Hi! 😀
Der letzte Urlaubstag im Wilden Kaiser stand an und das Wetter war ab der Mittagszeit mit Gewitter, Sturm und Regen eher ungemütlich vorhergesagt. Damit stand für uns die Frage im Raum, wie wir diesen Tag für uns bestmöglich nutzen konnten.
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Traumhafter Ausblick auf die Gaudeamus-Hütte und die Hohen Tauern am Horizont. 😍 |
Die Tour durfte nicht zu lang sein, sollte aber etwas Pfiff haben. 😀 Und so landeten DF und ich schließlich bei den beiden Karlspitzen neben dem allseits bekannten Ellmauer Tor. Ob wir Sicht hatten und trocken geblieben sind? Lest selbst! 😉
Wir starteten um 04:50 Uhr mit dem ersten Licht am altbekannten Parkplatz bei der Wochenbrunner Alm. Dieses Mal ging es für uns direkt über den Fahrweg in Richtung Gaudeamus-Hütte und von dort an immer der Beschilderung zum Ellmauer Tor folgend.
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Das Ellmauer Tor und direkt links davon die Vordere Karlspitze. |
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Und wir latschen durch die Latschen. 😅 |
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Traumhafte Nebelspiele am frühen Morgen. 😀 |
Diesen Weg kannten wir noch von unserer Tour zu den Goinger Halten aus dem Jahr 2022. Erst führte ein guter Pfad durch die Latschen nach oben, bis er ins Blockwerk leitete. Dieses wurde zum Teil umgangen, aber auch gequert, bis dann ein schmaler, zum Teil versicherter Steig einige Stufen nach oben und schließlich in größere Schotterfelder führte. |
Ab hier wird das Gelände deutlich felsiger. |
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Da ist der Steig für ein paar Meter recht schmal. |
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Auf in den Schotter! 😀 |
Etwa 100 Höhenmeter unterhalb des Ellmauer Tors, bevor man in einer großen Senke auf dem markierten Weg rechts an einem Schneefeld vorbeigeht, zweigten DF und ich nach links über einen grasigen Rücken ab. |
Auf dem grasigen Band in der Bildmitte ging es für uns weg vom markierten Weg. |
Der Einstieg zur Route auf die Karlspitzen ist weder markiert, noch beschildert und daher nicht ganz einfach zu finden. Doch nach wenigen Metern entdeckten wir gut sichtbare Trittspuren in dem Gelände. |
Tatsächlich mit Schneekontakt...😀 |
Wir querten ein größeres Schneefeld, ehe es in rutschigem Schotter ein gutes Tück hinauf ging. Dort fanden wir uns gegen 07:10 Uhr auf einem kleinen Plateau etwas unterhalb des Ellmauers Tors wieder. Bereits hier hatten wir eine gigantische Aussicht auf den Überhang, den man aufgrund seiner Form auch "Bügeleisen" nannte, der aber auch unter dem Namen "Flimmerkistendach" bekannt ist. Den zweiten Spitznamen hat dieser gewaltige Überhang bekommen, da die Erstbegehung im Rahmen eines Filmdrehs im Jahr 1967 erfolgte. Aber auch die großen Kletterberge des Wilden Kaisers wie die Fleischbank oder der Christaturm leuchten imposant im Morgenlicht.
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Ich vor dem Schneefeld. 😅 |
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Etwas oberhalb der Bildmitte sieht man das markante "Bügeleisen". |
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DF vor den großen Kletterbergen des Wilden Kaisers. |
Wir nahmen uns die Zeit für eine kleine Frühstückspause, setzten unsere Helme auf und machten uns an den Weiterweg. Zunächst ging es in steilen, schottrigen Serpentinen nach oben und an einem kleinen Schneefeld vorbei. |
Zu dem kleinen, angeleuchteten Schneefeld ging es hinauf. |
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An unserer Pausenstelle. |
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Steil hinauf im Schotter. 😅 |
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Was für eine beeindruckende Kulisse! 😍 |
Dafür dass es nicht ein einziges Schild gab, dass auf die Karlspitzen verwies, war die Route ab diesem Teil vorbildlich markiert. Auch wenn man sich bei der Farbwahl offenbar nicht ganz einig gewesen war. Die Markierungen wechselten munter zwischen den Farben blau und rot oder waren teilweise sogar zweifarbig. |
Der Blick zur Steinernen Rinne. |
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Über diese Rinne ging es unschwierig hinauf. |
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Das Bügeleisen kommt immer näher. |
Auf mehreren gut gestuften Rampen führte uns der Weg nach oben, während sich das Bügeleisen über uns immer imposanter aufbaute. Schließlich standen wir vor einem größeren Schotterfeld, in dem man zwei deutliche Pfadspuren erkennen konnten - und beide hatten ihre Bewandtnis, aber dazu später mehr. 😅 Wir wählten mit der oberen Spur den direkteren Weg ohne Höhenverlust auf die andere Seite. |
DF in dem Schotterfeld mit den beiden Trittspuren. |
Die folgenden Felsaufschwünge wurden deutlich knackiger. Einige Trittklammern erleichterten das Aufsteigen und wiesen den Weg recht glatte Platten. So ging es zuerst nach oben, um dann über weitere Trittklammern nach links zu queren und einen nicht zu unterschätzenden Aufschwung hinauf. |
DF an der Plattenstelle mit den Trittklammern. |
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Auf einer der vielen Rampen. |
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Da geht es ganz schön steil hinab! 😱 |
Eine gutmütige Rampe später ging es für DF und mich auf einem Band direkt unter dem Flimmerkistendach entlang. Es war äußerst beeindruckend, aber auch ein wenig furchteinflößend...😅 |
Ganz nah unter dem Bügeleisen. |
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Der Grat und die Vordere Karlspitze sind bereits gut erkennbar. |
Es folgte noch ein kurzes, aber knackiges Stück Kletterei im zweiten Schwierigkeitsgrad, ehe wir um 08:35 Uhr den Grat zwischen den beiden Karlspitzen erreichten. Die Ausstiegsstelle war durch ein auffälliges Steinmännchen sehr gut markiert. |
Steil, aber noch Gehgelände. |
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Jetzt darf man noch einmal hinlangen. |
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Verbindungsgrat erreicht! 😁 |
DF und ich beschlossen zuerst zur Vorderen Karlspitze zu gehen. Dafür hatten wir fast 500 m auf dem teilweise recht ausgesetzten Grat zu überwinden. Kleinere Kletterpassagen wechselten mit Gehgelände ab und man durfte hier und da ordentlich am Fels zupacken. |
Ellmauer Halt, Gamshalt und Kleine Halt genau gegenüber. 😍 |
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Auf dem Weg zur Vorderen Karlspitze. |
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Eine der zahmeren Passagen. |
Um 09:00 Uhr war das erste Tagesziel erreicht und wir standen auf der Vorderen Karlspitze mit 2.260 m! Der Gipfelbuch war äußerst kreativ und super sicher verstaut und nach dem obligatorischen Gipfelbucheintrag konnten wir auch die Aussicht auf diesem Logenplatz genießen. Auf der einen Seite ragten die Goinger Halten hinauf mit dem deutlich sichtbaren Wanderweg zur Hinteren Goinger Halt und auf der anderen Seite stand schroff und schön zugleich die Ellmauer Halt mit ihren Nachbargipfeln Gamshalt und Kleiner Halt. 😍 |
Kreative Gipfelbuchbox. 😃 |
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Viecher-Alarm an der Karlspitze!!! 😂 |
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Team Stoffel auf der Vorderen Karlspitze. |
Wir hielten uns nicht lange auf und marschierten zügig über den Grat zurück. Die Abkletterstellen, die zuvor nicht ohne gewesen waren, erwiesen sich im Aufstieg als angenehme Genusskraxelei. 😀 |
Nach oben war diese Stelle gar kein Problem. 😁 |
DF und ich passierten die Abzweigung und legten die restlichen knapp 200 m zur Hinteren Karlspitze flott zurück. Auch hier gab es einige kürzere Kletterstellen, aber deutlich leichter als bei der Vorderen Karlspitze.
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Man beachte das "H.K." links unten im Bild - beste Wegweiser. 😅 |
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DF vor einem der Aufschwünge. |
Etwa eine halbe Stunde später, um 09:35 Uhr, standen wir auf dem Gipfel der Hinteren Karlspitze, die mit 2.281 m zwar höher war, als ihr Nachbargipfel, dafür aber das kleinere Gipfelkreuz bekommen hatte. 😂
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Das Gipfelkreuz kommt in Sicht. |
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Team Stoffel auf der Hinteren Karlspitze. 😄 |
Auch dieser Gipfel erwies sich als Eins-A-Logenplatz. Die Ausblicke in Richtung Steinerne Rinne und zu den großen Klettergipfeln des Wilden Kaisers waren gigantisch. Besonders das formschöne Totenkirchl warf sich im Sonnenlicht regelrecht in Pose. |
Mega-Panorama auf der Hinteren Karlspitze. |
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Totenkirchl im Sonnenlicht. 😍 |
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Fleischbank, Christaturm und Predigtstuhl - alles große Kletterberge. |
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Der Blick zu den Goinger Halten, im Hintergrund Lärchegg und Ackerlspitze. 😃 |
Nun hieß es für DF und mich wieder zurück zum Abzweiger und den Aufstiegsweg nach unten klettern und/oder gehen. Da man immerhin knappe 250 Höhenmeter in diesem Steilgelände absteigen musste, erforderte dieser Teil der Tour noch einmal volle Konzentration. |
Im Abstieg von der Hinteren Karlspitze. |
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Da müssen wir irgendwie wieder runter...😨 |
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Steinmann und Herz (links unten) markieren den Abstiegsweg vom Grat. 😄 |
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Eine schräge Sache nach unten. |
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DF in einer der Schlüsselstellen. |
Nach der Abkletterstelle mit den Trittklammern folgten DF und ich den naheliegendsten Spuren im Schotterfeld, nur um festzustellen, dass wir auf die untere der beiden Pfadspuren gelangt waren. Im Abstieg ist diese obere Pfadspur kaum zu sehen und der untere Weg führt aber nicht direkt zum eigentlichen Routenverlauf zurück. So stiegen wir im steilen Schotter ein paar Meter auf, bis wir die Markierungen wieder gefunden hatten.
Gegen 11:20 Uhr war es geschafft und wir standen wieder unterhalb der Steilwand auf dem kleinen Plateau, an dem wir zuvor die Kletterhelme aufgesetzt hatten. Und genau in diesem Moment zogen Wolken auf, die sich teilweise tief auf die Berge und sogar ins Ellmauer Tor absenkten. Wären wir erst in diesem Moment auf den Karlspitzen gestanden, hätten wir sehr wahrscheinlich nichts gesehen. 😶 Also wieder einmal perfektes Timing...😅
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Eine Wolkenwand schiebt sich ins Ellmauer Tor. 😱 |
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In Richtung Gaudeamus-Hütte sieht noch alles gut aus. |
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Rückblick: Vordere Karlspitze in der Suppe. |
Zurück ging es für uns nun wieder über den Normalweg zur Gaudeamus-Hütte, an den wir uns ein leckeres Kuchen-Mittagessen gönnten. 😋 Danach schafften wir es tatsächlich trocken und sturmfrei zum Auto.
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Man traut sich fast nicht diese Kunstwerke zu essen. 😅 |
Das angekündigte Unwetter verspätete sich an diesem Tag erheblich und fegte erst zwischen 16 und 17 Uhr über den Wilden Kaiser hinweg, aber dann mit Hagel und Regenbogen. |
Wildes Unwetter-Chaos vor dem Balkon der Ferienwohnung. 😅 |
Die Videos von DF findet ihr hier:
Fazit zur Tour:
Da denkt man, dass man ein Gebiet kennt und dann wartete in der direkten Umgebung vom Ellmauer Tor eine so geniale Tour auf uns! 😃
Die Vordere und die Hintere Karlspitzen sind eine schöne und knackige Kraxeltour. Für den regulären Bergwanderer definitiv zu hart und für den erprobten Seilkletterer zu "lasch", ist das Gelände im Schwierigkeitsgrad UIAA II für den abenteuerlustigen Bergsteiger ein grandioses Abenteuer.
Der Weg unter dem Bügeleisen und die Aussichten in alle Richtungen sind einfach fantastisch!
Durch die Kürze ist die Tour auch sehr gut als Halbtagestour machbar. 😎
Wer sich in diesem Gelände wohlfühlt und seine Ruhe und ein wenig Nervenkitzel abseits des stark frequentierten Ellmauer Tors und der Hinteren Goinger Halt sucht, ist auf den Karlspitzen genau richtig! 😄
Bis zur nächsten Schandtat! 😁
Eure Katharina
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