Dienstag, 1. November 2022

Notkarspitze und Gießenbach - Panorama-Tour in den Ammergauer Alpen

Hi! 😀

Was stellt man an, wenn das Wetter gut ist und man am nächsten Tag aber eine größere Tour geplant hat und man trotzdem nicht komplett in der Ferienwohnung versauern möchte? 😅 
Die Aussicht von der Notkarspitze über Brünstelskopf, Kramerspitz bis zum Wetterstein-Massiv. 😍
Genau: Man sucht sich eine kleine, aber feine Tour in den Ammergauer Alpen mit Einsamkeits-Garantie (zumindest auf Teilstrecken 😅). 😁

Unser Ziel war dieses Mal die Notkarspitze, der Aussichts-Paradegipfel über Oberammergau. Auf dem Weg dahin wollten wir noch zwei weitere Gipfel mitnehmen und der Rückweg sollte uns durch das ruhige Gießenbachtal führen. Uns erwarteten etwa 1.100 Hm und etwa 13 km Strecke - ganz gemütlich also. 😎 

Ich war die Runde im August 2016 einmal alleine gegangen, wobei es sich damals um eine Notlösung gehandelt hatte. Ursprünglich hatte ich an diesem Tag höher hinaus gewollt, jedoch war es zu Schneefall bis hinab auf etwa 2.000 m gekommen. So hatte ich mir wohl oder übel einen Gipfel unterhalb der Schneegrenze herausgesucht und hatte den gesamten Aufstieg über dickste Nebelsuppe ohne Aussicht. 😬 Dafür hatte ich später im Weg durch das Gießenbachtal einen unfreiwilligen Abenteuerbonus, da bei mir beinahe Hochwasser herrschte und der sonst friedliche Strom mit seiner ganzen Urgewalt hindurch schoss. Bei unserem diesjährigen Anlauf schienen die Vorzeichen besser zu stehen. 😄
Unmittelbar nach dem Parkplatz bereits bestens beschildert.
DF und ich starteten am Parkplatz Ettaler Sattel auf 881 m. Dieser ist gebührenpflichtig und kostet pro Tag 6,- € (2016 waren es noch 4,- €). Dafür steht inzwischen ein Dixi-Klo als "Luxus" am Parkplatz...🙄

Wir folgten den Wegweisern, auf dem die Notkarspitze, also unser Hauptziel, bereits angeschrieben stand. Laut Markierungen sollte es sich um eine rote Bergtour handeln. Zuerst ging es einen knappen Kilometer auf einem breiten Fahrweg entlang, ehe unsere Route steil nach rechts in den Wald abbog. 
Der Pfad im Wald. 
Nun ging es zwar wurzelig und unschwierig, aber dafür stellenweise gefühlt fast senkrecht nach oben. Für mich war es bereits ein Erlebnis diesen Pfad mit mehr als zehn Meter Sicht sehen zu können. 😅 An einigen Stellen ergaben sich  wunderschöne Ausblicke auf den Kofel und/oder Oberammergau. 
Na, wenn das nicht der Kofel ist? 😁

Eine schöne Lichtung kurz unterhalb vom Ochsensitz. 

Freie Sicht auf den Laber und Ettal. 
Um kurz nach halb zehn erreichten wir mit dem Ochsensitz (1.515 m) unser erstes Etappenziel. 😀 Hier bot sich die erste, richtige Aussicht auf den Laber und Kloster Ettal zu unseren Füßen! Das Kloster hat übrigens einen eigenen Instagram-Account und zum Teil sehr kreative Beiträge! Es lohnt sich definitiv mal dort vorbei zu schauen. 😁
Das Gipfelkreuz vom Ochsensitz in Sicht. 

Zwei Stoffel und Kloster Ettal. 😀
Nun lichtete sich der Wald immer mehr und es ging in Latschengassen aufwärts.  Gemein war an dieser Stelle lediglich, dass wir unser Folgeziel, den Ziegelspitz (1.719 m) bereits von Weitem sehen konnten, aber irgendwie kam er erst nicht näher. 😅 
Das Ziel bereits in Sicht. 

Der Weg in die Latschen. 
Eine gute Stunde nach unserer Stippvisite beim Ochsensitz hatten wir seinen Nachbarn erreicht. Auch von dort hatten wir wieder eine umwerfende Sicht auf Kloster Ettal, den gegenüberliegenden Laber und das Ettaler Manndl. 
Der weitere Ausblick zur Notkarspitze.

Katharina am Gipfelkreuz vom Ziegelspitz. 

