Mittwoch, 13. Dezember 2023

Stubaier Mega-Panorama - Niederer und Hoher Burgstall - Seven Summits Stubai #2

Hi! 😀

Im September 2023 verschlug es DF und mich in eine vollkommen neue Ecke der Alpen: ins wunderschöne Stubaital. Zwar hatten wir bereits auf Tagestouren die Ilmspitze und den Habicht unsicher gemacht, aber bisher waren wir noch nie für längere Zeit dort gewesen. Das sollte sich nun ändern. 😊
Und da wir mit dem Habicht in 2021 eher durch Zufall einen der Seven Summits Stubai erklommen hatten, juckte es uns in den Fingern den anderen sechs Gipfeln ebenfalls einen Besuch abzustatten. 😁
Panoramabank vor dem Serleskamm. 😀
Als allererste Tour bot es sich zwecks Akklimatisierung an nicht zu hoch hinaus zu gehen und so fiel unsere Wahl auf den Niederen und Hohen Burgstall. Ob der Hohe Burgstall seinem Seven Summits Stubai - Titel "Der Überzeugende" gerechnet wurde? Lest selbst! 😇

Start unserer Tour war im Neustifter Ortsteil Rain gegen 06:30 Uhr. Uns erwarteten etwa 15 km und 1.600 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Das sollte zum "Warmwerden" reichen. 😅 
Noch erinnern die Wege an den heimischen Spessart. 😅
Zu Beginn ging es stetig auf breiten Fahrwegen am Hang hinauf, bis wir keine Stunde später den ersten Wegweiser in Richtung Starkenburger Hütte und Kaserstatt Alm erreichten. Dort verließen wir den breiten Weg und es ging auf schönen Serpentinen-Pfaden im Wald weiter nach oben.
Ein Blick in das beeindruckende Stubai-Tal bis zu den Gletschern. 

DF kurz hinter dem Abzweiger. 

Der Weg hat sogar ein "Geländer". 😂
Der Weg führte mitten über eine Wiese mit sehr entspannten Ziegen, bis wir um 09:15 Uhr den Fahrweg erreichten, an dem wir nach rechts in Richtung Kaserstatt Alm abbogen. 
Per Treppchen auf die Ziegenweide. 

Wenn das keine Traumpfade sind? 😄
Einmal nach rechts zur Kaserstatt-Alm, bitte! 
Wir waren inzwischen oberhalb der Baumgrenze unterwegs und das Panorama um uns herum zeigte sich in seiner ganzen Pracht. Wir wussten gar nicht richtig, wohin wir zuerst schauen und/oder fotografieren sollten. 😂 Allein der Anblick der mächtigen Stubaier Gletscher war etwas ganz besonderes, denn so etwas hatten wir in dieser Form noch nie gesehen. 
Blick auf Elfer und Habicht - ein Traum! 

Und da hinten thronen Wilder Freiger, Wilder Pfaff und das Zuckerhütl! 😍
Die idyllisch gelegene Kasertatt-Alm ließen wir allerdings kurz darauf rechts liegen - für uns war es noch zu früh zum Einkehren. 😅 Als nächste Etappe steuerten wir das Sennjoch an. 
Luxus-Wege. 
Der sehr großzügig angelegte Fahrweg führte uns zu einer Panorama-Bank sondersgleichen. 😍 Irgendwie scheinen die in dieser Gegend gerne vorzukommen. 😅 Man konnte bis nach Innsbruck und ins Karwendel auf der einen Seite schauen, während sich vor einem der Serleskamm, der Elfer und der Habicht majestätisch erhoben. Auch gab das Gelände nun erste Blicke auf unsere Tagesziele frei, die überraschend abweisend aussahen. 😨
Der Ausblick bis nach Insbruck und Karwendel. 

Das Panorama muss natürlich richtig eingefangen werden. 😁

Der Niedere und Hohe Burgstall sehen aus dieser Perspektive gar nicht so freundlich aus. 
Der breite Weg ging über in einen schmalen Pfad, der uns stetig, aber nicht zu steil nach oben führte. Außerdem gab es hier sozusagen Verpflegung "to go" - wilde Blaubeeren, super lecker! 😋 So ging es unkompliziert an die ersten Felsen heran, die wir auf perfekt markierten Wegen unterwanderten. Das Gelände wurde hier ein wenig anspruchsvoller, aber für uns vollkommen im Wohlfühlbereich. 😊
Über die Blaubeer-Wiese! 😋

Das sieht doch gleich etwas aufregender aus! 😎
Gegen 11:00 Uhr hatten wir schließlich den Blick frei auf das Sennjoch und auf die Karawanen, die sich dort oben tummelten. Dazu muss man wissen, dass auf den Grat, der zum Hohen Burgstall geht eine Seilbahn (Schlick 2000) nach oben führt und man von dort sehr entspannt und mit gerade einmal 700 Höhenmetern zum Hohen Burgstall "spazieren" kann. Außerdem führt unterhalb des Hohen Burgstalls der Fernwanderweg "Stubaier Höhenweg" entlang. Damit war es mit Ruhe und Einsamkeit bei DF und mir erst einmal vorbei. 😅
Juhu, Menschen...
Im Sennjoch selbst fühlten wir uns nach fast vier Stunden vollkommener Ruhe für einen Moment ein wenig erschlagen, ehe wir die gigantische Aussicht auf die gegenüberliegenden Kalkkögel erblickten. 😍 Allein die Optik machten sie zu einem potenziellen Ziel! 😅
Der weitere Weg mit den Menschenstrom...

Und die bildhübschen Kalkkögel! 😍
Für eine kurze Zeit schwammen DF und ich mit den Massen mit, die sich hier tummelten. Doch bereits am Abzweig zum Niederen Burgstall nahm die Anzahl der Menschen wieder ab. Die meisten bevorzugten es offenbar direkt auf dem Stubaier Höhenweg zur Starkenburger Hütte zu gehen.
Nun wieder etwas ruhiger, dafür mit interessanten, historischen Fakten. 😃
Bereits am Abzweiger erfuhren wir einen äußerst interessanten und auch irgendwie kuriosen Fakt über den Hohen Burgstall: Denn niemand anderer als der Erstbesteiger des Mount Everests, Sir Edmund Hillary, bestieg vier Jahre vor seiner Tour im Himalaya den Hohen Burgstall, als seinen allerersten Gipfel in den Alpen überhaupt. Wenn das nichts ist...😀

Ein wenig zackiger, aber immer noch harmlos ging es ein gutes Stück nach oben und wieder an einer Panorama-Bank vorbei, ehe wir den Niederen Burgstall  südseitig umgingen. Die Pfade waren schmal und durchaus steil, stellten insgesamt aber keine große Schwierigkeit dar. An einigen Stellen war es vom Regen der vergangenen Tage noch ein wenig matschig, aber mit dem richtigen Schuhwerk war auch das kein Problem. 😀

Um 11:40 Uhr hatten wir die Scharte zwischen Niederem und Hohem Burgstall erreicht und nur fünf Minuten später standen wir bereits auf dem ersten Gipfel des Tages - dem Niederen Burgstall mit 2.436 m mit seinem formschönen und auch etwas eigenwilligen Gipfelkreuz. 😁
Die Plüsch-Meute am Gipfelkreuz. 😂

Vis-à-vis mit dem Hohen Burgstall! 
Wir trotzten den Horden fliegender Ameisen und machten etwas unterhalb vom Gipfelkreuz unsere wohlverdiente Mittagspause! 😋 Danach ging es wieder runter in die Scharte und den Schildern folgend zum Burgstalljoch auf 2.422 m. Inzwischen türmte sich der Hohe Burgstall grob und abweisend vor uns auf. Und das sollte der leichteste der Seven Summits Stubai sein?! 😨
Rückblick zum Niederen Burgstall. 

Im Burgstalljoch. 

Da soll ein Weg hoch führen?! 😱 Laut Markierungen angeblich schon...😅
Der Trampelpfad, der sich nun im Schotter nach oben schlängelte, wurde etwas rauer und das Gelände für uns interessanter. 😅 Bereits hier hatten wir fantastische Rückblicke zum Niederen Burgstall. 😍
Der Niedere Burgstall von oben. 

Was für eine coole Routenführung! 😍

Sehr cool und schön im Schatten! 😅
Geschickt führte der Pfad uns an den Fels heran, zwischen diesem hindurch und darunter entlang. Die Wegführung war abenteuerlich, genial, aber nie zu schwierig. 😁 Kurz unterhalb des Gipfels wartete sogar eine kleine Klettersteigeinlage auf uns. Ein paar Krampen und etwas Stahlseil später standen wir in der Scharte direkt unterhalb des Gipfels. 
DF im kurzen Klettersteig unterhalb des Gipfels. 
Da auf dem Berggipfel die Hölle los war, nutzte DF einen kleinen Vorsprung auf der anderen Seite der Scharte, um das Panorama auf die Stubaier Alpen von dort gebührend zu fotografieren und zu filmen. Aber da lasse ich lieber die Bilder sprechen! 😊
Blick auf das Stubai- und das Oberrisstal. 

Ein Panorama mit mir. 😅

Blick auf Serleskamm, Elfer, Habicht und im Hintergrund die Tribulaune. 😍

Der Gipfel gegenüber ist gut bevölkert. 

DF vor dem Oberrisstal. 😀
Schließlich war es Zeit für den Gipfelsturm und um 13:00 Uhr standen wir auf dem Gipfel des Hohen Burgstalls mit 2.611 m! 😎 Trotz des Menschenansturms nahmen wir uns die Zeit für ein paar Fotos und den obligatorischen Gipfelbucheintrag. 😅
DF auf den letzten Metern! 

Jetzt fehlen nur noch fünf! 😎

Dort unten liegt die Starkenburger Hütte. 

DF und die Plüschis am Gipfelkreuz. 

Panorama über den Niederen Burgstall nach Innsbruck. 

Schnell noch was ins Buch schreiben. 😅
Nur eine Viertelstunde später begannen wir unseren Weiterweg zur nächsten Etappe, der Starkenburger Hütte auf 2.237 m. Bereits vom Gipfel hatten wir einen perfekten Blick auf die Hütte genießen können. 😀 Es folgten ein paar leichtere, seilversicherte Stellen, die nie den Schwierigkeitsgrad A überstiegen, ehe es in rutschigen Serpentinen stetig bergab ging. 
Abenteuerlich schaut der Weg schon aus. 

DF in einer der kurzen, seilversicherten Passagen. 

Rückblick zum Gipfel. 

Die Hütte kommt näher - und liegt einfach traumhaft. 

Ganz schön viele Lawinenverbauungen. 
Kurz vor 14 Uhr hatten wir die Hütte erreicht und damit fast 400 Höhenmeter in etwas mehr als einer halben Stunde im Abstieg bewältigt. Das klang ganz passabel. 😁 Da wir so gut in der Zeit lagen, konnten DF und ich es nicht lassen in die Hütte einzukehren.
Die Starkenburger Hütte und ihr Schilderwald. 
Die Starkenburger Hütte war zwar grauenhaft stark frequentiert, aber der Apfelstrudel war auch ziemlich gut. 😁 Und das schönste war der heimische Akzent, den wir um uns herum genießen durften, da die DAV Sektion Darmstadt-Starkenburg nicht weit von unserem Heimatort entfernt ihr Zentrum hat. So konnten wir mit herrlichstem (Süd-) Hessisch in unseren Ohren das Alpen-Panorama genießen. 😂

Frisch gestärkt bewunderten DF und ich noch die interessante Aussichtsplattform, die direkt neben der Hütte für die Seven Summits Stubai angelegt war. 😄
Auf jeden Fall eine interessante Anlage. 
DF und ich machten uns danach direkt an den Abstieg. Auf kleinen, schmalen Pfaden ging es zügig nach unten, bis wir um um kurz nach 15:00 Uhr wieder den Aufstiegsweg vom Morgen erreichten, an dem wir in Richtung Kaserstatt-Alm abgebogen waren. 😄 Keine zwei Stunden später waren wir wieder an unserem Startpunkt - nicht zu fertig, aber schwer beeindruckt von der Stubaier Bergwelt. 😍
Nur noch rollen lassen. 

Endlich etwas Schatten...😅

Das Video von DF findet ihr hier: Niederer und Hoher Burgstall №403 😄


Fazit zur Tour:
Der Hohe Burgstall ist wirklich ein wunderbarer Aussichtsgipfel und für den ambitionierten Bergwanderer problemlos zu erreichen. 😁 Bis auf kleinere, seilversicherte Passagen rund um den Gipfelaufbau hat man überall gutes Gehgelände und kann die tolle Landschaft genießen. 
Und wer sich die 1.600 Höhenmeter nicht zutraut, kann sie durch die Nutzung der Bahn auf entspannte 700 Hm reduzieren. 😇
Eine sehr lohnende Tour mit nicht zu schweren Wegen, traumhaften Panoramen und mit mindestens einer guten Einkehrmöglichkeit - sehr zu empfehlen! 😁


Bis zur nächsten Schandtat! 😀

Eure Katharina 

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