Donnerstag, 8. Mai 2025

Manderscheider Burgenklettersteig - Klettersteigabenteuer in der Eifel

Hi! 😀

Die Touren-Saison 2025 haben DF und ich dieses Mal nicht in den Alpen, sondern in der Eifel gestartet! Schon seit der Eröffnung im Jahr 2022 hatten wir den Manderscheider Burgenklettersteig im beschaulichen Örtchen Manderscheid in der Vulkaneifel ins Auge gefasst - und am 10. April 2025 war es soweit! 😎
Stoffelhunde und Huhn auf dem Turnierplatz unterhalb der Niederburg. 😄
Ob der angeblich schönste Klettersteig nördlich der Alpen hielt, was er versprach? Lest selbst! 😄

Vorab eine kleine Besonderheit des Klettersteigs: Insgesamt setzt der Klettersteig sich aus drei Etappen zusammen - Lieser, Oberburg und Niederburg. Zwischen allen Etappen sind kleinere Gehpassagen zu bewältigen, so dass man die einzelnen Klettersteigteile auch problemlos für sich machen könnte. Da die die gesamte Runde nicht einmal vier Kilometer lang ist, wollten DF und ich uns natürlich den gesamten Klettersteig "antun". 😉
Und ein kleiner, logistischer Hinweise: Zu Beginn und am Ende hat es bei der Kurverwaltung und auf dem Turnierplatz zwischen Etappe 2 und 3 sogar Toiletten! 😉
Beste Wegweiser und ein erster Blick auf die Oberburg.
In dem kleinen Ort Manderscheid gibt es mehrere Möglichkeiten zum Parken, um den Rundweg zu beginnen. DF und ich starteten von einem der Parkplätze in der Ortsmitte, wo wir direkt von einem Einheimischen gefragt wurden, ob es unser erstes Mal auf dem Klettersteig sei, was wir brav bejahten. Daraufhin kam der Mann direkt ins Schwärmen und erzählte wie schön der Steig angelegt sei. Na, das klang vielversprechend! 😃
Schöne Pfade auf dem Zustieg und wieder bestens beschildert! 
Wir brauchten keine fünf Minuten, um in der Klosterstraße die ersten Schilder zum Zustieg von Etappe 1 zu finden. Bestens ausgeschildert führte uns der Weg zunächst an den Ortsrand und schließlich auf einem schönen, aber stellenweise überraschend steilen Pfad hinein in das Tal der Lieser. Keine Viertelstunde später überquerten wir das schöne Flüsschen und fanden uns am Einstieg des Klettersteigs wieder. 😄
DF quert für diesen Tag nicht zum letzten Mal die Lieser. 😄

Der Einstieg von Etappe 1. 
Nun hieß es die ganze Ausrüstung anlegen - und nein, wir hatten nach der Winterpause (noch) nicht alles vergessen! 😜 Der erste Aufschwung war eine schöne Aufwärm-Übung, dürfte allerdings bei Nässe heikel und eklig sein, da die Tritte sehr erdig sind. 
Es folgte Wechselspiel, das uns fast über den gesamten Klettersteig erhalten bleiben sollte: auf eine Gehpassage folgte eine Kletterpassage und so weiter. 😀 Da auch die Gehstücke auf schönen, kleinen Pfaden entlang der Lieser führten, waren sie durchaus nicht langweilig. 
DF am "Schiffsbug". 
Die nächste Klettersteig-Passage der "Schiffsbug" mit Schwierigkeitsgrad B/C (sämtliche Abschnitte sind durch Schilder vor Ort mit Namen und Schwierigkeit gut sichtbar gekennzeichnet) gab einen ersten Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf. Hier durften wir uns schon das erste Mal ein wenig "reinhängen", wie man so schön sagt! 😉 Nicht allzu schwer, aber doch fordernd ging es um den Felsen herum, wobei immer das Wasser unter einem zu sehen war. Allein das war schon ein interessantes Gefühl. 😅
Weiter geht's am Schmugglerweg! 😄
Nach einem kurzen Gehstück kamen der Schmugglerweg (A/B) und die Dachtraverse (C/D). Beim Schmugglerweg handelte es sich um einen etwas abschüssigen Pfad, der in Richtung Bach steil abfiel, doch die Dachtraverse war das wahre Highlight. Pfiffig und locker führte das Seil einen hinauf und um die Felsen herum, ehe es überraschend direkt nach unten ging, nur um noch einmal knackig nach rechts zu queren. Dieser Abschnitt war schon etwas anspruchsvoller, aber super cool! 😍
Aufstieg und Querung zur Dachtraverse. 

DF im Abstieg.
Die anschließende "Räuberwand" (A/B) und die Plattentraverse (B/C) waren im Vergleich dazu beinahe Gehgelände für DF und mich, so dass wir locker und entspannt vorwärts kamen. 
Zustieg zur "Plattentraverse" entlang an der schönen Lieser. 😃

Beste Stimmung an der Traverse! 😎

DF in der Plattentraverse - alles locker. 
Dafür war der "Drachenrücken" (C/D) direkt danach wieder etwas mehr gewürzt. Ziemlich knackig traversierte man an den Felshängen über der Lieser und durfte sogar über eine Mini-Seilbrücke balancieren. Die Seilbrücke war so süß, dass ich versucht habe sie als Slackline zu "nutzen", aber ich war natürlich eingeklinkt. 😅
DF am "Drachenrücken". 

Die goldige Seilbrücke. 😄
Nach einem weiteren Gehstück standen DF und ich an einer Abzweigung. Nach unten ging es steil zurück an den Bach und zum "Ritterschlag" (C/D). Wer sich diesen nicht zutraute, konnte eine deutlich leichtere Umgehung oberhalb benutzen. Wir wollten uns unseren Ritterschlag gerne holen und so stiegen wir wieder ein gutes Stück hinab. Im Anschluss folgte eine pfiffige Querung und ein knackiger Aufschwung, ehe man wieder mit der Umgehung zusammentraf. 
DF an der Abzweigung.

Eine mega coole Querung! 

DF im ersten Aufschwung. 

Alpen-Feeling! 😍
Damit war der erste Teil des Klettersteigs geschafft und wir folgten der Beschilderung zur Wäschebachbrücke. Es handelte sich um eine Hängebrücke, die ziemlich wacklig über den schönen Bachlauf führte. DF war von dieser schaukelnden Konstruktion weniger angetan. 😂
DF auf der wackligen Brücke. 

Die Laune ist super! 😎
Kaum waren wir auf der anderen Seite der Lieser wies uns ein neues Schild den Weg zum Einstieg für Etappe 2 - der Oberburg. Allein der Zustieg war auch hier wieder ein Erlebnis, da die Eifel durchaus mit steilen und märchenhaften Pfaden aufwartet. 😍
Die Beschilderung war super! 

Der schöne Anfangsteil des zweiten Abschnitts. 
Wir folgten der "Rittertraverse" (A), die zwar klettertechnisch nicht schwierig war, dafür ging es auf der einen Seite sehr steil hinab, so dass das Stahlseil durchaus seine Berechtigung hatte. Schließlich erreichten wir die "Tafelwand" (B/C), die direkt in das "Rittereck" (C) überging. Wer sich diese steile Wand mit ordentlich Luft unter dem Allerwertesten nicht hinauf traut, kann links vom Einstieg einen Trampelpfad als Umgehung nutzen. 
DF ist bereits am "Rittereck" angelangt.

Das Eck in Großaufnahme. 
Bis zum Rittereck war der Boden noch gut gestuft, wurde dann aber immer steiler und ausgesetzter und man durfte ordentlich am Kabel rupfen. Mit jedem Meter, den man aufstieg, wurde die Aussicht auf die benachbarte Niederburg besser. 😎
Die beeindruckende Niederburg. 

