Mittwoch, 9. Februar 2022

1.500 km Joggen in einem Jahr - Vorsatz, Rückschläge und Umsetzung

Hi! 😄

Wie einige vielleicht mitbekommen haben, hatte ich mir im Jahr 2021 ein etwas anderes Ziel gesetzt: Ich wollte insgesamt 1.500 km joggen. 
Unterwegs mit DF. 😁
Wie kommt man auf so eine bescheuerte Idee? Welche Probleme ergaben sich für mich bei der Umsetzung? Und wie habe alles ich letzten Endes durchgezogen? Wer das gerne wissen möchte oder ähnliches vorhat, darf gerne weiter lesen. 😄

Das Joggen gehört für mich inzwischen seit fast 20 Jahren als fester Bestandteil zu meinem Leben dazu, wobei die Intensität in den letzten Jahren eher zugenommen hat. Man wird im "Alter" doch narrisch! 😂
Früher habe ich häufiger an verschiedenen Wettkämpfen (Volksläufe, Marathon, Halbmarathon...) teilgenommen. Doch nachdem ich mehrfach auf ein solches Ereignis hintrainiert hatte und dann nicht teilnehmen konnte, weil ich kurz vorher krank geworden war oder weil das Wetter absolut nicht mitspielte, war mir ziemlich die Lust daran vergangen. Hinzu kommt noch, dass ich generell kein Fan von Menschenmassen bin und die Start- und Zielsituationen für mich immer eine Belastung waren. 
Mit dem Laufen habe ich trotzdem nie aufgehört und so bin ich einige Jahre mit dem halbherzigen Ziel "Abnehmen" joggen gegangen, wobei das nicht konkret genug war, um mich so richtig zu motivieren. 😶
Sommer ist doch toll - meistens. 
Und so kam mir im Dezember 2020 die Idee, dass ich nicht mehr auf einen ganz bestimmten Tag hintrainieren möchte, sondern dass ich etwas langfristiges brauche, bei dem ich auch flexibel anpassen kann, wie lange oder wie weit ich laufen will. Schließlich sind Wetter, Laune und auch die zur Verfügung stehende Zeit nicht immer gleich.
Nach einigen Überlegungen fand ich, dass es realistisch sein dürfte, wenn ich 1.500 km verteilt über ein ganzes Jahr jogge. Und ja, ich habe das Ganze runtergebrochen auf 125 km pro Monat, bzw. 31,25 km pro Woche, die es zu meistern galt, damit ich auch den Überblick behalte und kleine Etappenziele habe. Da ich bereits vorher meistens Strecken zwischen 6 und 20 km gelaufen war, war die Vorgabe zwar ambitioniert, aber durchaus im Bereich des Möglichen. 😃
Aus diesem Sammelsurium an Punkten entstand schließlich meine eigene 1.500-km-Challenge für 2021. 😅
Die besten Goretex-Schuhe nützen nichts, wenn es oben rein läuft. 😒
Ich habe von Anfang an Buch geführt (okay, einen Schmierzettel mit Distanzen 😅), um einen Überblick zu erhalten und damit auch ein Gefühl zu bekommen, was überhaupt für mich möglich war. Zu Beginn erschlug mich die reine Zahl, die da vor mir lag und dies es zu erreichen galt und ich hatte das Gefühl, als ob das Ziel unerreichbar fern lag. Also teilte ich mir gedanklich die Strecken pro Monat ein und wenn ich einmal mehr schaffte, verbuchte ich es als Puffer. Da ich bereits im Januar und Februar mehr lief, als ich tatsächlich gemusst hätte, wurde das Gefühl der Anspannung weniger und der innere Druck nahm ab. 
Idylle an der Aschaff-Quelle. 
Den größten Rückschlag hatte ich bereits zu Beginn des Jahres, als ich Anfang April unsere Eingangstreppe hinuntergepurzelt bin und mir dabei alle Außenbänder am linken Fuß gerissen habe. 😕 Zu diesem Zeitpunkt lag ich zwar schon gut im Plan und hatte fast 100 km an Puffer zusammen, aber da ich aus leidlicher Erfahrung wusste, dass die nächsten acht Wochen Jogging-Verbot galt, war ich gedanklich ziemlich durch den Wind. Damals hatte ich mein Ziel innerlich bereits wieder abgehakt, da es geradezu unmöglich erschien. 😓 
Ich liebe es, wenn Harvester die Wege kaputt fahren...😬
Ich begann Ende Mai wieder vorsichtig mit dem Joggen, erst kleinere Strecken und über Asphalt, um unnötiges Umknicken zu verhindern und arbeitete mich wieder langsam vor. Auf den ersten paar Läufen im Wald über Stock und Stein begleitete mich sogar DF, was eine große Unterstützung war. 😊 Und so kam im Sommer das Laufen wieder so richtig in Schwung, so dass ich im August schon wieder voll im Plan lag. 😅
Hier führen nicht alle Wege nach Rom, sondern zum Gaisbachloch. 😃
Ab diesem Zeitpunkt erschwerte mir eine eigentlich positive Neuigkeit das Training. Ich meine hiermit, dass die Slots zum Bouldern weitestgehend wegfielen und DF und ich unserem Hobby wieder stundenlang nachgehen konnten. Die Slots hatten vorher den Vorteil gehabt, dass man sich maximal 2 bis 2 1/2 Stunden beim Bouldern "töten" konnte. Und da die Duschen überall geschlossen waren, kam man eh dreckig daheim an, schlüpfte noch eben in die Laufklamotten und drehte eine Runde. Inzwischen waren jedoch unsere üblichen vier bis fünf Stunden-Sessions wieder möglich und man kam auch frisch und geduscht aus der Halle raus. Danach war an Joggen natürlich nicht mehr zu denken. 😅 Und natürlich wollte ich die gemeinsame Freizeit auch nicht vollständig meiner spinnerten Idee unterwerfen, weshalb ich ein wenig zu jonglieren begann.
Beste Sicht bei Weibersbrunn. 😂
Was ich im vergangenen Jahr auch deutlich gemerkt habe, war, dass der Spruch "Es gibt kein falsches Wetter, sondern nur falsche Klamotten" leidlich wahr ist. Man sollte vielleicht noch "und die falsche Einstellung" ergänzen, damit er komplett stimmt. 😬 Um mein Ziel hartnäckig verfolgen zu können, durfte ich mich weder von Kälte, Hitze oder Nässe abschrecken lassen - und wenn es nur für eine kleine Runde von sechs Kilometern war. Jeder Kilometer zählte. 😅 Also begann ich im Laufe der Zeit meine Laufkleidung und die Laufschuhe zu optimieren. In einigen Fällen tat die Anschaffung im ersten Augenblick richtig weh, aber seit die gute Windjacke mir mehrfach den Allerwertesten vorm Erfrieren gerettet hat, möchte ich sie nicht mehr missen. 😄 So hatte ich am Ende ultraleichte Schuhe, wasserdichte Schuhe, eine dünne Regenjacke, Thermohosen...und und und. Damit konnte ich mich noch besser an die Witterung anpassen und Laufen kann dann auch bei Minusgraden und Ostwind Spaß machen. 😆
Ginnheimer Spargel am Morgen. 
Zusätzlich war es aber auch wichtig immer wieder neue Wege zu laufen. Das wird auf die Dauer schwierig, wenn man direkt von daheim aus starten möchte, aber schon kleine Variationen können viel ausmachen. Oder man lässt sich an einem eigenen freien Tag von DF auf seinem Arbeitsweg unterwegs rauswerfen und läuft einfach heim. Da war einiges an Kreativität gefordert, um die Sache nicht zu eintönig werden zu lassen. 😅
Mit Markus im Murnauer Moos! 😄
Natürlich hatte ich zwischendurch immer wieder den Gedanken alles hinzuwerfen, zumal auch nichts an diesem Vorhaben hing. Ich bekam keinen Pokal, wurde nicht dafür bezahlt und berühmt wurde ich damit auch nicht. Deshalb möchte ich mich ganz besonders bei den Personen bedanken, die mich immer wieder motiviert und aufgebaut haben:
An erster Stelle natürlich DF, der nicht selten auch mitgelaufen ist und das ganze Jahr über sehr viel Verständnis für meine Spinnerei aufgebracht hat. 😘 Außerdem hat er bei meinem Halbmarathon-Versuch am Main entlang selbstlos Versorgungs-Fahrrad gespielt! Danke dafür, mein Schatz! 💓
Natürlich muss auch mein virtueller Lauf-Partner Markus erwähnt werden! Sein Spruch "Fünf Kilometer sind immer drin" wurde ein wenig zu meinem Motto. 😂 Ich hoffe sehr, dass wir dieses Jahr wieder eine gemeinsame Runde drehen können. 😊
Vielen Dank auch an Gwenni, die mit Joggen so gar nichts am Hut hat, mich aber immer wieder bestärkt hat - auch darin, dass ich einen an der Waffel habe. 😇
Und last but not least vielen Dank an meine Arbeitskollegin Anna, die genauso irre ist wie ich und bei jedem Wetter zu nachtschlafender Zeit gemeinsam mit mir durch Frankfurt trabt. 😂
Halbmarathon auf dem Main-Radweg. 
Insgesamt war es für mich eine feine Gratwanderung zwischen vernünftiger Disziplin und selbstgemachtem Druck, der drohte dem Laufen seinen Spaßfaktor zu nehmen und es zur reinen Pflicht zu degradieren. Auch meine jeweilige Tagesform beeinflusste stark, wie ich meine eigene Challenge betrachtete. Natürlich gab es Tage, an denen ich es verflucht habe und an anderen habe ich es genossen draußen herum zu laufen. Dieses mentale Auf und Ab auszuhalten, war zwischenzeitlich schwieriger als das Laufen selbst. 😅

Habe ich mein Ziel eigentlich erreicht? Nach dem vielen Drumherum möchte ich euch das natürlich nicht vorenthalten. 😀 Ich habe mein Ziel, trotz des Bänderrisses, nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen! Am Ende des Jahres hatte ich stolze 1.700 km  auf der Uhr! 😎 
Reicht erstmal! 😂
Jetzt fragt ihr euch sicher, was ich mir für 2022 für ein Ziel gesteckt habe. Ich kann euch versichern, dass ich mir den Stress dieses Jahr nicht geben werde. Vielleicht wiederhole ich das Experiment irgendwann in der Zukunft noch einmal, aber das hat Zeit. 😛 Stattdessen möchte ich dieses Jahr darauf hintrainieren einen richtigen Klimmzug zu schaffen, was deutlich weniger zeitintensiv sein dürfte. 😅

In diesem Sinne...bis zur nächsten Schandtat! 😁

Eure Katharina 

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