Hi! 😃
Die Bergsaison 2024 wurde nun offiziell von DF Und mir eröffnet. 😁 Anfang Juli hat es uns mal wieder in den wunderschönen Wilden Kaiser verschlagen. Für DF gab es direkt zum Saison-Auftakt eine Wiederholung und für mich sieben neue Gipfel mit der Überschreitung der Hackenköpfe am 06.07.2024. 😁
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Hackenköpfe in der Morgensonne. |
Im Vergleich zu DFs erster Tour im Jahr 2017 gab es eine Neuerung und ein eher ungewolltes "Spannungselement", aber lest selbst! 😃Unser Startpunkt war am kostenlosen Parkplatz Gaisberg oberhalb von Scheffau. Dort hängt eine kleine Kasse, in die man auf freiwilliger Basis gerne eine Spende zur Erhaltung des Parkplatzes entrichten kann. 😉 DF und ich kannten diesen Parkplatz bereits von unserer Tour durch die Rehbachklamm, da der Klammweg den Parkplatz kreuzt. |
Letzte Vorbereitungen an den Rädern am Parkplatz, |
Für uns sollte es aber nicht weiter durch Klamm gehen, sondern mit unseren Rädern über den Fahrweg zur Kaiseralm (ca. 1.150 m). Das sparte uns einfach 2,5 km Wegstrecke und zusätzlich etwas über 200 Höhenmeter. Jeder fängt mal klein an...😅 |
Steil ging es hoch zur Kaiseralm. |
Nach etwas mehr als zwanzig Minuten hatten wir unser Ziel an der Kaiseralm über zum Teil sehr bucklige Wege erreicht und richteten unser erstes Bike-Depot ein. Vielleicht haben wir uns dabei ein wenig amateurhaft angestellt. 😅 Falls ihr also Tipps und Tricks habt, immer gerne her damit! 😄
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Bike-Depot an der Kaiseralm. |
Um 07:20 Uhr war es soweit und wir begannen mit dem eigentlichen Aufstieg, zunächst in Richtung Scheffauer. Allzu lange trödeln sollten wir an diesem Tag nicht, da es gegen Abend Gewitter geben sollte - soviel also zum Spannungselement. 😓
Nur eine Viertelstunde später gab es für DF bereits die erste Neuerungt auf dem Weg: das Koasa-Brünndl. Schön angelegt mit einer Sitzbank zwischen Kaiseralm und Kaiser-Hochalm überraschte uns der Brunnen mit frischem Quellwasser! Den hatte es sieben Jahre zuvor noch nicht gegeben. 😀
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Der Weg und das Koasa-Brünndl. |
Gegen acht Uhr hatten wir die Kaiser-Hochalm auf 1.400 m erreicht. Auch dort hatte sich eine Kleinigkeit verändert: es gab einen neuen Brunnen, in dem gekühlte Getränke auf durstige Wanderer warteten. 😁 Da hatten wir doch etwas, auf das wir uns im Abstieg freuen konnten. 😋 |
Traumhafte Aussicht - auch auf die Hohen Tauern in der Ferne. |
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Katharina vor Kaiser-Hochalm und Sonnenstein. |
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Beste Idee überhaupt! 😎 |
Wir folgten der Beschilderung weiter in Richtung Scheffauer. Laut Wegweisern sollte der Weg etwa 2 3/4 Stunden in Anspruch nehmen. Zunächst führte der Weg mit moderater Steigung am Hang entlang über Wiesen und durch Latschengassen, in denen die Morgensonne einem bereits einen Vorgeschmack auf die kommende Hitze gab. |
Rückblick zur Kaiser-Hochalm. |
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Das sieht doch schön einfach aus. 😀 |
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Der gesamte Grat wird immer besser sichtbar. |
Ab dem Wegweiser "Abzweigung Scheffauer" steilte das Gelände merklich auf und es wurde schottriger und felsiger. Ich bekam so langsam einen guten Eindruck davon, warum DF vor sieben Jahren hier so ins Keuchen gekommen war. Auf der Südseite wird man gnadenlos von der Sonne gebrutzelt! 🥵 Pfiffig und abwechslungsreich ging es durch kleine Felsdurchschlupfe und teilweise treppenartig zwischen Latschen nach oben. |
Nach dem Abzweig wird es felsiger. |
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Schmal sein hat hier definitiv Vorteile. 😂 |
Auf etwas über 2.000 m erlebten wir die größte Überraschung des Tages: DF hatte im Steigen eine Hand zur Unterstützung genommen und sie nur etwa zehn Zentimeter neben einer Kreuzotter auf den Fels gelegt! 😱 Die Schlange lag praktisch mitten auf dem Hauptweg und sonnte sich, während sie uns sehr aufmerksam im Auge behielt. Ein paar Bilder aus gebührendem Abstand später sahen wir zu, dass wir Land gewannen. 😅 |
Die Kreuzotter. 😱 |
Es folgten einige Stellen, die mit Stahlseilen versichert waren, aber das Wort Klettersteig noch nicht wirklich verdienten. Sie machten das Steigen jedoch deutlich komfortabler. 😄 |
Fast wie Treppen steigen. |
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Rückblick zum bisherigen Weg. |
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Was DF am Wegrand immer so findet. 😅 |
Um 10:00 Uhr war es soweit und wir standen in der Scharte zwischen Scheffauer und Hackenköpfen, wo wir den ersten Umweg des Tages einlegten. Keine zehn Minuten später standen wir auf dem vollkommen überlaufenen Gipfel des Scheffauers mit 2.111 m. 😀 Wir machten schnell ein paar Fotos vom Hintersteiner See und dem benachbarten Zettenkaiser, ehe wir die Flucht antraten. |
Gipfelkreuz von der Scharte aus - oben war zu viel los. |
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Blick auf den Hintersteiner See und den Zettenkaiser vom Scheffauer. |
Zurück in der Scharte ging es wenige Meter in Richtung Widauer Steig, ehe auf der rechten Seite am Hang ein unscheinbarer Pfad den Einsteig zur eigentlichen Überschreitung anzeigte. Der Weg über die Hackenköpfe ist nur äußerst spärlich markiert. Laut Beschreibungen und laut DF sollte sich der Weg sehr gut ergeben.
