Samstag, 31. Juli 2021

Das Wandern ist des Müllers...nein, des Experten Lust?! - Seit wann ist Wandern eine Wissenschaft?!

Hi! 😊

In diesem Blog-Eintrag wird es nicht um eine spezielle Berg- oder Wandertour gehen, sondern um das Wandern im Allgemeinen und die seltsamen Auswüchse und Entwicklungen, die im Laufe der letzten Jahre und insbesondere der letzten Monate entstanden sind. 😐
Dieser Post ist keine neutrale Übersicht, sondern DFs und meine persönliche Meinung zu den Irrungen und Wirrungen, die uns in letzter Zeit gehäuft bei Recherchen untergekommen sind. Uns ist bewusst, dass wir dem ein oder anderen auf die Füße treten werden, aber wir mussten uns einfach mal Luft machen, da wir finden, dass man nicht aus allem eine Wissenschaft machen oder bis ins letzte Detail definieren muss! 😒
Wie ihr wisst, gehen DF und ich gerne und viel wandern - ganz gleich, ob im heimischen Spessart, dem Taunus, dem Odenwald oder in den Alpen, wobei letzteres als "Bergwandern" zählen würde. Und gerade in den Zeiten der Corona-Pandemie, in der es kaum Alternativen gab und gibt, hat das Wandern offenbar einen regelrechten Aufschwung, oder wie es auf neudeutsch so schön heißt: einen "Boom" erlebt. 

Bereits vor Corona und speziell während der Pandemie tauchten auf einmal gehäuft sogenannte "Wanderexperten" auf, die einem den tiefsinnigen Unterschied zwischen Pilgern und Wandern erklärten und mit immer neuen Begrifflichkeiten um sich warfen. Da ich bekanntlich ein neugieriger Schnüffler (O-Ton DF) bin, habe ich mich auf den entsprechenden Seiten dieser Wanderexpertenszene ein wenig umgesehen und habe dabei Begrifflichkeiten entdeckt, die ich zuvor noch nie gehört hatte. So ging es mir jedenfalls. Auch wurden dort Dinge thematisiert und angesprochen, die für mich beim Wandern meist nicht einmal einer Erwähnung wert gewesen wären. 
So wurde einem von heute auf morgen erklärt, was Wandern wirklich ist und was nicht und wie man sich nach einem Wanderknigge richtig verhält und wie man auf höchstem Niveau unterwegs sein kann und das Glück und sich selbst und vielleicht noch den Topf voll Gold am Ende des Regenbogens findet. Ach nein, letzteres ist aus einer anderen Geschichte. 😁

Josef-Braun-Weg am Buckelmanns Kreuz.

Meine ersten Gedanken nach der Sichtung dieser Seiten waren in etwa die folgenden: 

Habe ich all die Jahre etwas falsch gemacht? 
War ich etwa noch nie wirklich "wandern"?
Wie haben es die Leute früher ohne diese Experten geschafft, wandern zu gehen? 
Oder sind sie vielleicht früher gar nicht wandern gegangen? 
Gibt es "falsches Wandern"? 
Was ist Wandern überhaupt? 
Sind die Leute heutzutage einfach zu faul und zu dumm, um ohne Expertenvorgaben zu wandern? 
Oder ist Wandern ohne vorherige Experten-Testung zu gefährlich?
Bin ich niveaulos unterwegs, wenn meine Wanderungen nicht zertifiziert und von "Profis" getestet worden sind?
Muss ich ab sofort jede selbst gestrickte Wanderroute erst von einem Experten prüfen lassen?
Was qualifiziert jemanden zum "Wanderexperten"?
...

Fragen über Fragen ergaben sich dabei für mich, die ich nicht so ohne Weiteres beantworten konnte. 

Da ich irgendwo anfangen musste, habe ich zuerst nach einer Definition von "Wandern" gesucht. Laut Wikipedia handelt es sich um eine "Form weiten Gehens über mehrere Stunden". Früher habe es sich um die klassische Fortbewegung von Ort zu Ort gehandelt. Das klingt auch schlüssig, denn Autos gibt es noch nicht so lange und viele hatten früher kein Geld für ein Reittier, weshalb zwangsläufig gewandert werden musste. Das klingt an sich doch erst einmal recht unkompliziert, oder nicht? 

Der Unterschied zum Spaziergang liegt folglich darin, dass das Wandern weiter geht und damit länger dauert und nicht zwingend der Entspannung dient, sondern auch sportlicher Natur sein kann. So würde ich das zumindest laienhaft ausdrücken. 
Ein sportliches Unterfangen: Der Spessartweg 3. 
Gut, nun wusste ich was "Wandern" bedeutet, aber worauf wandere ich nun eigentlich? Allein bei den Wanderwegen gibt es seit neuestem eklatante Unterschiede. Es gibt Spazierwanderwege, Wanderwege, Qualitätswanderwege, Premiumwanderwege und Leading Quality Trails, um nur ein paar Beispiele zu nennen. 

Ich bin ehrlich und oute mich damit wahrscheinlich als dumm, aber die meisten Begriffe musste ich erstmal googeln, da ich mich mit diesem neuartigen Vokabular noch nie auseinandergesetzt habe. (Und nachdem ich die Definitionen gelesen hatte, habe ich zugesehen, dass ich sie schnellstmöglich wieder vergessen habe...) 
Das einzige, was ich kannte, war der klassische Wanderweg - und der kann bekanntlich in seiner Breite (Pfad bis Forststraße) und in seiner Steigung variieren. Ansonsten kann er praktisch überall angesiedelt sein: zwischen den Dünen, quer durch ein Wäldchen, an einem Berghang oder an einem Moor entlang. So viele Landschaften, wie es gibt, so viele Wanderwege kann es auch geben. Auch das klingt an sich wunderbar unkompliziert.

Viele der modernen Begrifflichkeiten, die einen nun überall und nirgends geradezu erschlagen, stammen unter anderem vom Deutschen Wanderinstitut e.V. oder auch der Deutschen Wanderverband Service GmbH, aber auch neben diesen gibt es etliche angebliche Experten, die in Interviews, Wanderkniggen, Büchern und Ratgebern das Wandern sezieren und zum Premium-Event erheben wollen. Wandern scheint nicht mehr nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern eine Lifestyle-Wissenschaft geworden zu sein. Man kann übrigens nicht nur die Wanderwege unterteilen, denn das ist erst der Anfang. Inzwischen werden die verschiedenen Wandertypen und und und geradezu auseinander genommen. 

Aber wer genau sind diese Experten nun eigentlich und was behandelt diese "Wander-Wissenschaft"? Auf neutralen Seiten, die nicht selbst aus der Szene betrieben werden, habe ich darüber keine wirkliche Auskunft finden können. 

Insgesamt könnte man sagen, dass die Wanderforschung ein interdisziplinäres Gebiet ist und keine  eigenständige Fachrichtung an sich. In diesem Gebiet fachsimpeln inzwischen Biologen, Pädagogen, Journalisten, Psychologen, Geologen, Sportwissenschaftler und keine Ahnung wer noch um die Wette oder gemeinsam. Für mich wäre ein Wanderexperte vor allem jemand, der Erfahrung im praktischen Wandern hat. Ob und inwieweit das bei diesen Experten zutrifft, kann und möchte ich nicht beurteilen. 
Und was die Forschung angeht: heutzutage kann man ja glücklicherweise über alles forschen, wenn man es nur richtig verkauft. Ein paar Stilblüten für mich waren das weibliche Wandern, Zielgruppen von morgen, der beste Weg zum inneren Frieden oder der Einfluss der Witterung. Inwieweit man die Menschheit dadurch tatsächlich bereichert, liegt im Auge des Betrachters, aber Hauptsache ist, es gibt Studien und Ratgeber zu allen möglichen und unmöglichen Themen. 
Auf dem Siebengrottenweg.
Warum muss etwas so altes und simples wie das "Wandern", das Menschen seit Anbeginn der Zeit getan haben, nun auf einmal künstlich verkompliziert und in ein Korsett aus Regeln und Bedingungen eingesperrt werden?! Ist es erst dadurch wieder hip und modern und verliert seine angebliche Spießigkeit? Oder ist es damit für die bessergestellten Schichten erst wieder zugänglich geworden, auch um sich vom gemeinen Pöbel abzusetzen? 

Böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass da ein System und gegebenenfalls auch eine Industrie dahinterstecken, die genau aus dieser neu geschaffenen Künstlichkeit eine Einnahmequelle generieren möchten. Wie so oft, dürfte es eine Vielzahl an Faktoren sein, die hier zusammenspielt. 
Einer der wichtigsten Punkte dürfte jedoch darin liegen, dass es zu einem Trend geworden ist, dass jeder etwas besonderes und einzigartiges im Vergleich zu anderen gemacht haben muss. Wenn es nicht mindestens "Premium" ist, ist es nicht gut genug - und genau dieses Luxus-Denken und sich über andere erheben wollen, wird nun auch beim Wandern gefüttert. Dies zeigt sich bereits in den verwendeten Begrifflichkeiten, die zum Großteil nur noch Leute mit mindestens einem Studiengang verstehen können. Denn welcher normaldenkende Mensch würde sonst von einer "Wegedramaturgie" oder dem "haptischen Erleben" bei einer Wanderung sprechen?! Hier wird die blanke Marketingsprache für vollkommen banale und alltägliche Dinge verwendet. Und ja, ich habe den besagten "mindestens einen Studiengang", aber trotzdem würde ich nie so bescheuert daher quatschen. 

Ich persönlich habe jedenfalls das Gefühl, dass eine Wanderung inzwischen nichts mehr "wert" ist, wenn sie nicht mindestens eine gewisse Qualität und ein gehobenes Niveau hat. Doch wer bestimmt den Wert von einer Wanderung? Und muss eine Wanderung überhaupt einen Wert haben? Reicht es nicht einfach, die Couch zu verlassen, vor die Tür zu gehen und die Natur zu genießen? Ist das nicht sogar die allseits proklamierte Achtsamkeit, die so gesund sein soll? Früher hieß das noch: schau dich um, atme tief ein und genieße. Heute muss man mal mindestens achtsam sein...

Und was das Niveau angeht? Warum muss ich jetzt selbst beim Wandern den Hochkultur-Mensch mimen? Gerade bei etwas so simplen und natürlichen möchte ich mir keine Gedanken um Ausdruck oder Niveau machen, dafür bin ich selbst im Rest meines Lebens eher weniger der Typ. Und an welchen Markern bemerke ich bitte, ob eine Wanderung auf höchstem Niveau stattfindet? Muss ich dafür in einer Höhe von mindestens 4.000 m unterwegs sein oder läuft bei diesen Wanderungen im Hintergrund automatisch eine Arie aus einer Wagner-Oper? Sorry, aber allein daran merkt man doch, wie sinnentleert diese Floskeln sind. 

Was macht einen Premium-Weg denn nun eigentlich so besonders? Die Definitionen finden sich im Internet, wobei eine geschwollener und hochtrabender klingt, als die andere, wie oben bereits erwähnt. Eins haben sie aber alle gemeinsam: Langeweile darf nicht aufkommen, denn ansonsten ist der Erlebniswert nicht ausreichend. Allein bei diesem Wort, das mich unangenehm an "Mehrwert" erinnert, schüttelt es mich. 
Kurz gesagt darf es auf einem Premiumweg praktisch nie langweilig werden und am besten lernt man noch etwas und trifft andere Menschen bei der Einkehr (dass ich vielleicht auch gerne allein bleiben möchte, scheint gar nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen zu werden?!). Die Wege müssen abwechslungsreich und gleichzeitig perfekt markiert sein, Kultur und Geschichte dürfen nicht zu kurz kommen, Naturphänomene und Einkehrmöglichkeiten sind ebenso verpflichtend. Für die Bewertung erfolgt eine gnadenlose Abwägung von Schwächen und Stärken eines Weges, die letzten Endes genügend "Credits" ergibt oder nicht, um das Prädikat "Premium" zu vergeben. 

Ähnliche Vorgaben gelten für Qualitätswanderwege, wobei diese sogar von einer GmbH, also einer wirtschaftlich ausgerichteten Institution geprüft werden. Was diese Prüfung noch mit dem simplen Wandern zu tun hat, muss und will ich nicht verstehen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
In der Rückersbacher Schlucht.
Zudem finde ich, dass es einige Wege gibt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich schön sind, was bei der "Premium"- und "Qualitäts-Bewertung" gar keine Beachtung findet. Im Sommer ist ein Pfad vielleicht stark zugewuchert, dafür aber im Winter ein wahres Abenteuer. Im Sommer sehe ich an einer anderen Stelle den Wald vor lauter Bäumen nicht, habe im Winter dafür aber beste Fernsicht. 
Die Wanderwege sind allein durch die Natur und die Jahreszeiten nicht starr und immer in Veränderung, deshalb finde ich es absolut unfair, einige Wege regelrecht zu diskriminieren, nur weil sie zum Zeitpunkt X kein "Premium"-Etikett erhalten haben. Ob eine Tour gefallen hat oder nicht, bestimme immer noch ich selbst - und nicht die anderen (wer auch immer diese sein mögen). 

Und überall auf diesen tollen Wegen soll man als Bonus noch das Glück finden. Doch was bedeutet Glück? Bekanntlich ist es für jeden etwas anderes. Aber das scheint nicht zu zählen, denn auf diesen Wegen muss man das Glück finden, schließlich haben die Experten das so festgelegt. Durch diese philosophische und zum Teil spirituelle Herangehensweise versucht man den Menschen aus meiner Sicht etwas vorzugaukeln. 
Licht braucht Schatten und umgekehrt, und einen Dauerglückszustand kann es gar nicht geben, da man ohne ein Tief einen schönen Moment gar nicht erkennen und würdigen kann. Macht euch also nichts draus, wenn ihr auf einem der glücksbringenden Pfade unterwegs seid und vielleicht trotzdem nicht komplett abschalten und euch im Glück sonnen könnt. Das ist menschlich. Alles andere ist Heuchelei...

Abgesehen von den Wegen, für deren Namen man bereits ein neues Wörterbuch benötigt, werden inzwischen für Wander-Einsteiger regelrechte Verhaltenstipps in Wanderknigges gegeben. 
Überhaupt, was ist beim Wandern ein Einsteiger? Ein Mensch, der noch nie einen Fuß vor den anderen gesetzt hat?! So in etwa kam ich mir beim Lesen dieser tollen Verhaltenstipps nämlich vor.
Es wird gewarnt, dass Wege nach Regen rutschig sein können und dass man am besten dann nur noch kleine Schritte machen soll. Hallo?! Wollen die einem hier ernsthaft das Gehen erklären!? 
Und die Fortbewegung gilt auch nur dann als wandern, wenn sie noch genussvoll ist. Auf keinen Fall darf man außer Atem kommen, denn dann ist es vielleicht "speed hiking"?! Es werden so detaillierte Tipps gegeben, wie dass man nach einem steilen Anstieg eine Rast einlegen soll, dass es mich bereits an die "Zentrale Dienstvorschrift" der Bundeswehr erinnert, in der früher unter anderem darauf hingewiesen wurde, dass der Soldat bei Erreichen der Baumkrone selbstständig mit der Kletterbewegung aufzuhören hat. Ich fühle mich von diesen Texten nicht wie ein mündiger Bürger angesprochen, sondern wie ein Volldepp behandelt. Ein guter Freund sagt dazu auch gerne "betreutes Denken" und nichts anderes ist es, was dort stattfindet.
Auf dem Schlangenweg im Steigerwald.
Ich finde diese gesamte Entwicklung und die massive Werbemaschinerie, die dahinter steckt, eher erschreckend und abschreckend. 
Natürlich möchten Regionen auf sich aufmerksam machen und sich gegenüber anderen hervorheben, doch anstatt etwas einheitliches zu schaffen, ist ein schreckliches Durcheinander entstanden, bei dem jeder den anderen mit abgehobenen Begrifflichkeiten übertrumpfen will. Und natürlich kann jemand, der auf einem Premiumweg unterwegs war, später über einen anderen die Nase rümpfen, der "nur" auf einem Forstweg gegangen ist. Ganz ehrlich: hat eine simple Beschäftigung wie das Wandern das wirklich verdient, dass man sie dermaßen für einen solchen Quatsch missbraucht?!

Und was soll es eigentlich bringen, wenn man auf diesen Premiumwegen nur von einer Sensation zur nächsten wetzt? 
Die allzu oft beklagte Sensationsgeilheit der Menschen wird eher noch befeuert und es zählt nur, wer den Weg mit den coolsten und besten Hotspots vorweisen kann. Durststrecken sind auf diesen Wegen gar nicht erlaubt, was ich jedoch für absolut lebensfremd halte. 
Wie soll ich mich auf eine Attraktion (Stein, Höhle, seltener Baum...) freuen, wenn es nur eins von vielen Dingen ist?! Ist es nicht vielleicht sogar wertvoller, wenn man sich das Besondere verdient, indem man zuvor eine gewisse Strecke absolviert hat, die nicht so spannend war? Durch die dauerhafte Reizüberflutung verlieren die Dinge eher ihren Reiz, als dass sie aufgewertet werden. Und vielleicht ist das pure Gehen bereits Erfüllung und Entspannung genug, ohne dass man ständig "Action" braucht. Die Einfachheit, die das Wandern so unkompliziert macht, wird jedenfalls immer weiter demontiert. 

Zudem befreit das reine Nutzen vorgegebener Wege vom eigenen Denken. Natürlich waren DF und ich auch schon auf ausgeschilderten Wegen (siehe Spessartweg oder Siebengrottenweg) unterwegs oder wir haben uns Ideen geholt, wobei wir uns meistens eigene Routen daraus gebastelt haben. Aber wie oft waren wir auch schon weglos unterwegs, weil es vielleicht auch gar nicht anders ging? Da bestand das Abenteuer darin den Weg selbst zu finden und nicht blindlings ein paar Schildern hinterher zu trotte(l)n. Und das reine Verlassen der vorgegebenen Wege bedeutet noch lange nicht, dass man sich verletzt oder verläuft, wovor in einigen Knigges nämlich in gefährlichsten Tönen gewarnt wird. Wir befinden uns immerhin in Deutschland und nicht in den Rocky Mountains oder im Amazonas-Dschungel! 

Ich möchte mit diesem Beitrag nicht sagen, dass man planlos und kreuz und quer drauflos wandern sollte, wobei das manchmal auch seinen Reiz hat. Auch hier gilt wieder: "es kommt drauf an". 
Wichtig ist vor allem "sich seines eigenen Verstandes zu bedienen", wie schon Kant es zu Zeiten der Aufklärung feststellte. 
Viele Leute scheinen jedoch dazu heute gar nicht mehr in der Lage zu sein, mit etwas Kreativität und Recherche selbst eine Wanderroute zu erstellen und zu überlegen, was sie dafür brauchen könnten. Ohne konkrete Vorgaben scheint bei vielen gar nichts mehr zu gehen - und das finde ich traurig. Zumal ja auch lautstark davon abgeraten wird, wenn es nach den "Experten" geht. 
Seid ruhig mutig, holt euch Ideen und wenn ihr neben dem fertig beschriebenen Weg noch etwas auf der Karte seht, dann geht hin! Macht euch eure eigene Route - denn die ist immer Premium für euch und wirklich auf euch und eure Bedürfnisse zugeschnitten! Denn woher will ein Wildfremder, mit dem ihr nie Kontakt hattet, wissen, was ihr braucht und was euch gefällt oder euch glücklich macht?!
Auf dem Gänsweg bei Waldaschaff.
Im bayrischen Teil des Spessarts, wo wir wohnen, gibt es übrigens nicht einen Premium-Wanderweg und wisst ihr was? Es hat trotzdem total schöne Touren hier! 😝

Nehmt den Beitrag hier nicht so ernst, zumindest nicht vollständig. Ich tue es auch nicht. 😉

Bis zur nächsten Schandtat!

Eure (wandernde) Katharina

P.S.: Kommentare und Meinungen sind wie immer willkommen und gern gesehen! 😀

10 Kommentare:

  1. Hallo Katharina! Der Beitrag ist richtig klasse geschrieben und Du sprichst mir aus der Seele 😉.Aber den Inhalt habe ich gleich wieder vergessen, da ich den Schmarren über das Wandern gar nicht wissen will 😜. Aber wir machen einfach weiter wie bisher und freuen uns über Alle, die genauso denken wie wir 😅. LG aus dem Allgäu - Sigi

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  2. Das ist die richtige Einstellung! Genauso machen wir das! 😉

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  3. Hallo Katharina,
    wir wandern viel und gerne. Leider nicht Premium und gerne abseits der Massen, aber dafür ist es schön.
    Und jede Wanderung hat seinen speziellen Moment, auch ohne Expertenwissen.
    Viele Grüße
    Matthias

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    1. Hallo Matthias,
      genauso machen DF und ich das auch - und diese Momente zu genießen, ist das wirklich besondere. :)
      Viele Grüße,
      Katharina

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  4. Liebe Katharina,
    Du sprichst mir aus der Seele. Toll geschrieben - mit einer guten Portion Humor. Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich werde ihn an meine Bergfreunde - die ähnlich denken - weiterleiten ����.
    Ich wünsche Euch beiden weiterhin viel Spaß & viele schöne Momente bei all Euren Touren.
    LG Thorsten

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    1. Hallo Thorsten,
      vielen Dank für dein Feedback. Es ist schön zu lesen, dass es Gleichgesinnte gibt. ;) Und vielen Dank schon einmal fürs Weiterleiten. :)
      Dir auch weiterhin viele schöne Touren!
      LG,
      Katharina

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  5. Hi, Wenn man sich noch Jahrzehnte lang an eine Tour erinnert, dann war sie es wirklich wert. Wirst du dich in Zukunft noch an den Spessartweg 3 erinnern und wenn ja in positiver oder negativer Richtung?

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  6. Hi!
    Den Spessartweg 3 werde ich so schnell nicht vergessen. Negativ war zwar, dass ich bereits nach 20 km eine Blase hatte, aber positiv waren die schönen Punkte und Ausblicke und auch der verrückte Test, ob wir es schaffen 60 km an einem Tag zu wandern. Die positiven Aspekte überwiegen eindeutig und es beruhigt zu wissen, was ich leisten kann. Davon zehre ich immer noch. :)

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  7. Hey Katharina,
    dieser Artikel gehört angepinnt!

    Seitdem es Google Maps gibt, brauchen anscheinend immer mehr für solche banale Dinge wie das Wandern, ein Navigation fürs Gehirn.

    Die Planung der Tour mit Komoot z.B. ist ja nun wirklich keine Zauberei und eine völlig unspektakuläre, ungeprüfte Wanderoute ohne jedes Qualitätssiegel ist rasch erstellt. Ohje!
    Und wie du es schon geschrieben hast, ist die Tour aber einzigartig und deine persönliche Freiheit - in jeden Sinne!

    Ja und bei dem Absatz mit dem von "Experten" festgelegtem Glück, mußte ich richtig schmunzeln =)

    Übrigens ist der Artikel sehr eloquent geschrieben! Muß ja auch mal gesagt werden.


    Freue mich auf weitere Artikel von dir,
    Matthias


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  8. Hallo Matthias!
    Vielen Dank für deinen Kommentar, da fühle ich mich richtig geehrt. :)
    Ich habe an diesem Beitrag auch mehrere Wochen gebrütet und gefeilt. So lange brauche ich für die normalen Tourenberichte nie. Aber da hat sich die Arbeit ja gelohnt. :)

    Viele Grüße und Danke!
    Katharina

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