Hi! 😀
Nach unserem entspannten Pausentag wollten DF und ich am nächsten Tag natürlich etwas unternehmen, doch leider spielte das Wetter uns so gar nicht in die Karten. In der Früh regnete und gewitterte es noch, aber am späten Vormittag und für den Rest des Tages war besseres Wetter gemeldet.
|
Die Kanzelwand - und dort zieht der Klettersteig an der Wand entlang. |
Also suchten wir uns ein passendes Ziel für eine kleine Halbtagestour und landeten beim Zwei-Länder-Sportklettersteig an der Kanzelwand im Kleinwalsertal. 😁
|
Heute mal gemütlich nach oben. |
|
Gondel, gondel...😅 |
Mit der Kanzelwandbahn ließen wir uns auf 1.957 m hinauf tragen und begaben uns von dort zum Aussichtspunkt "Rote Wand". Allerdings ließ die Aussicht zwischenzeitlich ziemlich zu wünschen übrig. 😅 Das Panorama ließ sich dank des Nebels leider nur minutenweise genießen. Dieses Problem schien uns im Allgäu irgendwie zu verfolgen... |
Von der Bergstation ist es ein Katzensprung zum Gipfel. |
|
Erstmal nach links weg zur "Roten Wand". |
|
Rote Wand und Beschneiungsteich. |
|
Dieses Panorama... |
Von der Roten Wand ging es über einen gut ausgebauten Wanderweg hinab zum Beschneiungsteich, an dem auch der Zwei-Länder-Sportklettersteig angeschrieben war. |
Unten am Teich mit Blick zur Bergstation. |
|
Ein Blick zum Fellhorn und auf den zahmen Fellhorn-Grat. |
|
Die Kanzelwand gibt sich schüchtern. |
Da es nun gerade passt, eine wichtige Info: Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, ist der Klettersteig auf dem Schild blau markiert (Farbe im Pfeil). Hierzu muss man wissen, dass die Farbe blau in Vorarlberg bedeutet, dass es sich um die höchste Schwierigkeit handelt, die eine Route haben kann. Leichte Routen haben die Farbe gelb, gefolgt von rot und schließlich blau! Wer also die Schilder in Tirol und Bayern gewohnt ist, sollte hier auf jeden Fall aufpassen! Denn dort ist die Reihenfolge von leicht nach schwer bekanntlich blau, rot, schwarz. 😅 |
Kleine Schilder-Kunde. |
Wir folgen der guten Beschilderung über einen angenehmen Bergpfad, der uns immer näher an die Kanzelwand heranführte. |
Orchideen-Paradies. |
|
Angenehmer Bergpfad. |
Schließlich erreichten wir den Abzweiger zum Klettersteig, an dem sogar eine Topo aufgedruckt war. Laut offizieller Angabe soll es sich um einen Klettersteig der Schwierigkeit C/D handeln. DF und ich sahen bereits, dass die Wände zum Teil noch nass vom vorangegangenen Regen waren, hielten diesen Fakt für uns aber für gut händelbar. An einem großen Felsen mit ausreichend Abstand zur Wand nutzten wir die Gelegenheit und setzten die Helme auf und legten das Klettersteig-Set an. Es war richtig ungewohnt die ganze Ausrüstung nach der langen Zeit wieder zu tragen. 😅 |
Unterhalb der beeindruckenden Wände. |
|
Elender Poser. 😂 |
|
Perfektes Styling ist alles. 😅 |
Um 13:30 Uhr hatten wir schließlich den Einstieg zum Klettersteig erreicht. Er startete mit einer relativ humanen A/B-Stelle zum Aufwärmen, um dann direkt die Schwierigkeit anzuziehen. Im weiteren Verlauf wechselten sich kleinere Plateaus mit ziemlich knackigen und steilen Aufschwüngen ab, die laut Topo den Schwierigkeitsgrad C/D erreichen sollten. |
Kurz nach dem Einstieg. |
|
Querung am Zebrapfeiler. |
|
DF am Zebrapfeiler. |
Ich hatte gerade den langen und kraftraubenden Aufschwung nach dem Zebrapfeiler (siehe Bild) hinter mich gebracht, als entgegen aller Vorhersagen ein lauter Donner ertönte. DF, der noch eine Stufe unter mir stand, rief mir zu, dass wir absteigen müssten. Gleichzeitig begann es aber auch zu regnen und das Drahtseil war klatschnass - vom Fels ganz zu schweigen. Genau an diesem Steilaufschwung waren die einzelnen Sicherungselemente des Drahtseils weit auseinander, so dass ich bei einem Sturz sehr weit nach unten fallen gefallen wäre. Ich rief zurück, dass ich dieses Stück nicht mehr absteigen konnte. Ab diesem Punkt war es jedoch zur Rastnische, einer kleinen Höhle, nicht mehr weit. |