Das Kaisertempelchen und die Burgenbrücke sind bereits gut sichtbar.
DF und ich landeten auf einem kleinen Zwischenplateau, von dem man die Aussicht genießen konnte - und man hatte bereits eine erschreckend gute Sicht auf die anstehende Seilbrücke in Teil 3 des Klettersteigs. 😱😅 Der weitere Weg vom zweiten Teil überschritt nicht mehr die Schwierigkeit A/B und ließ sich sehr angenehm zurücklegen, so dass wir kurz darauf auf dem Plateau der Ruine der Oberburg standen. Dort baute sich der alte Turm beeindruckend vor uns auf. 
Es geht leichter weiter.

Der Turm der Oberburg.
Wir erkundeten zunächst die anderen Burgüberbleibsel, ehe wir uns den Burgturm genauer ansahen, in dem man nach oben gehen konnte! 😎 Eine kleine Warnung: Die Lichtverhältnisse im Turm sind eher mäßig und es gibt keine künstliche Beleuchtung, so dass es Sinn macht entweder mit Taschenlampe oder sehr vorsichtig unterwegs zu sein. 
In diesen Turm konnte man hinein. 😄

Der Blick von oben und DF, der für spektakuläre Aufnahmen sorgt .😀
Viele, viele Stufen später standen wir auf dem Burgturm und hatten eine beeindruckende Aussicht auf die Umgebung. 😁 Nachdem wir alles filmisch und fotografisch ausreichend festgehalten hatten, ging es zurück auf das Plateau und von dort gut ausgeschildert weiter zur Etappe 3. 
Gut ausgeschildert weiter zur letzten Etappe! 
Über einen schönen Pfad ging es hinab zum Turnierplatz, an dem sich auch ein kleiner Übungsklettersteig für Neugierige befindet. 😁 DF und ich machten auf einer Bank direkt an der Lieser eine kurze Snack-Pause, ehe wir uns an den letzten und härtesten Part wagten.
Hinab zum Turnierplatz. 

Die Wand mit dem Übungsklettersteig. 
Bereits am Einstieg zum Abschnitt Niederburg prangte eine deutliche Infotafel, die darauf hinwies, dass dieser Teil bis Schwierigkeit D ging und für mindestens 1 1/2 Stunden Armkraft erforderte. Ich darf vorwegnehmen: Diese Warnung war berechtigt! 
Direkt am Bach geht es entlang.

DF hängt sich rein! 😄
Direkt nach dem Einstieg befand man sich in der "Grafenwand" (C/D), bei der man sich ordentlich reinhängen musste, um nicht weit über dem Bach an den glatten Felsen zu queren. Es gab zwar einige Trittklammern, was aber nichts daran änderte, dass die Wand zum Teil überhängend war, was gut in den Armen zog. 😁 Und wieder hatten wir eine dieser putzigen Mini-Seilbrücken, ehe es überraschend steil nach oben ging. An dieser Stelle konnte man kurz stehen und die Arme ausschütteln, ehe es etwas einfacher hinab ging und man direkt am Bachufer stand. 
Das ging gut nach oben...

...und auch wieder hinab! 😅
Der direkt anschließende "Burgwall" (C/D) wollte es dann richtig wissen. Stetig überhängend und mitunter trittarm querten wir schräg an den Felsen hinauf. Hier war es durchaus von Vorteil, wenn man mit etwas Klettertechnik nachhelfen und den Krafteinsatz dadurch reduzieren konnte. 😅
Die Stimmung war durchweg super! 

Ein kurzer Unterbrechungs-Pfad.
Noch einmal führte uns der Weg hinab, ehe wir zum "Himmeleck" (C) aufstiegen. Hier führte das Drahtseil noch einmal luftig über die Lieser, ehe Teil 1 der dritten Etappe zu seinem Ende kam. Ein schmaler Pfad führte uns hinab an den Bach und bestens ausgeschildert weiter zu Teil 2. 😀
An den Felsen links geht der Steig weiter.

DF in seinem Element. 😁
Mit dem "Dracheneck" (C/D) und der Eifelplatte (C) lagen wieder ein paar richtige Kraftsauger vor uns, die gleichzeitig total cool gelegt waren und unglaublich viel Spaß machten. 😍 
Am "Dracheneck" traversierte man am überhängenden Fels und hatte an einer Stelle einen etwas verzwickten Spreizschritt. Insgesamt blieb der Klettersteig fordernd und abwechslungsreich, zumal es an der Eifelplatte zapfig steil nach oben ging. 😎
Abwechslungsreiche Wegführung.

Ein letztes Mal absteigen.

Die fast senkrechte Eifelplatte.
Hier gab es die Möglichkeit für einen Notabstieg, falls man sich die 60 m lange Seilbrücke nicht zutraute. DF und ich wollten uns diesen "Spaß" natürlich nicht nehmen lassen, auch wenn die Brücke für DF eine Art "Boss-Gegner" war. 😅
Der Notabstieg ist auch sehr gut ausgeschildert.

Ein erster Blick auf die Burgenbrücke! 😱
Nun hieß es in 20 m Höhe über die Lieser zu balancieren. Die "Burgenbrücke" war eine äußerst wacklige Konstruktion, bei der es von Vorteil war, wenn man nicht zu große und nicht zu kleine Füße hatte. 😅 Wenigstens war man auf beiden Seiten eingeklinkt, was dem Geschaukel ein wenig den Schrecken nahm. Trotzdem war es gruselig wie sehr die Brücke sich mit der Zeit aufschaukelte. DF und ich gingen jeweils einzeln darüber und wollten uns auch nicht vorstellen, wie stark alles wackeln dürfte, wenn man mit den zugelassenen sechs Personen auf den schmalen Tritten stand. 😨
DF entfernt sich immer mehr. 😅

Die eigenwilligen Tritte der Brücke. 

Der Rückblick zu Katharina am anderen Ende der Brücke.
Die anschließende "Tempelwand" (C/D) war zwar steil, aber sie bewegte sich wenigstens nicht. 😂 Sie war der letzte wirklich anspruchsvolle Teil am Klettersteig, an dem man noch einmal richtig am Seil ziehen durfte. 
Danach wurde mit der Glückstraverse (B/C) und dem Ruinenblick (B/C) nicht mehr allzu schwer, auch wenn die Steilheit des Geländes nach wie vor volle Konzentration erforderte. 
DF in der Tempelwand.

Einer der letzten Aufschwünge.
Am Ende des Klettersteigs erwartete uns unser erstes "Gipfelkreuz" für das Jahr 2025! 😎 Im nahegelegenen Pavillon "Kaisertempelchen" konnten DF und ich anschließend in aller Ruhe unsere Klettersachen ablegen und verstauen, ehe wir innerhalb weniger Minuten zurück zur Ortsmitte von Manderscheid marschierten. 😄
Das Gipfelkreuz mit der Oberburg.

Drei Maskottchen im Kaisertempelchen. 😀

Die Videos von DF findet ihr hier:


Fazit zur Tour:
Mit einer Streckenlänge von knapp vier Kilometern und etwa 300 Höhenmetern hört sich der Manderscheider Burgenklettersteig insgesamt eher harmlos an. 😅 Man sollte den Klettersteig jedoch auf keinen Fall unterschätzen und meiner Ansicht nach ist er nicht für Anfänger geeignet! Wer bereits im ersten Teil Lieser Probleme hat, sollte sich auf keinen Fall an den dritten Teil Niederburg wagen! 
Für ambitionierte Klettersteiggeher, die einmal etwas vollkommen anderes erleben wollen, ist der Manderscheider Burgenklettersteig ein kleines Juwel! 😍 DF und ich hatten einen Riesenspaß und der Steig war herrlich abwechslungsreich, so dass uns keine Sekunde langweilig wurde. Allein die Traversen so dicht über der Lieser waren mehr als genial! 😎
Wir können den Klettersteig bedenkenlos weiterempfehlen und kommen garantiert wieder! 😃
Bei gutem Wetter und in den Ferien sollte man allerdings im Hinterkopf haben, dass es sich beim Manderscheider Burgenklettersteig um die einzige Anlage dieser Art im Umkreis von mehreren hundert Kilometern handelt und der Steig entsprechend stark frequentiert ist. Wir waren sehr früh und an einem regulären Wochentag unterwegs, aber hinter uns begannen bereits die ersten Staus. 


Bis zur nächsten Schandtat! 😀

Eure Katharina 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen