Sonntag, 31. Juli 2022

Tuxeck via Südostgrat und Überschreitung Treffauer - in dieser Tour war der Wurm drin

Hi! 😊

DF und ich haben uns dieses Jahr zu einem spontanen Kurzurlaub im Wilden Kaiser hinreißen lassen und von dort einiges an Material mitgebracht. Für mich war es eine vollkommen neue Erfahrung, da ich die Gegend noch gar nicht kannte. Es steht aber fest: Wir kommen wieder! 😄
Der Blick vom Treffauer auf den Scheffauer, die Hackenköpfe und das Sonneck. 
Wobei ich das nach der allerersten Tour im Urlaub teilweise anders gesehen habe, weil irgendwie der Wurm drin war. Was nichts daran ändert, dass es eine schöne und auch sehr spannende (oh ja!) Tour war, die uns auf den dritthöchsten Gipfel im Kaisergebirge führen sollte. 😉

Man möchte es ja bei der ersten Unternehmung im Urlaub nicht übertreiben und deshalb schien der Tuxeck-Südostgrat mit zwei kürzeren Stellen in der Schwierigkeit UIAA III und dem Weiterweg zum Treffauer gar nicht verkehrt. Etwa 13 km und knapp 1.500 Höhenmeter erwarteten uns - das klang im Vergleich zu anderen Routen solide und durchaus machbar. 😅 
Start am Gasthof Jägerwirt oberhalb von Scheffau.
Wir starteten am Sonntag, den 17.07.22, um 05:50 Uhr am Parkhaus Jägerwirt etwas oberhalb von Scheffau. Dort traute DF erst einmal seine Augen kaum, da der Parkplatz sich seit seiner Hackenköpfe-Tour im Jahr 2017 ziemlich verändert hatte. Auf der einen Seite war mehr Platz für Autos geschaffen worden, auf der anderen Seite war der Parkplatz damals kostenfrei gewesen. 😶 Mit einer Gebühr von drei Euro pro Tag kann man aber noch gut leben. 
Forststraßen-Hatscher.
Recht unkompliziert ging es zu Beginn auf einem breiten Forstweg bis zur Wegscheid Niederalm, wo uns die weidenden Rinder neugierig beäugten. Vor uns erhoben sich im Morgenlicht beeindruckend der Scheffauer und die angrenzenden Hackenköpfe - irgendwann werden wir diese Tour von DF gemeinsam machen. 😀
Die Wegscheid Niederalm und die beeindruckenden Hackenköpfe.

Ziemlich schiefe Hörner...😅
An der Niederalm bogen wir rechts ab, bis der Forstweg eine scharfe Linkskurve vollzog. Laut Kartenprogramm sollte sich an dieser Stelle direkt ein Pfad nach oben winden. Die ersten paar Meter konnten wir auf dem Geröll eines ausgetrockneten Bachbetts noch gut laufen, aber dann standen wir im Wald. 😒 Ich höre allmählich auf zu zählen WIE oft in letzter Zeit Wege nicht vorhanden waren, die laut verschiedener Kartenprogramme hätten existieren müssen. Da uns allerdings nur 300 m Luftlinie von dem breiteren Weg über uns trennten, beschlossen wir weglos weiter aufzusteigen. Das Gelände war zwar steil, aber an sich gangbar. Nur die letzten drei Meter durch Unkraut und Brennnesseln (natürlich sagte mir eine "guten Tag"...) waren eklig, aber dann standen wir wieder auf einem gemütlichen Forstweg. 
Angeblich hier geradeaus halten...

DF im steilen Bachbett. 

Ich glaub, ich steh im Wald...
Nach zwei weiteren Schlenkern bogen wir auf einen schmalen Pfad ab, der uns unkompliziert, dafür umso steiler, direkt auf den Gruttenweg führte. Diesem roten Wanderweg folgten wir am Hang entlang. Meist führte der Weg dankbarerweise durch den Wald, so dass wir im Schatten blieben. 
Steil, aber immerhin markiert...😅

Gutmütiges Gehgelände mit wirklich gutmütigen Latschengassen. 😂
Doch schließlich öffnete sich das Gelände und wir querten erste Gerölltrassen. Unser erstes Gipfelziel, das Tuxeck baute sich mit seiner steilen Südseite abschreckend vor uns auf. Da sollten wir hoch!? 😱 Da war der Ausblick gen Süden in Richtung Großvenediger deutlich entspannter. 😅 
Aussicht bis zum Großvenediger. 

Panorama mit Hintersteiner See.

Die Südseite des heutigen Tagesziels. 😶
Immer weiter folgten wir dem Gruttenweg, der uns inzwischen auch immer häufiger in die Sonne führte, bis schließlich die Gruttenhütte vor uns auftauchte. Bis zur Hütte direkt wollten wir gar nicht gehen, aber sie war ein guter Orientierungspunkt. 
Da wir ab diesem Zeitpunkt in die Sonne kamen, nutzten wir die "Gunst des einfachen Weges" und schmierten uns ordentlich mit Sonnencreme ein. Während wir da standen und uns einkleisterten, hörten wir auf einmal "Hey, Stephan! Was machst du denn hier?" (DF=Stephan) und da stand tatsächlich ein Arbeitskollege von ihm vor uns. 😂 Sein Kollege war über die Steinerne Rinne ins Ellmauer Tor und hatte auf der Gruttenhütte übernachtet. Manchmal ist die Welt echt ein Dorf...😅 Eine kurze Plauderei später ging es für uns alle weiter. 
Die Gruttenhütte kommt in Sicht. 
Der breitere Zustiegsweg, der vom Betrieb her an eine Autobahn erinnerte, führte uns ein kleines Stück weiter, ehe direkt vor einer Kurve ein kleiner Pfad unscheinbar nach links über der Böschung in die Latschen einbog. 
Vor der Biegung mit den Latschen ging es links hoch. Und der Schmetterling hat sich ungefragt ins Bild gedrängelt. 😂
In der folgenden Viertelstunde hieß es für DF und mich gut auf die Trittspuren am Boden zu achten, die manchmal nicht allzu eindeutig waren. Und nachdem es so lange keinen mehr gegeben hatte, hatten wir zumindest eine kleine Runde Latschenkampf. 😐 Schließlich erreichten wir das Kar unterhalb von Tuxeck und Treffauer und damit auch die ersten Markierungen in der Form von dicken, roten Punkten. Laut mehrerer Beschreibungen im Netz soll es am Einstieg einen gelb markierten Felsen geben. Ich schätze, dass man diesen Wegweiser wohl findet, wenn man von der Gruttenhütte kommt und nicht wie wir von unten.
Es latscht mal wieder...
Ab den ersten Felsen war die Orientierung kein Problem mehr. Im Gegenteil: DF und ich fühlten uns zeitweise von den vielen Punkten erschlagen. 😂 Erst ging es durch grobes Geröll, ehe Pfadspuren im feinen Schotter im Kar nach oben und schließlich nach links zu einer Rinne führten. Ab dieser schrofigen Rinne begann die eigentliche Kraxelei zum Süd-Ost-Anstieg. Die Schwierigkeiten in diesem Aufschwung überstiegen nie UIAA I-II und so war der erste Absatz schnell erreicht. 
Da geht es links weg. 

Ich im Kar. 😅

Der erste, leichte Vorgeschmack. 
Danach kam der lange und steile Hatscher über den Wiesenhang des Tuxecks. Das Gelände war nie sonderlich schwer und auch hier zeigten Markierungen problemlos den Weiterweg, aber die Steigung war trotz allem enorm. DF und ich wurden auf der Steilwiese durch die Juli-Sonne bestens gegrillt. 🥵 Hier und da tauchten ein paar Felsen auf, aber der Pfad führte sehr geschickt um die meisten Aufschwünge herum. 
Steil ging es hoch. 

Ein Blick zurück - wirklich steil! 😨

DF an den ersten Felsen. 😎

Suchbild! 😂
So richtig interessant wurde das Gelände erst ab einer berüchtigten Latsche, von der wir in einigen Berichten bereits gelesen hatten. Von einer "luftigen Querung" war die Sprache gewesen und das war nicht übertrieben. Ein wenig griffarm musste man von der Latsche nach links in eine Senke traversieren, nur ging es direkt hinter einem ziemlich direkt nach unten. 😅
DF, die Latsche und der grobe Weg. 

Rückblick zur Latsche (Pfeil). 
Nun folgten kleinere Auf- und auch ein paar Abschwünge in meist festem Fels. Ohne die Markierungen wäre der Weg in dem labyrinthartigen Süd-Ost-Grat kaum zu finden gewesen. Die Schwierigkeit UIAA II wurde die gesamte Zeit nie überschritten, doch waren einige Stellen ziemlich ausgesetzt. Fehler verzieh dieses Gelände definitiv nicht...😬 
Kraxel, Kraxel! 😁

Suchbild Nr. 2! 😀

Einmal mittendurch. 
Und noch im Aufstieg kam mein neuester Ausrüstungsgegenstand in Form von Sprühpflaster zum Einsatz: DF hatte sich irgendwo in dem ganzen Auf und Ab zwischen den Felsen eine Wunde vom Bouldern wieder aufgerissen. Und wer sich schon einmal Schorf weggerissen hat, weiß wie gut das tut...😕 Also gab es einen kurzen Stopp, um ihn zu verarzten. Nur wusste ich da nicht, dass es nicht das letzte Mal sein sollte...
Beim Kreis ist die erste Schlüsselstelle. Aber erstmal da rüber kommen...
Nach einer weiteren Querung und einem Aufschwung, der definitiv für Großgewachsene war, standen DF und ich an der ersten Schlüsselstelle. Es handelte sich um einen steilen Aufschwung an einer recht trittarmen Wand, die mit einem Fixseil/Drathseil dankenswerterweise entschärft worden war. Doch auch mit dem Drahtseil war der kurze, steile Aufschwung nicht ohne. Ich war jedenfalls froh, als ich oben wieder weniger geneigten Boden unter den Füßen hatte. 😅
Aufschwung an der ersten Schlüsselstelle. 

Und in dieser Rinne ging es weiter. 
Danach ging es in die lange Rinne, die theoretisch direkt zum Ausstieg führte. Praktisch ging es für uns in schöner Kletterei auf etwas brüchigem Fels ein gutes Stück nach oben, ehe ein Pfeil uns deutlich aufforderte die Rinne nach links zu verlassen. Dort gab es wieder eine dieser schönen, luftigen Querungen, ehe wir wieder in die Rinne zurück geleitet wurden. Es folgte ein weiterer schöner Aufschwung, bei dem DF und ich aufgrund des immer mehr zunehmenden Gerölls dicht beieinander blieben, um die Gefahr von Steinschlag für den Nachsteiger gering zu halten. Das klappte auch alles gut - bis zur Schlüsselstelle. 😐
Links abbiegen, bitte! 

Rinnenfeeling vom allerfeinsten! 😎
Hier musste ein glatter Klemmblock (UIAA III), der keine gescheiten Griffe hatte und um den herum es recht brüchig war, ein wenig abenteuerlich erklommen werden. Damit DF entsprechend agieren konnte, blieb ich ein kleines Stück zurück. Als er die Stelle gemeistert hatte, kam ich langsam nach und als ich direkt unter dem Klemmblock stand, hörte ich ihn von oben nur noch rufen "Hier ist ein großer Brocken lose! Ich weiß nicht, wie lange ich den noch halten kann!". Nun war guter Rat teuer! Ich positionierte mich direkt unter dem großen, soliden Klemmblock, so dass ich sicher stand und mich gleichzeitig festhalten konnte. Da die Gefahr zu groß war, dass der Stein oben los kullerte, während ich mitten in der ausgesetzten Schlüsselstelle war, rief ich DF zu, dass er loslassen sollte. 

Den eigentlichen, football-großen (!) Brocken bekam ich gar nicht mit, da er laut DF von dem glatten Klemmblock abgeleitet wurde und weit über mich geschossen war. Was ich dafür mitbekam, waren die ganzen anderen Steine, die der Klotz gelöst hatte. Vom Stecknadelkopf bis zum Golfball prasselte in der nächsten halben Minute alles auf mich ein und das ständige Klopfen auf den Helm war ein echt mieses Gefühl. 😕 Zum Glück verfehlten alle Steine meine Hände und nur ein paar streiften mich am Bein.

Es schien gerade, dass Ruhe in die Sache kam und ich hob den Kopf, um nachzusehen, wie die Lage war, als DF von oben nur noch schrie "STEIN! ACHTUNG!". Dieses Mal war zumindest ein golfballgroßer Stein schneller und erschreckend zielsicher: er schaffte es mich oberhalb der Augenbraue exakt zwischen Sonnenbrille und Helm zu erwischen und blieb dort tatsächlich stecken! Die vielen kleinen Brösel, die nachfolgten, prallten zum Glück an der Brille und meinem Kletterhelm ab. Vorsichtig pfriemelte ich den Brocken oberhalb von meinem Auge weg und spürte bereits, dass es brannte. 

Das Schotterfeld oberhalb des Klemmblocks schien sich nun endgültig beruhigt zu haben. Ich machte einen Rundum-Check und schüttelte notdürftig die ganzen Steine ab, die zwischen meinen Rucksack und meinen Rücken gelangt waren und sich schmerzhaft durch mein T-shirt bohrten. Es sah aber so aus, als hätte ich Glück im Unglück gehabt. 
Schlüsselstelle Nr. 2 - sieht gar nicht so schlimm aus, ist aber etwas verwürgt.
Ein wenig zittrig bastelte ich mich in der Schlüsselstelle nach oben, nur um eine Etage darüber in feinstem Rollsplitt zu stehen. Immer mit beiden Händen an den angrenzenden Felswänden zogen DF und ich uns nach oben, da der Boden alles andere als stabil war. Sobald wir halbwegs sicher standen, gab es erst einmal einen Check, ob noch alles dran war. Außer einer kleinen Schramme war oberhalb von meinem Auge laut DF nichts zu sehen. Puh...😔
Direkt in der Mitte des steilen Schotterfeldes ist die Schlüsselstelle. 

Die letzten Meter zur Scharte. 
Nun galt es nur noch wenige Meter über das Schotterfeld zurückzulegen und wir standen in der Senke vor dem Tuxeck (2.226 m). Der letzte Aufschwung, der nur ein paar Trittklammern, aber kein Fixseil aufwies, hatte es noch einmal in sich! Senkrecht und abweisend türmte sich der Gipfelaufbau vor mir auf. 
Ich brachte mich in Position, um DF beim Aufstieg zu filmen, als ihm auffiel, dass seine GoPro Max nach der ersten Schlüsselstelle im falschen Modus gelaufen war. Dadurch hatte die GoPro mit dem falschen von den zwei Objektiven gefilmt und sämtliche Aufnahmen ab dieser Stelle waren schwarz. Somit hatten wir leider keinerlei Szenen ab dem Einstieg in die Rinne bis zur Senke am Tuxeck - abgesehen von einigen  Handy-Videos und den Aufnahmen vom Audio-Rekorder.
Aufschwung Tuxeck. 
DF stellte die Kamera wieder korrekt ein und machte sich an den Aufstieg, der von der Schwierigkeit und Ausgesetztheit locker UIAA III erreichte. Und das schöne war: den ganzen Quatsch musste man wieder absteigen. 😶 Nachdem er oben war, begann ich mit dem letzten Aufschwung. Jedoch merkte ich, dass sich langsam der Schock von dem Steinschlag zuvor einstellte und ich mich absolut unwohl und unsicher fühlte, so dass ich auf halber Höhe aufhörte und wieder in die Scharte kletterte. 😓

Während DF sich gute fünf Meter über mir alle Mühe gab, den Gipfel samt Aussicht und Gipfelbuch in Bildern festzuhalten, nutzte ich die Pause in der Scharte, um den Kratzer an meinem Auge mit Sprühpflaster zu versorgen. Es gibt wahrlich schöneres...😖
Schließlich kam DF wieder runter und meinte, dass die letzten paar Meter zum Tuxeck hoch, wie auch runter, äußerst unschön waren. 
Blick zum nächsten Gipfel, dem Treffauer. 

Panorama auf Hintersteiner See und Hackenköpfe mit Gipfelbuch-Kasten vom Tuxeck. 
Hier hätten wir auch über den Normalweg zum Tuxeck absteigen können, aber wir wollten ja noch den Treffauer mitnehmen, also ging es für uns erst auf eine kleine Kuppe. Das gemeine an dieser Kuppe war, dass ich das Gipfelkreuz des Tuxeck maximal fünf Meter Luftlinie vor mir hatte und nicht dran kam. 😕😑 

Allzu weit führte der Weg nicht nach oben, sondern zweigte nach links ab und es ging erst einmal ein gutes Stück hinab, ehe wir am Hang entlang querten. Es war zwar kein Klettergelände mehr, aber zum Durchrennen war der Pfad auch nicht geeignet .😅 
DF in einer kleinen Abkletter-Passage.

Rückblick zum Gipfel des Tuxeck. 
So dauerte es seine Zeit, bis wir unterhalb der Rinne standen, die sich fast direkt zum Treffauer-Gipfel zog. Diese Rinne war glücklicherweise nicht brüchig, dafür ausgewaschen und hatte gute Stufen, auf denen man bequem aufsteigen konnte. 
Die letzte Rinne zum Gipfel des Treffauers.

Veränderte Perspektive auf das Tuxeck und den Hintersteiner See. 😍
Um 14:45 Uhr hatten wir mit 2.306 m schließlich den dritthöchsten Gipfel des Kaisergebirges erreicht. 😀 Der Gipfel bot phänomenale Rundum-Blicke bei bestem Wetter! Allein dafür hat es sich gelohnt! 😍
Blick zur schroffen Ellmauer Halt, dem höchsten der Kaisergipfel. Du bist auch noch dran! 😜
Während unserer Gipfelrast fiel uns auf, dass die Technik leider noch ein weiteres Mal nicht einwandfrei funktioniert hatte. Der Audio-Rekorder, den DF seit diesem Jahr nutzt, um die Tonqualität zu verbessern, hatte sich einfach so abgeschaltet. Wir wussten in diesem Moment nicht ab wann uns die Aufnahmen fehlten, so dass DF mit einem miesen Gefühl den Akku wechselte. Danach lief der Rekorder wieder einwandfrei. (Daheim haben wir festgestellt, dass der Audio-Rekorder wohl kurz vorm Tuxeck ausgestiegen war, so dass glücklicherweise nicht sooo viel verloren gegangen war.) 
Oben am Treffauer. 

Endlich was zum Fressen! 😋

Dritthöchster Kaisergipfel: CHECK! 😄
Nun begann der lange und mühsame Abstieg. Das Gelände war eine Mischung aus Hohe-Munde-Ostseite gekreuzt mit dem Steinernen Jager vom Hochstaufen. 😒 Ständig schräg stehende Steine, bei denen man darauf achten musste sich nicht die Knöchel zu brechen und wirklich vorwärts kam man nicht. 
Bestens markiert, wenn auch holprig zu gehen. 

Ich am Gipfelgrat vom Treffauer.
Zu Beginn querten wir lange ohne wirklich Höhe zu verlieren und als es endlich abwärts ging, war es durch Schotter und Felsen recht mühsam. Wenn unsere Messungen nicht komplett daneben lagen, haben wir für 500 m Wegstrecke eine knappe Stunde gebraucht. 😵Wenigstens war der Weg auch hier sehr gut markiert...
DF und seine geliebten Hackenköpfe. 😊

Das imposante Sonneck und links der Kopfkraxen. 

Das Abstiegsgelände...😐
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir die Latschenzone. Das war auf der einen Seite gut, weil wir wussten, dass wir tatsächlich an Höhe verloren hatten. Auf der anderen Seite war es grausam, da die Latschenfelder in der Sonne die Wirkung eines Hochofens haben und die Luft einfach nur stand. 🥵 Nach zwei seilversicherten Stellen, die im Abstieg recht unangenehm waren, passierten wir das Schneekar, welches Sonneck und Treffauer voneinander trennt. 
Schotter überall!
Auch zwischen den Latschen wurde der Weg nicht wirklich gangbarer. Die Steine lagen wie Kraut und Rüben durcheinander und immer wieder gab es kleinere Stufen, an denen man die Hände brauchte. Unsere Geschwindigkeit kam uns vor wie die von Schnecken und definitiv keine Rennschnecken...

Irgendwann nervte das Gelände ein wenig...😅
Um 18 Uhr hatten wir endlich das nächste Etappenziel auf etwa 1.500 m erreicht - einen Wasserfall! DF hatte im Abstieg schon überlegt sich komplett darunter zu stellen, doch machte uns die Realität einen Strich durch die Rechnung. Auf einigen Bildern im Internet hatte man sehen können, dass der Wasserfall durchaus imposant sein konnte, jedoch hatten wir vor uns lediglich ein Rinnsal...😳 Es war zwar ein sehr hohes Rinnsal, aber auch nicht mehr. Wenigstens reichte es aus, um die Wasservorräte zu schonen bzw. meine Flask nachzufüllen.
Der Wasserfall-Rest und ich. 

Erste Hinweise auf Zivilisation. 
Ab diesem Punkt wurden die Wege besser und wir konnten Strecke machen. Korrektur: Wir hätten Strecke machen können, wenn wir uns nicht selbst aufgehalten hätten. 😅 Nur eine knappe halbe Stunde später an der Kreuzung vom Multerkar kamen wir an einem großen und überhaupt nicht einladenden Boulderfelsen vorbei. Den Rest seht ihr euch besser selbst im Video an! 😂
Da schlägt das Bouldererherz direkt höher. 😄
Nach dieser ungeplanten Pause ging es zügig weiter zur Wegscheid Hochalm und dort fanden wir den besten Service vor, den wir je erlebt hatten! In einem Trinkwasserbrunnen befanden sich Bier, Radler und Fruchtsaft und für einen sehr moderaten Beitrag in eine bereitstehende Kasse durfte man sich bedienen. Eigentlich sind DF und ich keine großen Fans von Tropical-ACE-Säften, aber in diesem Fall war der Saft perfekt! 😋 Selbst zum Entsorgen der leeren Flaschen stand eine Tonne an der Alm bereit! Eine megastarke und total durchdachte Idee! 😁
Vielen Dank an den Betreiber der Hochalm für die Mühen, die er sich damit macht! 😀 Und wie er, wünschen wir allen Getränkedieben die Ruhr! 😠
Einmal Selbstbedienung, bitte! 😋

Die Wegscheid-Hochalm. 
Der Rest des Weges war glücklicherweise reine Formsache. Von den vielen Bremsen unfreiwillig beschleunigt, erreichten wir um kurz nach acht Uhr den Parkplatz. 😅



Fazit zur Tour: 
Hammeranstrengend mit Hammer-Aussichten! Das wäre die ehrliche Kurzfassung! 😅
Der reine Aufstieg bis kurz unterhalb der Steinschlagstelle war nicht ohne, aber hat durchgängig Spaß gemacht. Der Fels war überwiegend fest und sehr angenehm zu klettern! 😁 Dank der sehr guten Markierungen stellte die Orientierung nie ein Problem dar. 
Ab dem Steinschlag war dann ein wenig der Wurm drin und sei es durch Technikprobleme oder fast ausgetrocknete Wasserfälle. 😓
Unser Abstieg vom Treffauer wird meistens als Aufstieg benutzt und ist in diese Richtung auch garantiert angenehmer. Der Treffauer an sich ist für trittsichere Bergwanderer durchaus machbar. Das Tuxeck verlangt allerdings für den letzten Gipfelaufschwung schon den etwas tollkühnen Kletterer. 😬
An sich eine anspruchsvolle Rundtour mit vielen schönen Eindrücken! Und die Getränke-Bar an der Wegscheid-Hochalm bleibt unvergessen! 😀

Bis zur nächsten Schandtat! 😉

Eure Katharina 

P.S.: 
Und so sah der "Einschlag" am Folgetag aus...😬

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