Der Steilaufschwung von unten. |
DF und ich gaben also richtig Gummi, um den Unterstand zu erreichen. Zum Glück trennte uns "nur" noch eine lange Traverse der Schwierigkeit C von der Nische. Inzwischen hatte der Himmel seine Schleusen so richtig geöffnet und es donnerte immer wieder, was den Druck zusätzlich erhöhte. Die wenigen Meter bis zur Höhle zogen sich wie die Ewigkeit und mir brannten die Arme, als wir sie endlich erreichten. Eilig klinkten wir uns aus dem Stahlseil aus und verzogen uns soweit in die kleine Rastnische wie es ging, während vor uns die Elemente tobten. Glücklicherweise befand sich das Gewitter nicht direkt über uns, sondern zog rasch an der Kanzelwand vorbei. |
Team Stoffel in der Nische. Ich habe schon mal glücklicher ausgesehen... |
|
Das Gewitter zieht vorbei. |
Keine zehn Minuten später war der gesamte Spuk vorbei und der Himmel klarte sogar etwas auf. Das Gelände wurde nach der Nische kurz etwas leichter, ehe es wieder senkrecht zur Sache ging. Kurz darauf rreichten wir die Seilbrücke des Klettersteigs. Auch hier handelte es sich um eine Zwei-Seil-Brücke, aber da die Seile deutlich fester gespannt waren, als auf dem Klamml-Klettersteig, war es deutlich einfacher auf die andere Seite zu kommen. |
Jetzt lief das Wasser so richtig am Fels. |
|
Die nächste Querung. |
|
Die Seilbrücke von vorne. |
|
DF an der Kante kurz vor dem Einstieg zur Seilbrücke. |
Einen weiteren Aufschwung später befanden wir uns schon am Wandbuch, ehe die letzten C-Stellen kamen, bevor das Gelände vor dem Gipfel gutmütiger auslief. |
Ich beim Wandbuch. |
|
Am Horizont wird die wunderschöne Höfats angestrahlt. 😍 |
Um 15:15 Uhr hatten wir den Gipfel der Kanzelwand mit 2.059 m erreicht. Wir waren heilfroh, dass wir den schwierigen Part so glimpflich hinter uns gebracht hatten. Die Aussicht war leider in Teilen etwas eingeschränkt. 😅 |
Kleiner Hund ganz groß. |
|
Team Stoffel am Gipfel der Kanzelwand. |
|
Mit Blick in die Zukunft: am nächsten Tag sollte es über die Hammerspitzen gehen. 😍 |
Eine kurze Gipfelrast später ging es für uns bereits weiter zur Bergstation der Seilbahn. Noch während wir die letzten 500 m zur Bahn gingen, ertönte eine Lautsprecherdurchsage, dass man den Betrieb aufgrund des heftiger werdenden Windes eventuell einstellen müsse. 😱 Und so nahmen wir die Beine zum zweiten Mal an diesem Tag in die Hand. 😅 |
DF im Abstieg zur Seilbahn. |
|
Rückblick zur Kanzelwand. |
|
Da pfeift es ganz schön... |
Wir hatten Glück und konnten uns ganz gemütlich von der Seilbahn ins Kleinwalsertal hinab tragen lassen. 😁
DF hat aus der Tour einen Zweiteiler gemacht. Hier findet ihr die Videos:
Fazit zur Tour:
Puh, so blöd hat es uns noch nie erwischt mit einem Gewitter. Wir hatten zwar mehrere Wetterberichte im Vorfeld überprüft und hätten den Einstieg in den Klettersteig auch ansonsten nie gewagt. 😶 Zum Glück wussten wir von der Nische, die uns zumindest etwas aus der Gefahrenzone brachte. Es empfiehlt sich allein deshalb, immer im Vorfeld die Topo anzuschauen.
Von dem Wetter abgesehen war das Gebiet rund um die Kanzelwand sehr schön, aber auch sehr überlaufen. 😅 Am Klettersteig waren wir dagegen allein. 😅
Was den eigentlichen Klettersteig an sich angeht, hätte er aus DFs und meiner Sicht durchaus ein glattes "D" als Schwierigkeitsgrad verdient. Die Steilstufen sind zum Teil ziemlich heftig, und er braucht gut Kraft.
Insgesamt ist der Zwei-Länder-Sportklettersteig ein kurzer und knackiger Klettersteig, der einen durchaus fordert. Die gute Erreichbarkeit durch die Seilbahn erspart einem einen langen Zustieg. Die Seilbrücke stellt eine willkommene Abwechslung bei den vielen Aufschwüngen dar. 😀
Bis zur nächsten Schandtat! 😁
Eure Katharina
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen