Sonntag, 29. März 2020

Wanderung im Spessart - Zwei alte Bunker und ein Moor

Hi! 😊

Auch wenn die Berge und spannende Klettertouren momentan sehr fern scheinen, wollen DF und ich auch weiterhin nicht den Kopf in den Sand stecken. Der heimische Spessart liegt schließlich nicht nur direkt vor unserer Haustür, sondern eher um diese herum und bietet sich wunderbar an, um leichte Wanderungen zu machen. Und obwohl wir schon einige Jahre (DF einige Jahre mehr, ich einige Jahre weniger... 😂 ) im Spessart leben, gibt es immer noch neue und unbekannte Wege. 😉
Der Frühling wusste irgendwie noch nicht, dass er dran ist...
Unsere Route lag in der Nähe von Flörsbach und sollte uns zudem an Dingen vorbei führen, die schon einige Jahre auf dem Buckel hatten, aber seht selbst. 😀


Uns war bereits bekannt, dass das gesamte Gebiet rund um den Jossgrund im Spessart in Zeiten des Dritten Reichs ein einziger großer Truppenübungsplatz gewesen ist. Laut unserem Kartenprogramm sollten sich zwischen Flörsbach und Lohrhaupten noch zwei alte Bunker befinden, an denen unsere Wanderung vorbeiführen sollte.
Die Sonne meinte es gut mit uns. Zum Glück sieht man den frostigen Wind nicht...
Unsere Runde begann in der Nähe von Flörsbach und führte uns über einsame Waldwege (uns ist lediglich eine Rotte (!) Wildschweine begegnet, aber in sicherer Entfernung) in den sogenannten Minenwerfergrund. Und ja, der Name ist hier historisch gesehen zumindest Programm gewesen. 

An der Kreuzung Hopp's Buchen, zu der insgesamt sieben Wege führten, ging es für uns aus Flösbach kommend einen steilen Berg in Richtung Süden nach oben. Auf halber Höhe und auch ganz oben befand sich jeweils ein Hochsitz, an dem man sich gut orientieren konnte.
Der erste Bunker vom Pfad aus gesehen. 
Den ersten Bunker sahen wir schon, als wir noch nicht ganz auf der Bergkuppe angelangt waren. Die Natur hatte ihn zum Teil zurückerobert, aber er war immer noch sehr gut erhalten. Ein kleiner, schmaler Gang führte in einen viereckigen Raum, in dem ein Erwachsener nicht aufrecht stehen konnte. Für Leute wie mich, die zu enge Räume nicht ertragen, war es schon grenzwertig. Seltsam muteten jedoch vier Löcher in der Decke des Bunkers an. DF und ich grübelten über deren Sinn, zumal es ohne Probleme hineinregnen konnte. 
Der Eingang.

Seltsame Löcher oben auf dem Dach des Bunkers.

DF zum Größenvergleich. 

Das Bunkerinnere.
Weiter ging die Wanderung im Anschluss zu Bunker Nummer Zwei. Dafür marschierten DF und ich den steilen Berg erst wieder nach unten zur Kreuzung, um dann einem der steilen Waldwege in nordwestlicher Richtung zu folgen. Keine 200 m später standen wir vor dem anderen Bunker, der dem ersten ziemlich ähnlich sah.
Der zweite Bunker zeichnet sich im Wald ab.
Jedoch sah die größte Öffnung in der Decke hier eher aus wie der Schlitz eines Sparschweins. Von der Fläche her war der Bunker ein wenig größer, bestand aber nur aus einem Raum. Dafür führte sogar eine Treppe zum Eingang, was geradezu luxuriös anmutete. Seitlich des Eingangs fanden wir auch noch einen Graben, der von der Beschaffenheit nicht natürlichen Ursprungs sein konnte.
Sieht irgendwie aus wie eine Spardose.

Mit Treppe - Luxus pur. 

Der Eingang zum zweiten Bunker.

Ein Blick ins Innere.
Die späteren Recherchen daheim offenbarten, dass beide Bunker zu Beobachtungszwecken und zum Einsatz von Minenwerfern im Rahmen des Übungsgeländes genutzt worden waren. Ob die Löcher in der Decke für die Rohre des Minenwerfers und zum Abschießen desselben oder zur reinen Beobachtung des Luftraums gedacht waren, konnten wir uns bislang nicht abschließend erklären. 
Wer uns den Sinn und Zweck dahinter erklären kann, ist herzlich willkommen dies zu tun. Wir lernen immer gerne dazu. 😇

Unsere Wanderrunde führte und dann am Waldrand entlang zurück zum Parkplatz und auf der anderen Seite noch einmal einen kleinen Hang hinauf, bis wir am Wiesbüttmoor ankamen. 
Am Waldrand entlang ging es zurück.

Der Steg ins Moor.
Da es im Spessart praktisch keine Moore gibt, ist dieses kleine Naturschutzgebiet schon etwas besonderes. DF und ich wanderten einmal um die seltsam anmutende Landschaft herum, die für unsere Gegend wirklich wie von einem anderen Planeten erschien. Dank einem geschickt angelegten Steg konnten wir sogar ein wenig in das Moor hineinlaufen und bessere Aufnahmen machen. Nach dieser oft sehr matschigen Runde ging es für uns wieder zurück zum Auto und ab nach Hause. 
Ein Blick ins Moor.

MATSCH!!!

Die Landschaft ist schon faszinierend rund ums Moor.

Schöne Lichtspiele im Wasser.
Bis zur nächsten Schandtat!

Eure Katharina

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