DF und zwei Stoffel am Gipfelkreuz vom Ziegelspitz. 😊
DF und ich setzten unseren Weg fort. Unser finales Gipfelziel rückte bereits in Sicht, aber dafür mussten wir einen kleinen Vorgipfel durch Latschengassen umwandern. Ab hier öffnete sich immer mehr der Blick auf die restlichen Ammergauer Alpen und das dahinterliegende Wettersteinmassiv. Die Tour mit Aussicht hatte für mich durchaus ihren Reiz. 😂 Geschickt führte der teils felsige, teils schottrige Weg durch die Latschen und schließlich an der Schulter der Notkarspitze nach oben. 
Der letzte, schottrige Aufschwung.
Um halb zwölf hatten wir den Gipfel mit 1.888 m erreicht, wobei uns eine kleine Überraschung erwartete: es war kein Gipfelkreuz da! 😶 Deshalb füge ich euch hier ein altes Bild von meiner Tour aus dem Jahr 2016 ein. Laut Berichten im Internet soll es zumindest bis zum Mai/Juni 2022 noch ein Gipfelkreuz gegeben haben. Ich habe jedoch keine Hinweise gefunden, was damit geschehen ist. Falls es einer von euch weiß, immer her mit den Infos! 😉
Der Gipfel der Notkarspitze (August 2022).

Das alte Gipfelkreuz. 
DF und ich nahmen uns die Zeit für eine ausgedehnte Gipfelrast mit traumhaftem Ausblick auf Oberammergau, das Gaistal und den gegenüberliegenden Sonnenberggrat und dessen Verlängerung in Richtung Hennenkopf, an dem wir erst im Oktober 2021 unser Unwesen getrieben hatten. 😁
Das wunderschöne Gaistal. 

Team Stoffel macht Pause. 😄
Wir machten uns auf zur nächsten Zwischenetappe, dem Hasenjöchl auf 1.600 m. Auf dem Weg dorthin boten die Felsformationen einiges an Potenzial für Unsinn aller Art. 😇😂
DF im oberen Teil des Abstiegs vom Gipfel. 

Fragt nicht...😂

...und hier lieber auch nicht! 😂
Der obere Teil des Abstiegs war durch den feinsplittrigen Schotter recht unangenehm und bedurfte einiges an Trittsicherheit, um nicht auf dem Hosenboden zu landen. 
Hier musste man kurz etwas mehr aufpassen. 
Ab dem Hasenjöchl wurde der Weg in Richtung Roßalm deutlich zahmer. Zwar war er immer noch steil, aber gut gangbar und DF und ich kamen sehr zügig voran. 
Eins der schönsten Schilder in den Alpen. 😊

Rückblick zur Notkarspitze.

Was DF da bloß wieder vorhat? Lasst euch im Video überraschen. 😄
An der Roßalm folgten wir kurz der Fahrstraße, ehe nach links ein Pfad in Richtung Ettal in den Wald abbog. 
Die traumhaft gelegene Roßalm. 
Der weitere Wegverlauf im Wald wirkte erst ein wenig verwirrend, aber solange man sich an den Kreuzungen stur in Richtung Ettal hielt, konnte einem nichts passieren. Zuerst verloren wir kaum Höhenmeter, ehe der Weg es noch einmal wissen wollte und in steilen Serpentinen, an einer Stelle sogar stahlseilversichert, hinab ins Gießenbachtal führte. 
Einfache Waldpfade.

Eine Treppe mit Drahtseil weiter oben.
Dort konnte ich meine Augen erst nicht trauen: der Gießenbach war ein klarer, friedlich dahin plätschernder Strom, der idyllisch durch das Tal floss. Da wir seit der Notkarspitze vollkommen alleine waren, nahmen DF und ich uns die Zeit unsere Füße ein wenig im Wasser zu kühlen. Das wäre für mich ein paar Jahre zuvor undenkbar gewesen. 😅
So harmlos kann der Gießenbach aussehen. 

Das tat gut...😊

Und DF bastelt wieder...😁
Nach dieser erfrischenden Pause folgten wir den pfiffig gelegten Markierungen durch das schmale Tal. Immer wieder querte der Pfad den Bach oder führte auf kleinen Inseln mittig hindurch. Und ohne Hochwasser stellte es auch gar kein Problem dar trockenen Fußes hinüber zu kommen. 😀
Immer mal wieder ging es quer über den Bach. 

Da führten die Markierungen mittendurch. 
Im Anschluss erwartete uns ein breiter Fahrweg, der nochmals mit einem letzten Gegenanstieg aufwartete, während er uns zügig zurück zum Start am Ettaler Sattel brachte. 

Das Video zur Tour findet ihr hier: Panoramatour Notkarspitze & wildromantischer Gießenbach  😀


Fazit zur Tour:
Bei gutem Wetter hat die Notkarspitze ihren Titel als Aussichtsberg wirklich mehr als verdient. Und auch die beiden vorgelagerten Gipfel (Ochsensitz und Ziegelspitz) sind sehr reizvoll. 😊
Alles in allem ist es eine unschwere, nicht allzu lange Bergwanderung. Man braucht für einige schottrige Passagen etwas Trittsicherheit, ansonsten sind die Wege niemals ausgesetzt oder sonderlich gefährlich. Für den durchschnittlichen Wanderer bietet die Tour eine überraschende Vielfalt an Wegen, Aussichten und Zwischenstationen. 😄


Bis zur nächsten Schandtat! 😄

Eure Katharina 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen