Sonntag, 21. Februar 2021

Klingelbachschlucht - Eisiges Vergnügen an den Wasserfällen

Hi! 😀

Nun, da die Temperaturen wieder etwas humaner werden, wage ich mich wieder aus meiner Winterstarre...äh Winterpause zurück. 😅 
Wobei es dieses Mal ausgerechnet die äußerst frostigen Temperaturen waren, die DF und mich aus der Wohnung und zu einem sehr interessanten Ort gezogen haben: der Klingelbachschlucht/dem Klingelbachgraben bei Lengfurt am Main. Und was es dort besonderes zu sehen gab, lest selbst. 😉
Die Wasserfälle in der Klingelbachschlucht. 
Unsere Tour begann in Marktheidenfeld, von wo aus wir auf dem alten, stillgelegten Bahndamm in Richtung Lengfurt marschierten. Der Weg führt direkt auf dem alten Damm und meist sehr nah am Main entlang. Bahnschienen waren zwar keine mehr zu finden, aber dafür waren noch einige Kilometersteine vorhanden, die entlang des Damms standen. 
Relikte aus der vorherigen Zeit des Bahndamms.
Interessantes am Wegesrand.
Etwa auf halber Strecke zu unserem eigentlichen Ziel bekamen DF und ich ein erstes, kleines Wunder zu sehen. Ein Wasserfall, der normalerweise nur von einem kleinen, traurigen Rinnsal gespeist wird, war dank dem Hochwasser zuvor, überraschend groß geworden und bei dem Frosteinbruch zu Eis erstarrt. Dafür, dass man unter Normalbedingungen den "Bach" mit der Lupe suchen musste, war der Eiswasserfall umso beeindruckender. 😁
Sonst nur ein kleines Rinnsal...
Und weiter ging es auf dem Bahndamm am Main entlang in Richtung Lengfurt. Ein kleiner Bach führte uns noch einmal kurz auf Abwege, da er traumhafte Eiskunstwerke gezaubert hatte. 
Natur kann so schön sein.

Moderne Kunst am Bach.

Schönste Farbenspiele. 
Nach etwa vier Kilometern hatten wir unser Ziel erreicht: den unteren Teil des Klingelbaches, der nicht weit weg vom Bahndamm aus der Klingelbachschlucht kam. Auch dieser Bach führte ungewöhnlich viel Wasser, was auch zu einer entsprechenden Eisschicht geführt hatte. Da jedoch die Strömung gleichzeitig sehr stark war, war das Eis nicht überall tragfähig, so dass DF und ich Vorsicht walten ließen für unseren weiteren Weg. 

Am rechten Bachufer staksten wir vorsichtig nach oben über nasse und/oder vereiste Steine und unter Ästen und Dornen vorbei. Und da mein Mann bekannt ist, wie ein bunter Hund, wurden wir erkannt! 😅 Hallo an den zugezogenen Berliner mit dem zitternden Hund und vielen Dank für deinen Kommentar zum Video! 😄
Das ungewohnte Chaos im Bachbett.
Das Hochwasser musste ganz ordentlich gewütet sein, denn normalerweise war das Bachbett weniger als halb so voll und ich hatte auch noch nie erlebt, dass ganze Baumstämme kreuz und quer lagen. 😨

Auf etwa halber Höhe wurde das Bachbett breiter und die Eislandschaft imposanter. Ab diesem Punkt entschieden DF und ich uns dazu die Grödeln anzuziehen, was das Vorwärtskommen deutlich erleichterte. Über eine steile, vereiste Stufe ging es weiter und wir konnten die gefrorenen Wasserfälle und ihre Dimensionen bereits erkennen. 
Sehr eigenwillige "Treppenstufen". 

Das eigentliche Ziel rückt näher.

Das trägt Frau von heute. 😂
Vor allem der linke Wasserfall, der unter normalen Umständen auch nicht mehr als ein Rinnsal ist, in dem man problemlos mit Halbschuhen stehen kann, war durch die ergiebigen Regenfälle zuvor deutlich angeschwollen und sehr beeindruckend gefroren. Aber was rede ich mir den Mund fusselig, ab hier lasse ich lieber die Bilder sprechen. 😊
Irgendwie schon beeindruckend...

Kleiner Fall, ganz groß! 

Die kleine Höhle hinter dem rechten Wasserfall.

Eisig...
Im Anschluss ging es für uns auf der linken Bachseite nach oben zu einer Bank, die als Aussichtspunkt für die Klingelbachschlucht dient. DF und ich gingen noch ein kleines Stück bachaufwärts, ehe wir über eine alte Brücke auf die andere Seite querten. 
Der Blick hinunter von der Bank.

Der Teil oberhalb des linken Wasserfalls.

Die alte Brücke. 
Der Weg, der dort nach oben führt, ist selbst im Sommer alles andere als angenehm zu laufen. Er ist eigentlich immer matschig, rutschig und gleichzeitig ziemlich steil. Dank der Grödeln stellte er für uns kein Problem dar. 😁
Der "Matschweg"...

...und die Quelle. 
An diesem Pfad liegt nämlich die Quelle, aus welcher sich über mehrere Kaskaden schließlich der größere Wasserfall ergießt. DF nutzte diese exponierte Position noch für ein paar Bilder der anderen Art, ehe wir uns auf dem Rückweg zum Auto machten. 
DF auf den Kaskaden.

Der Blick nach unten...
Da inzwischen auf der anderen Bachseite ganze Menschenmassen unterwegs waren, zogen wir es vor über den sogenannten Siebenbrückenweg am Hang entlang zu gehen. In der Vergangenheit waren wir diesen Weg bereits mehrfach gelaufen, aber sieben Brücken habe ich irgendwie nie gezählt. Wenn ich mich recht erinnere, waren es maximal fünf. 😅
Was man nicht alles im Wald findet.
Nach etwa zwei Kilometern kamen wir über einen steilen Pfad wieder auf dem Bahndamm an, der sich wie Kaugummi zog. Das gemeine an dieser Strecke ist nämlich, dass sie schnurgerade ist und man entsprechend weit sehen kann, dadurch hatten wir das Gefühl gar nicht vom Fleck zu kommen. 😑 Wir waren jedenfalls froh, als wir endlich am Auto angelangt waren. 😅
Der Weg scheint endlos...
Fazit zur Tour:
So blöd, wie DF und ich die Kälte für diese lange Zeit auch fanden, so schön war es die gefrorenen Wasserfälle zu sehen. 😊 Im letzten Winter war dieses Ereignis leider ausgefallen, da es viel zu mild gewesen war. 
Die Route an sich ist eine altbekannte Strecke von uns gewesen, was dem Spaß aber keinen Abbruch tat. 
Wer irgendwann mal die Chance hat bei Eiseskälte in Lengfurt unterwegs zu sein, sollte der Klingelbachschlucht auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Für hiesige Verhältnisse ist der Eiswasserfall schon etwas ganz besonderes. 😄

Das Video von DF, der ein paar Tage zuvor schon einmal an den Wasserfällen war, findet ihr hier: Eiswelten - ein frostiger Hindernislauf . 
Da ich an diesem Tag nicht frei bekommen habe, hat er das Video ohne mich drehen müssen. 😉

Bis zur nächsten Schandtat! 

Eure Katharina 

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