Um 10:40 Uhr war es soweit und DF machte am Einstieg den Anfang. Da im Jahr 2017 eine große Bandschlinge in der Schlüsselstelle eingebunden war, hielt er nach dieser Ausschau, nur um festzustellen, dass der Haken noch da war, die Schlinge allerdings nicht. Das machte die Stelle ein wenig kniffliger, aber nicht unmöglich. Ich durfte wieder das tun, was ich schon beim Bouldern nicht mag: hohes Bein. 😂 Mit einem beherzten Zug stellt diese Stelle allerdings keine Probleme dar. 😉
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DF am Einstieg. |
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Rückblick zum Scheffauer. |
Kurz darauf wurde der Grat schmaler, war aber gut machbar, wenn man einen Fuß langsam vor den anderen setzte. Dieses Prinzip galt übrigens für die gesamte Überschreitung: langsam machen und konzentriert bleiben. 😉Im weiteren Verlauf wechselte sich immer wieder Gehgelände mit leichten Kletterpassagen ab. Kleinere Senken folgten nach leichten Aufschwüngen und so bahnten wir uns den weiteren Weg. Immer wieder hatten wir einen grandiosen Rückblick zum Scheffauer und auf den weiteren Grat bis zum Sonneck.
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DF an einer der schmaleren Stellen. |
Vor dem mittleren Hackenkopf wichen wir vom leichtesten Weg nach links ab. Inzwischen zeigt eine Markierung, dass man dort am Hang queren soll. DF hatte allerdings 2017 eine Abzweigung nach links genommen, in der man im Anschluss eine Rinne nach oben klettert - und diese Rinne hatte ihm so gefallen, dass er sie unbedingt wiederholen und mir zeigen wollte. Was soll ich sagen? Für allzu Kleinwüchsige ist es nicht gerade leicht in die Senke direkt vor der Rinne zu gelangen und da es zudem leicht feucht war, fand ich die Rinne sehr unangenehm. Ich möchte sie garantiert nicht wiederholen. 😜 DF dagegen schon... 😅 So unterschiedlich können die Geschmäcker sein. 😁 |
Hier sind wir links abgebogen. Der orange Kreis deutet die Markierung zur Querung an. |
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Die Rinne von unten. |
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DF in der Rinne. |
Danach ging es unschwierig immer am Grat entlang. Kurz nach dem Östlichen Hackenkopf hatten wir im Kartenprogramm eine Höhle gesehen, die unweit vom Weg war. Zuerst entdeckte DF lediglich ein kleines Loch und wir waren beide ziemlich enttäuscht, bis er dann einen senkrechten Schacht fand, der seeeehr tief nach unten führte. Wirklich wohl gefühlt hat DF sich beim Filmen und Fotografieren nicht und ich bin direkt lieber auf Abstand geblieben. 😅 |
Die Stimmung ist super! 😎 |
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Da hinten wollen wir noch hin. |
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Sah unmöglich aus und ließ sich total einfach laufen. |
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Wie tief das wohl sein mag?! 😨 |
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DF am Abgrund zur Höhle. |
Im Anschluss wurde das Gelände leichter, als wir den gutmütigen Wiesberg erreichten, der seinen Namen nicht ohne Grund hatte. 😊 Nun kamen auch die Stöcke wieder aus dem Rucksack, damit wir den geplanten Bonus vor dem gemeldeten Gewitter schafften. Theoretisch hätten wir bereits zwischen Wiesberg und Kopfkraxen absteigen können, praktisch wollten wir zwei weitere Gipfel einsammeln. |
Der Bergrücken am Wiesberg. |
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Rückblick zu den Hackenköpfen. |
Und so ging es für uns unschwierig auf wieder gut markierten Wege hinauf zum Kopfkraxen mit 2.180 m, wo uns die nächste große Neuerung erwartete: Der Gipfel hatte ein Gipfelkreuz!!! 😁 2017 hatte dort oben lediglich ein Provisorium in einem Steinhaufen gesteckt und nun krönte den Kopfkraxen ein eigenes, rustikales Gipfelkreuz! DF und ich waren begeistert! 😆 |
Kopfkraxen und Sonneck kommen näher. |
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Ein eigenes Gipfelkreuz!!! 😎 |
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Die Bilder hat der Kopfkraxen mehr als verdient! 😊 |
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Und noch einmal am schönen Kopfkraxen! 😍 |
Der letzte Gipfel für diesen Tag, das Sonneck, war zum Greifen nah und doch benötigten wir nochmals eine halbe Stunde, um auch diesem Berg aufs Dach zu steigen. Denn zuerst hieß es 40 m an einem leichten Klettersteig (A/B) in eine Scharte absteigen, nur um wieder 120 m aufzusteigen. Dazu schlängelte sich der Weg mehr, als es vom Kopfkraxen aus den Anschein machte, so dass es einfach seine Zeit brauchte, bis man oben ankam.
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Noch einmal absteigen... |
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In der Scharte. |
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Der Gipfel scheint auf einmal wieder weiter weg... |
Um 16:50 Uhr war es soweit und wir hatten den letzten und höchsten Gipfel für diesen Tag, das Sonneck, mit 2.260 m erreicht! 😄 |
Freche Plüschmonster am Sonneck. 😅 |
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Team Stoffel am Gipfel! 😎 |
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Blick zum Treffauer. |
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Aussicht auf die gegenüberliegende, mächtige Ellmauer Halt und die Gamshalt. |
Da die Wolken immer düsterer wurden und der Wind auffrischte, hielten wir uns nicht lange auf und machten uns auf den Rückweg. Also zurück zum Kopfkraxen und von dort aus eín gutes Stück in Richtung Wiesberg, ehe nach links gut markiert ein Weg in die steile Flanke des Berges abzweigte.
Wie soll ich diesen Abstieg beschreiben? Es war ein klassischer Kaiser-Abstieg - steil, rutschig und kräftezehrend. Zu Beginn kamen wir gefühlt kaum vom Fleck und bauten auch fast keine Höhenmeter ab. 😐 Die rutschige Erde wechselte sich mit grobem Schotter ab und so eierten DF und ich nach unten. 😅
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Rutschige Erde.. |
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...und Schotter! 😆 |
Auf 1.677 m erwartete uns der nächste Wegweiser, ein Zeichen von Zivilisation. 😂 Die Beschilderung deutete nach links, um zur Kaiser-Hochalm zurück zu gelangen, doch hatten wir in den Kartenprogrammen einen Weg durch das Sonnensteinkar nach rechts gesehen. Da wir dort deutliche Pfadspuren entdeckten und der Weg auch für DF neu war, entschieden wir uns für diesen Weiterweg. |
Blick ins Sonnensteinkar. |
Der Pfad durch das Kar war vor allen Dingen rutschig und schottrig - und voller Gämse, die zum Teil fußballgroße Steine lostraten. 😨😳 Wir waren jedenfalls froh, als wir aus dem eigentlichen Kessel des Schotterkars hinaus waren und wieder auf den offiziell markierten Weg stießen. 😅 Von dort aus waren es nur noch wenige Meter bis zur Kaiser-Hochalm, wo wir uns beide einen brunnengekühlten Almdudler gönnten! Vielen Dank, an die Person, die sich die Mühe mit dieser coolen Versorgungsstelle macht! 😊 |
"Hindernisse" kurz vor der Kaiser-Hochalm. 😅 |
Danach ging es zügig zurück zu unseren Rädern an der Kaiser-Alm. Der Himmel sah immer weniger freundlich aus und der Wind fegte in ersten Böen über die Hochwiese. DF und ich hatten Glück und schafften es trocken zurück zu unserem Parkplatz! Das Timing war wieder mal perfekt! 😂
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Da möchte man jetzt nicht mehr oben sein... |
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Hinter den Kulissen...😂 |
Fazit zur Tour:
Eine Fünf-Sterne-Panorama-Genuss-Tour - das wäre die Kurzbeschreibung für diese traumhafte Überschreitung! 😀
Der Weg zum Scheffauer ist für einen Kaisergipfel noch sehr zahm, von wilden Schlangen abgesehen. 😅 Die eigentliche Überschreitung der Hackenköpfe ist genau die richtige Mischung aus minimal markiert, Gehgelände, Klettereinlagen und traumhafter Aussicht. Und bis auf zwei weitere Bergsteiger waren DF und ich auf dem Grat vollkommen allein! 😁
Der Aufstieg zum Kopfkraxen und zum Sonneck stellt keine sonderlichen Schwierigkeiten mehr dar, wobei der unscheinbare Kopfkraxen ein wunderschöner Aussichtsgipfel ist. 😍
Der Abstieg war halt der Abstieg, aber damit hatten wir schon gerechnet. 😅
Alles in allem eine perfekte Tour, wenn man sich in leichter Kletterei versuchen möchte, die nicht durchgängig markiert ist und dadurch auch etwas Routengespür fordert - ein Traum! 😎
Bis zur nächsten Schandtat! 😊
Eure Katharina
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