von dort aus führte uns der Weg nach links in Richtung Hupfleitenjoch.
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Team Stoffel am alten Bergwerk. |
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Was einem so alles über den Weg läuft. Ist er nicht süß?! 😃 |
Zum Teil führte der Wanderpfad recht schmal an den steilen Hängen entlang, was durch den Nebel, den wir hatten, noch einmal eine Spur gruseliger wirkte. Die letzten steilen Serpentinen hoch zum Hupfleitenjoch auf 1.754 m waren schnell geschafft.
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Die Knappenhäuser. |
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Der weitere Weg - trotz Nebel nicht zu verfehlen. |
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Ein Rückblick zu den Knappenhäusern und ins Höllental. |
Der nächstgelegene Gipfel war nicht auf den Schildern im Joch angeschrieben. Es führten jedoch deutliche Pfadspuren nach links in Richtung der Latschen und dort schließlich hindurch. Hier und da fand sich eine rote Markierung, die uns den richtigen Weg wies.
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Der Weg zum Schwarzenkopf. |
Um 13:15 Uhr hatten wir schließlich nach ganz gemütlichem Tempo und vielen, vielen Fotopausen unser Tagesziel, den Gipfel des Schwarzenkopfs, erreicht.
Wir hatten Glück und die Wolken rissen ein wenig auf, so dass wir tatsächlich etwas Aussicht hatten.
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Zwei Stoffelhunde am Schwarzenkopf. 😀 |
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Der Ausblick auf Garmisch-Partenkirchen. |
Eine kleine Pause später ging es schon wieder an den Abstieg, vorbei an einem Geocache, der schon lange keinen Besuch mehr gehabt hatte und zurück zum Hupfleitenjoch. Von dort aus folgten wir der Beschilderung in Richtung Kreuzeck und schwebten keine halbe Stunde später mit der gleichnamigen Bahn wieder zurück in Richtung Parkplatz.
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Auf zur letzten Etappe. |
Fazit zur Tour:
Es war eine entspannte Wanderung, die mit einigen spannenden Stellen aufwarten konnte. Die Brücke über die Klamm war wie immer ein Highlight für mich.
Der Knappensteig war für mich vollkommen neu und der Bergwerkstollen total faszinierend.
Mit einer Länge von knapp 11 km und 1.400 Hm handelte es sich um eine gute Tour zum Aufwärmen, die ich ohne Bedenken empfehlen kann. Ein wenig Trittsicherheit und Schwindelfreiheit war natürlich gefragt, aber ansonsten belohnt diese Runde bei niedrigem Schwierigkeitslevel mit phänomenalen Aussichten ins Höllental, in die Klamm, nach Garmisch-Partenkirchen, zu den Waxensteinen und bis in die Ammergauer.
Weiterhin hatte diese Tour den Vorteil, dass man sie auch bei etwas schlechteren Wetterbedingungen (Nebel, Feuchtigkeit) gehen konnte.
Bis zur nächsten Schandtat!
Eure Katharina
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